Krankenhausreform 2023 – der Bundesminister für Gesundheit – Karl Wilhelm Lauterbach – plant die Krankenhausreform 2023 und will fast jede zweite Klinik in Deutschland schließen. Prof. Dr. med. habil. Andreas J. W. Goldschmidt – Gesundheitswirtschafts- und Humanwissenschaftler – und ehemaliger geschäftsführender Leiter des Internationalen Health Care Management Instituts (IHCI) – sowie Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Gesundheitsökonomie (ZfG) fragt in einem Workshop eines Krankenhausmanagementkongresses in Wiesbaden: Die Krankenhausreform – Neu- oder Fehlstart in die Zukunft der Krankenhausversorgung? Von den Gesamt 1.719 Kliniken in Deutschland sollen nach den Plänen der Krankenhausreform 689 Krankenhäuser geschlossen werden. Das parlamentarische Verfahren soll möglichst im Dezember abgeschlossen werden, damit das Gesetz zum 1. Januar 2024 in Kraft treten kann.

Krankenhausreform 2023 - Lauterbach plant jede zweite Klinik zu schließen
Krankenhausreform 2023 – Lauterbach plant jede zweite Klinik zu schließen

Krankenhausreform 2023 – flächendeckende Patientenversorgung kaum möglich

Die heute noch weitestgehend vorhandene, flächendeckende Patientenversorgung lässt sich immer schwieriger aufrecht erhalten. Der Präsident der Landesärztekammer Hessen, Dr. med. Edgar Pinkowski sagt auf dem Kongress: Es sind die demografische Entwicklung der Bevölkerung, die parallele Überalterung der Ärzteschaft bei gleichzeitig verringerter Arbeitszeit pro Kopf, abnehmendes Interesse an der selbstständigen Niederlassung, eingeschränkte Mittel für Gesundheitsversorgung, insolvenzgefährdete Krankenhäuser, parallel bestehende Über- und Unterversorgung, unzureichende IT-Systeme inklusive leistungsstarke Breitbandverfügbarkeit und einiges mehr.

Krankenhausreform 2023 – Level-1i, Level-1n oder Level-2 Krankenhäuser

Das Ärzteblatt erklärt den Umbau der deutschen Krankenhausversorgung. Die Mitglieder der Kommission schlagen drei strukturelle Neuerungen vor. Künftig sollen die deutschen Krankenhäuser in drei Versorgungsstufen unterteilt werden. Jeder Stufe sind Mindestanforderungen zugeordnet, die die Krankenhäuser vorhalten müssen. Level-1n-Krankenhäuser sollen die Notfall­versorgung sicherstellen. Level-1i-Krankenhäuser sollen die eine sektorenübergreifende Versorgung sicherstellen (akutpflegerische Leistungen mit Akutpflegebetten). DRG-Krankenhausreform 2023 (Diagnosis Related Groups): Die Kommission schlägt vor, diese Level-1i-Einrichtungen aus dem DRG-System herauszulösen und mit „sachgerecht kalkulierten, degressiven Tagespauschalen“ zu vergüten.

Level 1i Krankenhäuser – Ambulatorien wie in der DDR

Krankenhausreformgesetz: Level 1i Krankenhäuser dürfen dann nicht einmal von einem Notarzt oder Rettungssanitäter angefahren werden, wie die Bildzeitung berichtet. Gerd Heinz Richard Landsberg – Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes: „Wir müssen die klassische Notfallversorgung wohnortnah sicherstellen. Es darf nicht so weit kommen, dass der Rettungswagen an den Kliniken vorbeifährt, nur weil sie heruntergestuft wurden“.

Wikipedia: Ein Ambulatorium ist eine im Rahmen gewerkschaftlich orientierter Selbstverwaltung entstandener Behandlungsraum der Krankenkassen zur Behandlung ihrer Versicherungsmitglieder. In Ambulatorien behandelten von der Krankenkasse angestellte Ärzte verschiedener Fachrichtungen die Patienten. In der DDR gab es in der medizinischen Versorgung Ambulatorien und Polikliniken.

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Krankenhausreform 2023 – Krankenhausdichte in Deutschland

Krankenhäuser sind längst profitorientierte Unternehmen geworden. Die Krankenhausdichte in Deutschland ist im Verhältnis zu fast allen anderen OECD-Ländern immer noch deutlich höher. Krankenhäuser mit gut acht Betten bezogen auf 1.000 Einwohner, bedeutet fast doppelt so viele wie im OECD-Durchschnitt, obwohl diese bereits seit Jahren abgebaut werden. Die wirtschaftlichen Probleme eskalieren vor allem, weil viele, meist kleinere ländliche Krankenhäuser, Leistungsangebote vorhalten, ohne sich die zugehörige kostspielige ochtechnologie für Diagnose und Therapie eigentlich leisten zu können. Beispielsweise weil ihnen das Personal aufgrund des Fachkräftemangels fehlt oder sie gar nicht genug Patienten behandeln können, um diese so auszulasten, dass Qualität und Einnahmen stimmen.

Krankenhausreform 2023 – Privatisierungswelle

Das Ärzteblatt schreibt dazu: „Eine beispiellose Privatisierungswelle hat in den vergangenen Jahren die deutsche Krankenhauslandschaft erfasst. Selbst Universitätskliniken sind nicht mehr vor einem Verkauf an private Investoren gefeit.

