Ukraine stoppt Gaslieferungen nach Europa – Wegen der Auswirkungen des Krieges stellt die Ukraine ab 11. Mai 2022 die Durchleitung von russischen Gas nach Europa ein. In der Region Luhansk ist ein wichtiger Verteilerpunkt „Sochraniwka“ für die Gaspipeline nach Europa.

Ukraine stoppt Gaslieferungen nach Europa
Ukraine – Gas-Stopp ab 11. Mai 2022 nach Europa
Die Region Luhansk ist bereits in Kampfhandlungen eingebunden, Kiew kann den Gas-Transport nach Europa somit nicht mehr sicherstellen. Die Folge: Es fallen bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag weg – das sei fast ein Drittel der täglich über die Ukraine nach Europa transportierbaren Höchstmenge, teilte der ukrainische Gasnetzbetreiber Naftogaz am Dienstag mit. Wie Naftogaz mitteilt, sei es aufgrund der russischen Besatzung unmöglich geworden, über den Punkt Sochraniwka Gas und der Verdichterstation Nowopskow – Gas an andere Verteilstationen weiterzuleiten. Der Grund sei ein Fall „höherer Gewalt“.
Gas-Stopp – Umstände höherer Gewalt
Durch die Ukraine werden täglich über die Pipeline Sojus fast 100 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa geliefert. Der Gaslieferant Gazprom erklärt über seinen Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax: .. er habe keinerlei Bestätigungen über Umstände höherer Gewalt erhalten. Die Gasmengen die über die Sojus-Pipeline laufen, können aus technischen Gründen nicht über andere Routen umgeleitet werden.
Gasnetzbetreiber Naftogaz sperrt bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag
Ab dem frühen Morgen des 11. Mai 2022 stellt der ukrainische Gasnetzbetreiber Naftogaz – wegen höherer Gewalt – kriegsbedingt den Transit von russischem Gas nach Europa ein. Es fallen damit täglich bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag weg. Das sei fast ein Drittel der täglich über die Ukraine nach Europa transportierbaren Höchstmenge von 109 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag.
Durch die kriegerischen Handlungen in der Region kann die Sicherheit am Verteilerpunkt Sochraniwka sowie die Verdichterstation Nowopskow nicht mehr gewährleistet werden. Die Ukrainer deuteten an, dass Russen den Betrieb der Anlagen zuletzt gestört hätten. Der Chef des ukrainischen Energieversorgers Naftogaz, Jurij Witrenko, hatte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gewarnt, dass der Transit russischen Gases durch die Ukraine nach Westeuropa in Gefahr geraten könne, wenn Russland seine Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur fortsetzen sollte.
Die Hauptroute für russisches Gas nach Europa ist weiterhin die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Russischen Angaben zufolge liefen über Nord Stream 1 zuletzt jährlich 60 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr nach Europa. Gazprom betonte einmal mehr, alle seine Verpflichtungen gegenüber europäischen Kunden zu erfüllen. (AH)