Insolvenzwelle in Deutschland und in der Wirtschaft herrscht seit längerem Alarmstimmung – Aber Robert Habeck redet die Lage schön. Im aktuellen Zeit-Interview sagt der Wirtschaftsminister Robert Habeck: „Das, was ich im Moment mache, ist das Beste, was ich in meinem bisherigen politischen Leben gemacht habe. Es bedeutet mir richtig viel, und ich bin stolz darauf„. Während die deutsche Wirtschaft mit einem Rückgang von 0,3 Prozent zu kämpfen hat, sagt Habeck dazu: Wir sind etwas untertrainiert“. Habeck weiter: „Man kann das, was gerade in Deutschland passiert, also auch stark erzählen“.

Insolvenzwelle in Deutschland - in der Wirtschaft herrscht Alarmstimmung
Insolvenzwelle in Deutschland – in der Wirtschaft herrscht Alarmstimmung

Insolvenzwelle in Deutschland – Alarmstimmung in der Wirtschaft

IWH-Insolvenztrend: Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat eine eigene Erhebung der gemeldeten Insolvenzen in Deutschland durchgeführt, und meldet: „Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland lag laut IWH-Insolvenztrend im Juli bei 1.025 Insolvenzen. Das sind .. 44% mehr als im Juli des vorigen Jahres“. Steffen Müller, Leiter der Abteilung Strukturwandel und Produktivität des IWH: „Für die Monate August und September erwarten wir keinen wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen“. Ricarda Lang präsentiert einen Grünen Wirtschaftsplan, für den neuen Aufschwung in Deutschland. Es sei wichtig, den Standort Deutschland wieder nach vorn zu bringen und die Wirtschaft zu stärken.

Insolvenzwelle – Pleitewelle in Deutschland

Die prominenten Insolvenzen – die man in der Tagespresse lesen kann – sind nur die Spitze des Eisbergs. Die meisten Unternehmensinsolvenzen, schaffen es nicht in die Schlagzeilen. Den Hauptgrund für die Zunahme der Unternehmensinsolvenzen sieht Creditreform in den zahlreichen Belastungen, die Unternehmen im Jahr 2022 zu schultern hatten. Vor allem die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe konnten zahlreiche Unternehmen nicht mehr verkraften. Hinzu kamen höhere Finanzierungskosten durch die Zinswende und insgesamt eine nachlassende Konjunktur.

Inflation Reduction Act – Unternehmen flüchten aus Deutschland

Schadet der Inflation Reduction Act der Europäischen Wirtschaft? Die US-amerikanische Tageszeitung Politico schreibt: „.. Brüssel ist in Panik geraten, nachdem Washington das neue Gesetz zur Verringerung der Inflation (Inflation Reduction Act) vorgestellt hatt“.  „Die Amerikaner – unsere Freunde – treffen Entscheidungen, die wirtschaftliche Auswirkungen auf uns haben“. Die EU bekräftigte ihre ernsthaften Bedenken hinsichtlich der diskriminierenden Bestimmungen des Gesetzes und der darin vorgesehenen wettbewerbsverzerrenden Subventionen. Im Mittelpunkt des Rates (Trade and Technology Council, TTC) stand die Bewältigung globaler Herausforderungen. Ein aktuelles Beispiel für die Abwanderung deutscher Unternehmen ist der Solarhersteller Meyer-Burger, der die Entscheidung getroffen hat – zukünftige Investitionen in den USA zu tätigen.

Die Verbote von Robert Habeck beschleunigen den Klimawandel

Robert Habeck lächelt über „German Angst“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: „Es gibt allerdings keinen Grund für eine German Angst“. Man kann das ja erklären, was besonders ist für die deutsche Situation“. Das von Robert Habeck versprochene grüne Wirtschaftswunder bleibt aus, die Grünen Maßnahmen führen sogar zur Deindustrialisierung – zur Flucht der Industrie aus Deutschland und zu steigenden Insolvenzen.

Deindustrialisierung – Deutschland verliert wichtige Bereiche der Wirtschaft und der Industrie. Viele Betriebe, Selbstständige und Unternehmen können die Kostenexplosionen nicht mehr tragen. Dazu kommt die Gefahr von Blackouts durch eine Strommangellage. Die Folge sind Insolvenzen oder die Abwanderung der Unternehmen ins Ausland. Die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe greifen die Substanz der deutschen Industrie an“.

