Atomausstieg aufgehoben – Die Änderung des Ziels von „100 % erneuerbar“ auf „100 % fossilfreien“ Strom ist der Schlüssel zum Plan der Regierung. Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2045 eine Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Das Parlament hat „grünes Licht“ gegeben, um den Bau neuer Atomkraftwerke voranzutreiben. Der Atomausstieg in Schweden wurde bereits vor 40 Jahren beschlossen. Das schwedische Parlament beschloss im Jahr 1980, dass keine weiteren Kernkraftwerke gebaut werden sollen. Die damals im Bau befindlichen sechs Reaktoren wurden planmäßig noch fertiggestellt. Der Ausstieg aus der Kernenergie sollte bis 2000 abgeschlossen sein. Diese Frist wurdeschließlich auf 2010 verlängert und wurde noch vorher – im Jahr 2009 ganz aufgehoben.

Atomausstieg zurückgenommen - Parlament stimmt für Bau neuer Reaktoren
Atomausstieg zurückgenommen – Parlament stimmt für Bau neuer Reaktoren

Atomausstieg aufgehoben – Bau neuer Atomkraftwerke beschlossen

Atomausstieg zurückgenommen: Das schwedische Parlament hat am 20. Juni ein neues Energieziel verabschiedet und damit der Regierung grünes Licht gegeben, die Pläne zum Bau neuer Atomkraftwerke in einem Land voranzutreiben. Die Änderung des Ziels von „100 % erneuerbar“ auf „100 % fossilfreien“ Strom ist der Schlüssel zum Plan der Regierung, die erwartete Verdoppelung des Strombedarfs auf rund 300 TwH bis 2040 zu decken und bis 2045 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. „Das schafft „Die Bedingungen für die Kernenergie werden verbessert“, sagte Finanzministerin Elisabeth Svantesson im Parlament. „Wir brauchen mehr Stromproduktion, wir brauchen sauberen Strom und wir brauchen ein stabiles Energiesystem.“

Kein Atomausstieg – Bau neuer Atomkraftwerke in Schweden

Die neue Mitte-Rechts-Koalition sagt, dass neue Reaktoren unerlässlich sind, um den Übergang zu einer Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe voranzutreiben – aus diesem Grund wurde der Atomausstieg wieder aufgehoben. Rund 98 % des Stroms in Schweden werden bereits aus Wasser, Kernkraft und Wind erzeugt. Der staatliche Energieversorger Vattenfall erwägt den Bau von mindestens zwei kleinen modularen Reaktoren und die Verlängerung der Lebensdauer der bestehenden Reaktoren des Landes. Der Fokus auf die Kernenergie ist Teil eines umfassenderen Wandels in der Umweltpolitik in einem Land, das sich seit langem als „grüner“ Vorreiter bezeichnet.

Atomaustieg Deutschland- Energiepreise steigen weiter

In Deutschland begann der Atomausstieg unter der ersten rot-grünen Bundesregierung mit der „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000“. 2002 wurde der Vertrag durch Novellierung des Atomgesetzes rechtlich abgesichert. In der Folge wurden die ersten Atomkraftwerke endgültig abgeschaltet. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag in namentlicher Abstimmung mit 513 von 600 Stimmen das „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“, das die Beendigung der Kernenergienutzung und Beschleunigung der Energiewende regelt. Die laut TÜV weltweit sichersten Atomkraftwerke wurden am 15. April 2023 für immer abgeschaltet.

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Finnland – neues Atomkraftwerk am Netz – Energiepreise fallen deutlich

Finnlands erstes Kernkraftwerk – der Kernreaktor Olkiluoto 3 in Eurajoki – hat Mitte April 2023 die reguläre Stromproduktion aufgenommen, wie das Portal yle berichtet. Seitdem sind die Strompreise in Finnland weiter gesunken. Nach Angaben des Kraftwerkseigentümers Teollisuuden Voima (TVO) wurde die Leistung von Finnlands neuestem Atomkraftwerk Olkiluoto 3 erheblich gedrosselt, weil der Strom zu billig geworden sei. „Die Stromproduktion muss auch für Kernkraftwerke rentabel sein, und wenn der Preis besonders niedrig ist, kann es Situationen geben, in denen die Produktion begrenzt ist“, sagte TVO-Kommunikationsmanagerin Johanna Aho. Das finnische Beispiel zeigt, wie die Kernenergie zur Lösung der aktuellen Energiekrise beitragen kann.

Polen steigt in die Atomkraft ein

Deutschland steigt aus der Atomkraft aus – Das Nachbarland Polen will im Jahr 2026 mit dem Bau von sechs AKWs starten. Der Atomeinstieg in Polen wird flächendeckend durch das gesamte politische Spektrum mitgetragen.

Investor Jörn Reinecke (MAGNA) will über die Green FOX Energy GmbH in den nächsten vier Jahren 1 Milliarde Euro in Erneuerbare Energien investieren.

Green Fox Energy
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Frankreich – Bau neuer Atomkraftwerke wegen Strombedarf aus Deutschland

Frankreich prüft den Bau von mehr als 14 neuen Atomkraftwerken bis zum Jahr 2050 – mehr als bisher angekündigt. „Zunächst geht es um sechs Reaktoren, acht weitere werden in Betracht gezogen“, sagte die Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher der Wirtschaftszeitung „Les Echos“.

