Vonovia bietet 53 Euro je Aktie für die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen, ansonsten droht Dividendenstreichung. Das sei definitiv das letzte Angebot, betont der Vonovia-Chef. Der Wohnungskonzern Vonovia warnt die Aktionäre des Übernahmeziels Deutsche Wohnen vor einer langen Durststrecke in Sachen Dividende. „Für die Kleinaktionäre ist auch wichtig zu wissen, dass die Vonovia als Mehrheitsaktionär der Deutschen Wohnen sich dafür einsetzen wird, dass die Deutsche Wohnen keine Dividenden mehr auszahlt“, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch am Montag. Zuvor hatte der größte deutsche Wohnungskonzern einen neuen Versuch unternommen, den Rivalen Deutsche Wohnen zu übernehmen. Am Montag unterbreitete das Bochumer Unternehmen ein öffentliches Übernahmeangebot für die Aktien der Deutschen Wohnen.
Dividendenstreichung als Druckmittel
Ab sofort können Deutsche Wohnen-Aktionäre ihre Aktien für 53 Euro andienen – einen Euro mehr als beim letzten Mal. Die Angebotsfrist endet am 20. September 2021. „Ein drittes Angebot wird es nicht geben. Eine Erhöhung des Angebotspreises ist ausgeschlossen“, heißt es in der Mitteilung vom Montag. Deutsche Wohnen-Chef Michael Zahn und seine Vorstandskollegen unterstützen den 19-Milliarden-Euro-Übernahmeversuch.

Vonovia-CEO: Rolf Buch
Das letzte Angebot von Vonovia im Mai 2021 war an der 50-Prozent-Hürde gescheitert. Der Konzern konnte nur 47,6 Prozent der Deutsche Wohnen-Aktien einsammeln. Für den neuen Anlauf zeigt sich Buch optimistisch. „Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt klappen kann“, sagte er. Vonovia hat die Lehren aus dem Scheitern des letzten Übernahmeangebots an die Deutsche Wohnen-Aktionäre gezogen und geht nun besser damit um. Das Unternehmen hat weitere Banken zur Unterstützung hinzugezogen. Morgan Stanley, Perella Weinberg, Bank of America, Merrill Lynch und Parkview Partners unterstützten das Bochumer Unternehmen. „Die Gespräche mit Investoren (…) werden diese Woche intensiviert“, kündigte Buch an.
Zu diesem Zweck habe Vonovia gemeinsame Teams mit der Deutschen Wohnen gebildet, sagte er. „Wir haben gelernt, dass ein Deal, der eigentlich selbstverständlich ist, trotzdem scheitern kann“, räumte Buch ein. „Deshalb versuchen wir, so viele Investoren wie möglich anzusprechen.“ Die Aktionäre der Deutsche Wohnen müssten sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es kein verbessertes Angebot und kein Pflichtangebot geben werde, wenn der aktuelle Versuch scheitere. „Es heißt: Dieses Angebot oder keins mehr“, betonte Buch.
Vonovia ist mit 415.000 Wohnungen der größte Immobilienkonzern in Deutschland. Die Übernahme der Deutsche Wohnen, die mit 155.000 Wohnungen vor allem in Berlin aktiv ist, würde die Spitzenposition von Vonovia in Deutschland festigen.
(FW)