Fehlende Planungssicherheit – zwingt zur Aufgabe

Die fehlende Planungssicherheit für die Unternehmen in Deutschland ist ebefalls ein Grund für die aktuelle Insolvenzwelle. Nicht kalkulierbare Energiekosten, explodierende Materialkosten und die komplizierte Bürokratie sowie hohe Unternehmenssteuern zwingen die Unternehmen zur Aufgabe oder zum Standortwechsel ins Ausland. Die fehlende Planungssicherheit und die explodierenden Kosten – sowie die teuren Kredite treffen auch die Projektentwickler und Immobilienunternehmen.

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Die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Ämtern lag mit rund 306.600 um 11,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Warnungen vor einem wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands deutlich zurückgewiesen. Es gebe einen Widerspruch zwischen den Warnungen und der Realität, sagte Scholz bei einem Bürgerdialog in Erfurt.

Laut Insolvenzrecht kann ein Insolvenzverfahren aus drei Gründen eröffnet werden:

  • Zahlungsunfähigkeit
  • Drohende Zahlungsunfähigkeit
  • Überschuldung

Die Bildzeitung schreibt zum Thema – Insolvenzwelle in Deutschland: Die Sorgen vieler deutscher Top-Manager will Habeck aber nicht gelten lassen. Schluss mit Meckern, sagt der Minister: „Dann müssen die Vorstandsvorsitzenden die Mentalität mit verändern!“

Insolvenzwelle in Deutschland – Unternehmensinsolvenzen steigen seit August 2022 kontinuierlich an

Im April 2023 haben die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1.428 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das bedeutet einen Anstieg um 14,4 % gegenüber April 2022. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt bereits seit August 2022 kontinuierlich zu.

Insolvenzwelle in Deutschland – 2023 (Quelle: Statista)

  • Januar = 1.271
  • Februar = 1.362
  • März = 1.484
  • April = 1.428
  • Mai = 1.478

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka Bank, sagt zur aktuellen Situation im Gesprch mit BILD: „Es ist eine Generalüberholung des Wirtschaftsstandortes Deutschland erforderlich. Die Bundesrepublik müsse sich Gedanken darüber machen, wie mehr Wirtschaftswachstum für mehr Wohlstand möglich sei. Dabei müsse das Ziel sein, „langfristig attraktiver für Unternehmen und Investoren zu werden“.

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Insolvenzwelle auch bei Start-Up’s

Das Portal deutsche-startups berichtet über die Insolvenzen bei Startup-Unternehmen. Bereits im ersten Halbjahr 2023 ist eine große Anzahl von Startups, Scaleups und Grownups gescheitert. Waren es im Jahr 2022 noch 45 Startups die in die Insolvenz mussten, sind es im Jahr 2023 bisher schon 65 Startups, die gescheitert sind. Hier einige Beispiele von Unternehmen die in die Insolvenz mussten:

  • Clevershuttle
  • Fraugster – Software
  • Expertlead – Vermittlungsplattform
  • Yababa Lieferservice
  • Mädchenflohmarkt
  • Actio – Experten-Plattform
  • Banovo – Handwerker-Startup
  • Deutsche Fensterbau
  • Wechselgott – Vermittlungsagentur für Energieverträge
  • Alpakas Supermarkt
  • Agrilution – Vertical-Farming
  • Ruuky – Neobank

Robert Habeck – das Zukunftsmanifest

Robert Habeck war vor 5 Jahren bereits einmal im Gespräch mit der ZEIT (Zeit+)und sprach im Interview über ein Zukunftsmanifest entworfen. Er sagte damals: „Es ist mir im Grunde egal, was die Menschen denken. Hauptsache, wir einigen uns auf politische Projekte, die uns verbinden und mit denen wir die Zukunft in die Hand nehmen. Die Gedanken dürfen gern frei bleiben.“

Der Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte bei einem zweitägigen Besuch im Februar 2023 in den USA: „Je stärker Deutschland dient, umso größer ist seine Rolle“. Die „Bereitschaft, eine dienende Führungsrolle auszuüben“ wurde in Washington, D.C. erfreut zur Kenntnis genommen. Zur Sprache kam auch der Inflation Reduction Act – der zu großen Anspannung in Europa und Deutschland führt.

(AH)