Auf Tichys Einblick ist zu lesen: „Während immer klarer wird, dass Deutschland nicht ohne Atomstrom aus Frankreich leben kann, hat die französische Regierung ein wichtiges Gesetz durch die Nationalversammlung gebracht, um „den Franzosen Geld“ einzubringen, so die zuständige Ministerin Agnès Pannier-Runacher. Am 16. Mai beschloss die Nationalversammlung mit großer Mehrheit das neue Gesetz zur Beschleunigung der Bauvorhaben rund um die Kernenergie (loi sur l’accélération du nucléaire). 399 Abgeordnete stimmten für das Gesetz, nur 100 dagegen.

Kein Atomausstieg – Japan verlängert Betriebserlaubnis von Atomkraftwerken auf unbegrenzte Zeit

Atomausstieg ist in Japan keine Option mehr. Kernenergie wird inzwischen auch in Japan wieder als unerlässlich angesehen – ungeachtet der Gefahr durch Erdbeben und der Atomkatastrophe in Fukushima von 2011. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima fuhr die Regierung in Japan die Atommeiler im Land runter. Nun sollen sie wieder ans Netz gehen. Das japanische Parlament hat aktuell ein Gesetz in Kraft gesetzt, mit dem die Betriebsdauer von Atomkraftwerken nicht mehr auf 60 Jahre beschränkt wird – sondern künftig unbegrenzte Laufzeiten möglich werden.

Pro-Kernenergie-Allianz plant bis zu 45 neue Atomkraftwerke in Europa

Die französische Ministerin für Energiewende, Agnès Pannier-Runacher, hat Vertreter von 15 europäischen Staaten – Belgien, Bulgarien, Kroatien,  Tschechische Republik, Finnland, Ungarn, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Estland, Schweden, Italien als Beobachter und das Vereinigten Königreich als Gast – eingeladen, um eine Strategie zum Ausbau der Kernenergie abzustimmen. Atomenergie sei wichtig „für unsere Versorgungssicherheit als auch für unsere Klimaschutzverpflichtungen“ sagte die Ministerin.

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Bau weiterer Atomkraftwerke – Atomausstieg keine Option

Elf Staaten der Europäischen Union haben sich auf einen gemeinsamen Ausbau der Atomkraft verständigt. Sie setzen auf eine „verstärkte Kooperation“, die auch die Förderung „neuer gemeinsamer Projekte“ vorsieht. Die Atomenergie wäre eines von vielen Werkzeugen, um die Klimaziele zu erreichen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Der Allianz gehören derzeit Frankreich, Niederlande, Polen, Finnland, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowenien und die Slowakei an.

Kernkraftwerke in der DDR – Kernkraftwerke in der Ukraine

Die Kernkraftwerke der DDR waren russischer Bauart, weil man dieser nicht vertraute, wurden zur Wiedervereinigung die letzten beiden Kernkraftwerke abgeschalten. Die Kernkraftwerke in der Ukraine sind ebenfalls russischer Bauart – hier sorgte der – Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland – Robert Habeck für Verwirrung mit seiner Aussage: „Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar, und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“

Weltweit im Bau oder in der Planung – neue Atomkraftwerke: Weltweit werden 62 Kernkraftwerke in 8 Ländern mit einer Nettokapazität von 63.576 MW neu geplant.

  • China = 47
  • Russland = 25
  • Indien = 12
  • USA = 3
  • Ägypten = 2
  • Ungarn = 2
  • Vereinigtes Königreich = 2
  • Rumänien = 2
  • Iran = 1
  • Finnland = 1
  • Japan = 1
  • Bulgarien = 1
  • Argentinien = 1
  • Tschechische Republik = 1
  • Pakistan = 1

1.300 Windräder müssen neu aufgestellt werden – für 1 abgeschaltetes Atomkraftwerk

Auf Agrarheute erfährt man: „Möchte man ein Kernkraftwerk durch Windkrafträder ersetzen, würde man pro Kernkraftwerk rund 1.300 bis 3.250 Windräder benötigen, haben die MIT-Experten ausgerechnet. Würde man etwa das Kernkraftwerk Emsland mit einer jährlichen Stromproduktion von 10 Milliarden kWh durch moderne Windräder mit einer Produktion von 8 Millionen kWh pro Jahr ersetzen, bräuchte man dafür 1.250 Windräder, heißt es weiter. Bei einem Rotordurchmesser von 70 m und dem Mindestabstand von großen Windparks, würden die Windräder eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern einnehmen. Das entspricht beispielsweise der Hälfte der Fläche Stuttgarts, sagt das MIT“.

Europäische Union bestätigt die Nachhaltigkeit der Atomenergie

Das EU-Parlament hat die Einstufung von Erdgas und Atomkraft als nachhaltig gebilligt. Mindestens 353 der 705 Abgeordneten hätten dagegen stimmen müssen, um das grüne Siegel für Atomkraft und Gas zu stoppen. Abstimmung über Taxonomie der EU – Es stimmten 328 dagegen, 278 Abgeordnete dafür und 33 enthielten sich der Abstimmung. Bei der Abstimmung in Straßburg ging es um die sogenannte Taxonomie der EU. Sie ist ein Klassifikationssystem, das private Investitionen in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten lenkt und so den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen soll.

(AH)