Brownout oder Spitzenglättung 2023 – Wann wird der Strom in Deutschland abgestellt? Die Energieversorgung in Deutschland ist gefährdet. Die Regierung aber will den Begriff „Blackout-Gefahr“ nicht verwenden. Daher redet man heute von Brownout oder von Spitzenglättung. Die Bundesnetzagentur könnte schon bald im Zuge der „Spitzenglättung“ die Verfügbarkeit von Strom einschränken. Der Grund ist eine aktute Strommangellage. Die von den Grünen beschriebene Energiewende führt aktuell zu einer deutlichen Verknappung des Stromangebots. Der Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohleverstromung – bei gleichzeitig schleppenden Ausbau der Erneuerbaren Energien, ohne genügend Speicherkapazitäten – führt zwangsläufig zu Energieverknappung.

Brownout oder Spitzenglättung 2023 - Wann wird der Strom in Deutschland abgestellt
Brownout oder Spitzenglättung 2023 – Wann wird der Strom in Deutschland abgestellt

Brownout oder Spitzenglättung

Die Umstellung bei Heizung von Gas oder Kohle auf Wärmepumpen und Ladestationen für die E-Autos könnten irgendwann das Stromnetz überlasten und die Stromnachfrage wird höher als Angebot. Nach Plänen der Regierung sollen Grundlagen geschaffen werden, die das Drosseln der Stromzufuhr für Wärmepumpen und privat betriebene Ladestationen für E-Autos vorsieht. Für den Betrieb von E-Autos wird damit die Ladezeit ein Problem. Könnten E-Autos an privaten Ladestationen eigentlich mit bis zu 22 kW geladen werden, sehen die erforderlichen Komforteinschränkungen durch Schaltmaßnahmen bei Spitzenglättung eine Drosselung bis zu 3,7 kW vor. Das würde bedeuten, dass ein Nachladen für 50 Kilometer Reichweite drei Stunden in Anspruch nehmen würde.

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Spitzenglättung – Grundlage des § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes die Bundesnetzagentur

Die Bundesnetzagentur rechnet durchaus mit Stromausfällen aufgrund von Betriebsmittelüberlastungen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagte in einer Talkrunde bei Markus Lanz: „..ich kann mir ein kurzzeitiges Abschalten der Stromversorgung in einzelnen Stadtteilen als Notmaßnahme in der Energiekrise vorstellen. Zwei bis drei Stunden wären durchaus vertretbar. Wie wahrscheinlich ist ein Blackout im Winter? Im schwierigsten Szenario könnte das in Deutschland einer Untersuchung zufolge im gesamten Winter für 3 bis 12 Stunden Unterdeckung bedeuten. 

Brownout oder Spitzenglättung 2023
Brownout oder Spitzenglättung 2023

Brownout – wenn der Staat den Strom abstellt

Der Nordkurier schreibt: Die Bundesnetzagentur bringt ein neues Wort für Stromausfälle in Umlauf: Demnach soll man statt von Blackouts in bestimmten Fällen lieber von Brownouts sprechen. In der Facherklärung zum Begriff heißt es: Ein Brownout ist ein Spannungsabfall in einem elektrischen Energieversorgungssystem. Unbeabsichtigte Spannungsabfälle können durch übermäßigen Strombedarf, Unwetterereignisse oder eine Fehlfunktion oder einen Fehler verursacht werden, die die Steuerungs- oder Überwachungssysteme des Stromnetzes betreffen. Die Regierung nutzt den Begriff Brownout – wenn bei Überlastung der Stromnetzes, also der Verbrauch zu hoch ist – bei einer planmäßigen Stromabschaltung von mehreren Stunden in betroffenen Gebieten.

Wie wahrscheinlich sind Brownouts im Winter

Die Frage die sich viele Bürger stellen: Wie wahrscheinlich sind Stromabschaltungen diesen Winter? Wie würde ein Brownout ablaufen, was wären die Risiken? ZDFheute hat Netzbetreiber, Bundesregierung und Experten befragt. Drosselungsmaßnahmen oder Abschaltung weiterer privater Ladestationen. Die WELT berichtet dazu: Jedem Anschluss solle demnach eine Gesamtleistung von fünf kW zustehen – wie diese verteilt würden, wäre dann Sache des Nutzers selbst. Oder mehrerer Nutzer, etwa bei Mehrfamilienhäusern.

