Der Meta-Gründer Mark Zuckerberg liegt nun auf Platz 22 reichsten Menschen der Welt, nachdem sein Vermögen in diesem Jahr so stark gesunken ist wie nie zuvor. Mark Zuckerberg verlor bisher 59 Prozent seines Nettovermögens, hält aber weiter an dem Megaprojekt Metaverse fest.

Mark Zuckerberg nur noch 22. reichste Mensch der Welt

Meta-Gründer Mark Zuckerberg ist jetzt der 22. reichste Mensch der Welt nach dem Bloomberg Billionaires Index. Den aktuellen Zahlen zufolge hat Zuckerberg bis zum dritten Quartal 2022 rund 59 Prozent oder 74,3 Milliarden US-Dollar (77,3 Milliarden Euro) seines Vermögens verloren. Das Jahr wird ein hartes Jahr für den Meta-Chef, er verfügt nach Schätzungen über 3,48 Milliarden Euro Privatvermögen aus vergangenen Aktienverkäufen.

Als im Dezember 2015 seine Tochter zur Welt kam, kündigte er noch am selben Tag an, dass er und seine Frau Priscilla Chan 99 % ihrer Aktien zu Lebzeiten veräußern möchten, um philanthropische Zwecke zu fördern. Im August 2016 hat er mit dem Aktienverkauf für gute Zwecke begonnen und unterstützt mit dem Geld die Chan Zuckerberg Initiative. Das Vermögen der Gesellschaft mit beschränkter Haftung wird nicht mit zu seinem Vermögen gezählt.

Bemerkenswert ist, dass Zuckerbergs aktueller Nettowert der niedrigste seit 2014 ist. Genauer gesagt ist Zuckerbergs Nettovermögen in den letzten zwei Jahren von 106 Mrd. USD auf 51,2 Mrd. USD stark gesunken. Nicht nur Zuckerberg hat einen großen Teil seines Vermögens verloren, sondern auch andere Milliardäre. In diesem Jahr sank das Nettovermögen des reichsten Menschen der Welt, Elon Musk, ebenfalls um 25 Milliarden Dollar. Bill und Melinda Gates verloren ebenfalls 31 bzw. 33 Milliarden Dollar. Selbst Amazon Chef Jeff Bezos musste einen satten Verlust von 54 Milliarden Dollar hinnehmen, bleibt aber der 2. reichste Mensch der Welt.

Facebook wird zu Meta und will mehr

Erst vor kurzem hat Zukerberg Facebook in Meta Platforms umbenannt. Und erst nachdem Facebook in Meta umbenannt wurde, fiel sein Nettovermögen um 14 Plätze im Index. Im Mai 2020 belegte Zuckerberg mit einem Nettovermögen von 87,8 Milliarden Dollar den dritten Platz auf der Liste des Billionaires Index. Der Meta Konzern schreibt jedoch weiterhin grüne Zahlen und verzeichnet Wachstum. Die Anzahl der Mitarbeiter ist von 2019 bis zum Jahr 2021 von 44.492 auf 71.970 gestiegen, während der Nettogewinn von 18,5 Milliarden auf 39,4 Milliarden US-Dollar gestiegen ist.

Ein Großteil des Verlustes wird Zuckerbergs Umstrukturierung des größeren Facebook-Unternehmens in Meta zugeschrieben, das das Metaversum übernehmen soll. Nach der Umstrukturierung im Oktober 2021 waren die Gewinnberichte des Unternehmens alles andere als glänzend. Und im Februar meldete Facebook ein Nullwachstum bei den monatlichen Nutzern, wobei Zuckerberg an einem einzigen Tag 31,4 Milliarden Dollar verlor.

Doch dort, wo Zuckerberg in Zukunft das Geld verdienen will, im brandneuen Metaversum eben, laufen noch horrende Verluste auf. Die Sparte „Realitiy Labs„, die sich mit Virtual Realtiy beschäftigt, verbrannte im vergangenen Jahr zehn Milliarden Dollar bei lediglich 2,3 Milliarden Dollar Umsatz. Und die Verluste werden im nächsten Jahr weiter steigen, kündigte der Konzern an.

Meta verbrennt seit Jahren Milliarden Dollar

Wie von einer Umstrukturierung erwartet, meldeten die Reality Labs massive, wachsende Verluste – mehr als 10 Milliarden Dollar allein im Jahr 2021. Facebook hat in den ersten Jahren ebenfalls massive Verluste gemacht, jedoch nie mehr als 138 Millionen USD im Jahr 2007. Metas Reality Labs wird dagegen massiv vom Mutterkonzern Meta gesponsert, für die Jahre 2019 bis 2021:

  • 2019: Nettoverlust von 4,5 Milliarden $ bei 501 Millionen $ Umsatz
  • 2020: Nettoverlust von 6,62 Milliarden $ bei 1,14 Milliarden $ Umsatz
  • 2021: Nettoverlust von 10,19 Mrd. $ bei 2,27 Mrd. $ Umsatz

Die Verluste für 2021 entsprechen dem, was Zuckerberg letztes Jahr sagte, dass er erwartet, in Reality Labs zu investieren. Der Konzern hat zwar angekündigt, seine Investitionen in diese Sparte zu reduzieren, aber keine Konkreten Punkte genannt. Und die Verluste werden in diesem Jahr wahrscheinlich noch größer werden. Der CFO von Meta sagte am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens, er erwarte, dass die operativen Verluste im Jahr 2022 „deutlich steigen“ werden.

Am 28. Oktober 2021 benennt Mark Zuckerberg Facebook in Meta um

Am 28. Oktober 2021 benennt Mark Zuckerberg Facebook in Meta um

Kurseinsturz durch Reality Labs

Als Meta diese Zahlen am 02.02.2022 zum ersten mal veröffentlichte, sackte der Kurs am selben Tag um ca. 25 % ein, von 282 Euro auf 213 Euro pro Aktie. Kurz zuvor, im Zeitraum vom 17.01. bis zum 26.01. brach die Aktie um 12 % ein, erholte sich aber wieder schnell. Zuckerbergs Vermögen fiel dadurch von 121 auf 89,6 Milliarden US-Dollar. Bislang verlor lediglich Tesla-Chef Elon Musk mit rund 35 Milliarden Dollar mehr Geld an einem Tag, als er auf Twitter eine Umfrage im vergangenen November startete, wo der Milliardär seine Millionen Fans fragte, ob er sich von 10 Prozent seiner Tesla-Anteile trennen solle.

Dass Meta so schlecht dasteht, liegt auch an einer Reihe anderer Faktoren. Instagram’s Reels, die Antwort der Plattform auf TikTok, hat nicht die erwarteten Werbeeinnahmen erzielt, und viele Nutzer haben sich einfach der ursprünglichen Video-Sharing-Plattform zugewandt, anstatt die Nachahmungsfunktion von Insta zu nutzen. Der Vorstoß in das Metaversum ist wahrscheinlich ein verlustreiches Unterfangen, zumindest für eine Weile. Zuckerberg hat zugegeben, dass das Projekt in den nächsten drei bis fünf Jahren „signifikante“ Geldbeträge verlieren wird.

(TB)