Die größten Klinikbetreiber in Deutschland

  • Helios Kliniken
  • Asklepios Kliniken
  • Sana Kliniken
  • Vivantes Kliniken
  • Ameos Kliniken

Eine Liste mit den größten Kliniken in Deutschland finden sie > hier

Krankenhausreform 2023 – die Liste der Schließungen von Krankenhäusern

  • Baden-Württemberg – von 189 Kliniken sollen = 95 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Bayern – von 295 Kliniken – sollen = 146 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Berlin – von 61 Kliniken – sollen = 23 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Brandenburg – von 66 Kliniken – sollen = 26 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Bremen – von 12 Kliniken – sollen = 4 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Hamburg – von 36 Kliniken  sollen = 20 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Hessen – 132 Kliniken – sollen = 64 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Mecklenburg-Vorpommern – von 39 Kliniken – sollen = 10 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Niedersachsen – von 151 Kliniken – sollen = 50 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Nordrhein-Westfalen – von 363 Kliniken – sollen = 100 Krankenhäuser  geschlossen werden
  • Rheinland-Pfalz – von 94 Kliniken – sollen = 36 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Saarland – von 19 Kliniken  sollen = 4 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Sachsen von 91 Kliniken – sollen = 31 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Sachsen-Anhalt – von 54 Kliniken – sollen = 21 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Schleswig-Holstein – von 65 Kliniken – sollen = 37 Krankenhäuser geschlossen werden
  • Thüringen – von 52 Kliniken – sollen = 22 Krankenhäuser geschlossen werden
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15-min-Städte – Entwicklung neuer Wohnkonzepte

Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Kliniken, Kindergärten, Schulen und Behörden sollten alle im Umkreis von 15 Minuten liegen. Auch Arbeitsplätze, Freizeitangebote und Ausgehmöglichkeiten müssen sich in unmittelbarer Nähe befinden, um diesem Anspruch gerecht werden zu können. Carlos Moreno – Professor an der Universität Sorbonne – erklärt das Konzept gegenüber Euronews Next: „Wir wollen, dass man in einer Stadt nicht mehr als 15 Minuten von seinem Wohnort entfernt ist, sei es, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, die Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen, Kultur zu genießen oder sich zu entspannen“.

Neues Wohnkonzept Serviced Living für moderne Senioren

Eric Agnesa – pantera AG über Entwicklungen auf dem Markt von Serviced Apartments: Die aktuellen Trends der Gesellschaft immer im Blick entwickeln wir für Sie das richtige Wohnkonzept für Ihren Standort. Die pantera AG bietet Serviced Apartments für sowie ein Neues Wohnkonzept Serviced Living für moderne Senioren. Das neue Wohnkonzept Serviced Living für moderne Senioren bietet ein attraktives Wohn- und Lebenskonzept mit und für Senioren. Die Entwicklung eines neuen Wohn- & Servicekonzepts und vielleicht eines neuen Lebensstils?

Neustrukturierung der Notfallversorgung – Notaufnahme-Gebühr 20 Euro

Der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, hatte sich für eine Gebühr für Patientinnen und Patienten ausgesprochen, die künftig ohne vorherige telefonische Ersteinschätzung in die Notaufnahme kommen. „Wer selbst in eine Notaufnahme gehen könne, sei oft kein medizinischer Notfall„. CDU und CSU schließen sich dem Kassenärztechef an: Wenn es nach der Union geht, sollen sich Bürgerinnen und Bürger bei akuten gesundheitlichen Problemen künftig erst mal telefonisch beraten lassen – und sonst zahlen.

Arztpraxen in Deutschland – Spielball von Spekulanten

Die deutschen Arztpraxen werden zum Spielball für internationale Fonds-Gesellschaften. Von der Öffentlichkeit im Prinzip unbemerkt haben Finanzinvestoren – die auf hohe Gewinne spekulieren – hunderte Arztpraxen in Deutschland aufgekauft. Internationale Investmentfirmen haben die deutschen Arzt-Praxen als Renditeobjekte entdeckt. Offenbar wittern die Investment-Firmen hier eine «Golden Opportunity for Private Equity», rund ein Dutzend Player suchen derzeit nach deutschen Praxen.

2000 Euro Selbstbeteiligung jährlich für Kassenpatienten

Gesundheitsexperte Prof. Bernd Raffelhüschen von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einem neuen Reformplan um die Kostenexplosionen im Gesundheitswesen zu begrenzen. Sein Vorschlag: Jeder Kassenpatient soll jährlich 2.000 Euro für Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte selbst zahlen.

Krankenkassen-Zusatzbeiträge – um 0,3 Prozent erhöht

Die Krankenkassen-Zusatzbeiträge steigen auch im Jahr 2023, die Beiträge werden um 0,3 Prozent erhöht. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zusätzlich verfügt, dass die Krankenkassen ihre Mitglieder darüber nicht informieren müssen. Die Informationspflicht wurde dafür extra ausgesetzt. Zur Informationspflicht zählt auch der Hinweis, dass die Versicherten einen Wechsel zu einer anderen gesetzlichen Krankenkasse durchführen können, und zwar unabhängig vom Alter und Gesundheitszustand der Versicherten. Diese Pflicht gilt aber nicht im ersten Halbjahr 2023. Es reicht, wenn die Krankenkasse die Zusatzbeitragserhöhung z.B. auf ihrer Internetseite bekannt macht. Die Erhöhung des Zusatzbeitrags ist Bestandteil des sogenannten GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG).

(AH)