BMW bietet jetzt ein Abo-Modell für den Kauf von Sitzheizungen in seinen Fahrzeugen an. Kunden in Großbritannien, Neuseeland, Südafrika, Südkorea und Deutschland können diese Option jetzt für 17 Euro pro Monat buchen. Das Abonnement löste nach einem Tweet der Tech-Website The Verge eine hitzige Debatte auf Twitter aus. Je nachdem, wie oft man sich aufwärmen möchte, steigen die Kosten: Ein Jahresabonnement ist für 180 Euro erhältlich, für 300 Euro kann man drei Jahre lang warme Sitze genießen. Wenn Sie 415 Euro für ein Abonnement zahlen, können Sie die Sitzheizung unbegrenzt nutzen.
BMW bietet Features per Abo an
Wie bei Videospielen gibt es zusätzliche Download-Funktionen. BMW Besitzer können den Sitzheizungskomfort jetzt gegen eine monatliche Gebühr im südkoreanischen ConnectedDrive-Shop erwerben. Er kostet 24.000 Südkoreanische Won, was nach dem aktuellen Wechselkurs etwa 17 Euro entspricht. Ein Jahresabonnement kostet 175 Euro. Der BMW ConnectedDrive Store ist ein Portal, über das BMW Fahrer verschiedene Apps herunterladen können. Dies geschieht alles über das Internet, so dass kein Besuch beim Händler nötig ist, um die neue Software zu installieren. Für die Sitzheizung hat der Premiumhersteller freundlicherweise eine kostenlose Testphase von einem Monat angeboten. Wenn Sie diese Funktion dauerhaft nutzen möchten, kostet sie rund 400 €. Ein ähnliches Abonnement wird von BMW angeboten und kostet 10 Euro pro Monat, etwa 90 US-Dollar pro Jahr und etwa 160 € über drei Jahre. Es kann auch direkt für knapp 220 € gekauft werden. Sie möchten kabelloses Apple CarPlay? Das kostet rund 300 €. Sie können auch Ihre Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, zusätzlichen Sicherheitssystemen und einem Fahrtenschreiber mit Kamera aufrüsten.
Künstlicher Motorsound gegen Aufpreis
Eines der ungewöhnlichsten Angebote im BMW ConnectedDrive Shop ist jedoch „IconicSounds Sport„. Dabei handelt es sich um eine Funktion, die künstliche Motorgeräusche über die Fahrzeuglautsprecher abspielt, wenn man bereit ist, dafür rund 135 Euro zu bezahlen. Falls Sie sich für das Geschäftspotenzial von Autoabonnements interessieren: Stellantis schätzt, dass damit bis zum Ende dieses Jahrzehnts fast 23 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt werden könnten. Auch auf die Gefahr hin, das Offensichtliche auszusprechen: Sie zahlen für Funktionen, die bereits im Auto enthalten sind, zumindest was einen warmen Hintern oder warme Hände angeht. Nun kann man sich vorstellen, dass man, wie bei Smartphones, diese Funktionen per Jailbreaking freischalten kann, ohne den Autohersteller zu bezahlen. Dies würde höchstwahrscheinlich dazu führen, dass die Garantie erlischt, sobald die Zahlungsmauer des Autoherstellers entfernt wurde. Selbst wenn jemand bereit ist, bis zum Ablauf der Garantie zu warten, wird er sich wahrscheinlich am nächsten Tag in das Fahrzeug hacken, um alle verfügbaren Funktionen herunterzuladen“.

BMW: Extras bald im Abo
Tesla ist ein Pionier der digitalen Technologie
Es ist ein bisschen Geldmacherei. Einige Branchenexperten glauben, dass dies ein Milliardengeschäft für die Autohersteller werden könnte. Natürlich ist dieses Konzept nicht völlig neu, und BMW ist nicht der einzige Hersteller, der neue Möglichkeiten im Bereich der automobilen Annehmlichkeiten eingeführt hat. In Bezug auf die Ermöglichung oder Einschränkung von Funktionen ist Tesla ein Pionier im Nachhinein. Erst jetzt schöpfen die Autohersteller das Potenzial der buchbaren Zusatzleistungen voll aus, und BMW ist in dieser Hinsicht besonders kreativ gewesen. Hier ist BMW besonders kreativ: Man kann nicht nur Komfort-Extras auswählen und abwählen, sondern auch alle möglichen digitalen Dienste. Die Hersteller sind auch deshalb so aktiv in diesem Bereich, weil sie nicht wollen, dass ihr digitales Geschäft komplett von Google oder Apple übernommen wird. Aber das lässt sich nicht immer gut umsetzen. Dieser Trend führt zu Kundenwiderstand. Kürzlich hat BMW seinen Plan, in den USA rund 80 Euro pro Monat für Apple CarPlay zu verlangen, nach Kritik aufgegeben“, schreibt Business Insider.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Auto, bei dem der Fahrer eine bestimmte Motorleistung oder Höchstgeschwindigkeit wählen kann, die seinen Vorlieben entspricht? Oder eine unterschiedliche Ladekapazität und Reichweite für ein Elektroauto? Christoph König von BMW Digital weist jedenfalls darauf hin, dass Effizienz- und Umweltaspekte auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Sonderausstattungen spielen werden. Ein weiterer Vorteil für die Hersteller: Künftig wird das Zubehör nicht mehr an das Auto, sondern an den Besitzer gebunden sein. Wird ein Auto gebraucht verkauft, kann der Hersteller etwas gewinnen, wenn der neue Besitzer ein Zubehörteil reserviert, das der Vorbesitzer nicht hatte, oder wenn es einfach umgebucht werden muss. Das Auto wird so endgültig zu einem digitalen Geschäftsmodell.
(FW)