Brownout

Bundesregierung – Deutschland hat eines der sichersten und zuverlässigsten Stromsysteme

Brownout: Verbraucher werden von den Netzbetreibern zeitweise vom Stromnetz genommen, um Strom zu sparen und das Netz zu stabilisieren. Alle von ZDFheute angefragten Experten und Institutionen rechnen nicht damit, dass Brownouts in Deutschland in diesem Winter nötig werden. Die Bundesnetzagentur hält die „Wahrscheinlichkeit für gering“. Tobias Federico, Chef der Energieberatungsagentur „Energy Brainpool“, sagt gegenüber ZDFheute: „Ich halte es für recht unwahrscheinlich, dass es zu Brownouts kommen wird in diesem Winter, wobei die Wahrscheinlichkeit gegenüber den letzten Jahren deutlich gestiegen ist“.

Aktualisierung: Nach Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke hat die deutsche Volkswirtschaft deutlich mehr Strom importiert. Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden 7,1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) mehr ein- als ausgeführt, wie das Statistische Bundesamt am 6. September 2023 berichtete. Das entsprach ziemlich genau der Strommenge der drei deutschen Kernkraft-Meiler im zweiten Quartal 2022 (7,3 Mrd kWh). Es handelt sich um den höchsten Importüberschuss in einem Quartal seit Beginn der Erhebung dieser Statistik im Jahr 1991, berichtet die FAZ.

Brownout – Spannungsabfälle im Zusammenhang mit Netzüberlastung

Brownout – der Nordkurier schreibt dazu: „Bezeichnete Spannungsabfälle im Zusammenhang mit Netzüberlastung, die oft Vorboten eines drohenden Stromausfalls sind. Die Bundesnetzagentur versucht nun aber offenbar zunehmend, das Wort auch als latent verharmlosenden Begriff für bestimmte „kleinere” Stromausfälle in Umlauf zu bringen. Das legen unter anderem jüngere Veröffentlichungen auf der Internetseite der Bundesbehörde nahe“.

In einem Ratgeber-Artikel wird der Unterschied von Brownouts und Blackouts beschrieben: „Während ein Blackout im Sinne der Bundesnetzagentur ein dauerhafter kompletter Zusammenbruch des gesamten Stromnetzes ist, versteht die Behörde unter einem Brownout einen zeitlich und räumlich begrenzten Ausfall des Stromnetzes.

Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker warnt vor Brownouts

Ein vermeintlich vertrauliches Papier an Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker hat jüngst für Aufsehen gesorgt. Die Bildzeitung hatte es publik gemacht. Der Inhalt des Schreibens: Eine angebliche Warnung vor sogenannten „Brownouts“ im Südwesten Deutschlands.

Auf Anfrage vom Westfälischen Anzeiger wa.de erklärte die Bundesnetzagentur: „Die deutsche Stromversorgung ist sehr sicher, und die Netzbetreiber verfügen über zahlreiche Mechanismen und Reserven zur Stabilisierung des Stromnetzes in angespannten Situationen. Angst vor Brownouts oder sogar Blackouts – also großflächigen, unkontrollierten Stromausfällen – ist in Deutschland aktuell fehl am Platz.

Notfall-Szenario - Wenn der Strom abgestellt wird

Notfall-Szenario Brownout – Wenn der Strom abgestellt wird

Der WDR Redakteur Michael Heussen berichtet in der Tagesschau: Netzbetreiber schließen nicht aus, dass sie bei Engpässen im Winter stundenweise einzelne Stadtviertel vom Stromnetz nehmen müssen.Das Risiko von Brownouts kann nicht ausgeschlossen werden. In einem Stresstest des deutschen Netzes sind die Übertragungsnetzbetreiber zum Ergebnis gekommen, dass zumindest stundenweise Engpässe bei der Stromversorgung in diesem Winter nicht ganz ausgeschlossen werden können. Die Vorwarnzeit für die Stromabschaltung beträgt nur zwölf Minuten – zu wenig, um die Kunden informieren zu können.

Landesregierung bereitet sich auf Stromabschaltungen vor

Was wäre, wenn es wirklich zu einem Blackout kommt? Sachsen-Anhalt will angesichts der Energiekrise auf einen Blackout vorbereitet sein. Das Landesverwaltungsamt hat nach eigenen Angaben einen Notfallplan für einen langanhaltenden, großflächigen Stromausfall erarbeitet. „Man muss sich auf alle Szenarien vorbereiten. Wir hoffen, dass diese nicht eintreten werden“, sagte der Präsident der Behörde, Thomas Pleye.

(AH)