Notverordnung Windkraft – Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland – Robert Habeck – setzt die Bürgerrechte und das Grundgesetz per EU-Notfallverordnung (EU-NotfallVO / EU 2022/2577), für den schnellen Ausbau von Windenergie an Land, Windenergie auf See sowie für Offshore-Anbindungsleitungen in Deutschland für die nächsten 18 Monate aus. Am 19. Dezember 2022 wurde die EU-Notfallverordnung (EU-NotfallVO) im EU-Energieministerrat beschlossen. Die Energiewende per Notstandsgesetz bedeutet, dass der Bundesminister Habeck – Genehmigungen für Windräder auch ohne Prüfung des Artenschutzes und ohne Bürgerbefragung erteilen darf. Selbst in Naturschutzgebieten dürfen riesige Windräder gebaut werden.

Notverordnung Windkraft - Ausbau der Windkraftanlagen auch in Naturschutzgebieten
Notverordnung Windkraft – Ausbau der Windkraftanlagen auch in Naturschutzgebieten

Notverordnung Windkraft – Ausbau der Windkraftanlagen auch in Naturschutzgebieten

Das Ziel der Grünen, Deutschland soll ein autonomes Grün-Strom-Land werden – ein Grundpfeiler ist der großflächige Ausbau der Windkraftanlagen. Zukünftig entfallen die Ausnahmen der Artenschutzprüfung und die Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung.

Im bekannten Reinhardswald, auch bekannt als Märchenwald der Brüder Grimm, sollen zukünftig Windräder stehen. Fast 200 Jahre alte Bäume werden auf einer Fläche von 29 Hektar abgeholzt, um Straßen für die Transporter zu bauen, die Teile der Windräder anliefern. Zu Beginn sollen 18 Windräder gebaut werden. Die genehmigten Windräder dürfen eine Gesamthöhe von 241 Metern und Rotorblätter mit einem Durchmesser von 150 Metern haben.Welche Auswirkungen das auf die Natur, den Wald und die Tiere hat ist unbekannt.

Green FOX Energy investiert in erneuerbare Energien

Der Hamburger Investor Jörn Reinecke  will über die Green FOX Energy GmbH in den nächsten vier Jahren 1 Milliarde Euro in Erneuerbare Energien investieren. Jörn Reinecke ist Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer der GREEN FOX ENERGY und CEO der MAGNA Real Estate AG.

Kampf gegen die Klimaveränderungen – der European Green Deal

Der European Green Deal ist ein von der Europäischen Kommission unter Ursula von der Leyen am 11. Dezember 2019 vorgestelltes Konzept mit dem Ziel, bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und somit als erster „Kontinent“ klimaneutral zu werden. Es handelt sich um eine von der Kommission, der Europäischen Investitionsbank und dem Programm „Breakthrough Energy Catalyst“ geschlossene Partnerschaft.

Notverordnung Windkraft

Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt die Notverordnung Windkraft

Notverordnung Windkraft – Energiewende per Notstandsgesetz: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) Präsidentin Dr. Simone Peter gegenüber dem Windkraftjournal: „Der Entwurf hat das Potenzial, den Ausbau des Masseträgers Windenergie und des für die Energiewende unverzichtbaren Netzausbaus, zumindest in den ausgewiesenen Windenergiegebieten, deutlich zu beschleunigen“. Laut Formulierungshilfe darf übereinstimmend mit der EU-NotfallVO in Erneuerbaren-Vorranggebieten auf eine weitere Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verzichten werden. „Damit sollen die bislang überlangen Genehmigungsverfahren zumindest in den Windenergiegebieten deutlich verkürzt werden. Das bringt endlich das Tempo in den Ausbau von Windenergie und Netzen, das es zum Erreichen der ambitionierten Ausbauziele braucht. Wenn Politik will, ist der Turbo für die Erneuerbaren möglich. Nach Jahren der politischen Blockade geht es endlich wieder voran bei den Zukunftstechnologien“.

Das Windrad jetzt direkt vor ihrer Tür

240 Meter hoch – Das Windrad jetzt direkt vor ihrer Tür

Notverordnung Windkraft – Energiewende per Notstandsgesetz: Der Ausbau der Windparks in Deutschland so schnell und zügig vorangetrieben werden. Neue Verordnungen helfen, Windräder schneller und näher an die Wohnsiedlungen zu bauen. Die bisher in großer Stückzahl erstellten Windräder (es gibt 23.000 Windräder in Deutschland) haben eine durchschnittliche Höhe um die 100 Meter und Rotordurchmesser von ca. 90 Meter. Aber – die Windräder werden immer größer.

Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa baut bereits Windräder deren Rotorblätter 108 Meter lang sind und einen Rotordurchmesser von  222 Meter aufweisen. Neue Windräder können bereits einen Rotordurchmesser von 236 Metern haben. Das Unternehmen Max Bögl Wind hat die bisher größte Windkraftanlage gebaut. Die Gesamthöhe des Windrades beträgt 246,5 Meter. Vestas hat ein neues Modell einer Windkraftanlage vorgestellt, mit einer Höhe von 280 Metern und Rotorblättern von 115,5 Meter lang. In Schipkau laufen die Vorbereitungen für den Bau der größten Windkraftanlage der Welt. Das Windrad soll 300 Meter groß werden. Die Rotorblätter werden 120 Meter lang.

Zum Vergleich: Der Kölner Dom ist 157 Meter hoch und der Funkturm in Berlin 147 Meter. Der Berliner Fernsehturm ist mit 368 Metern das bisher höchste Bauwerk Deutschlands (Aussichtsplattform in 203 m Höhe – Restaurant in 207 m).

Umweltzerstörung und Windräder

Für die Windräder wird Tropenholz verwendet. Das Balsaholz wird für die Rotorblätter der Windräder verwendet und in einem Rotorblatt stecken circa 50 Bäume. Wie viele Bäume tatsächlich in einem Rotorblatt landen, hängt von ihrer Größe ab. Für ein ganzes Windrad benötigt man demnach in etwa 150 Bäume.

Windräder müssen sicher stehen, aus diesem Grund sind gewaltige Fundamente erforderlich. Dies hat einen Durchmesser von 20 – 30 Meter und eine Tiefe bis zu 4 Meter – bei größeren Windrädern deutlich mehr. Verbraucht werden ca. 1.300 Kubikmeter Beton und 180 Tonnen Stahl. Je nach Größe werden Flächen versiegelt, bei den meisten Windrädern sind es circa 4.000 m² pro Windkraftanlage.

Umweltschutzverbände wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisieren die Verwendung des Treibhausgases das in Windrädern Anwendung findet. Schwefelhexafluorid (SF6) gilt als schlimmster Klimakiller und ist über 22.800 Mal schlimmer als CO2. Deutschland ist in Europa das Land, wo die Freisetzung von Schwefelhexafluorid am größten ist. SF 6 ist das stärkste bisher bekannte Treibhausgas überhaupt. 1 kg Schwefelhexafluorid trägt genauso viel zur Klimaerwärmung bei wie 22.800 kg CO2.

Karl der Käfer wurde nicht gefragt

Vorranggebiete in Deutschland – Karl der Käfer wurde nicht gefragt

Vorranggebiete in Deutschland, es wurden bereits 1000 Gebiete festgelegt – allerdings ohne Prüfung ob dort Wind weht oder ob der Bau dort überhaput Sinn macht. Mit der Verordnung geht es weniger darum ob dort Wind weht oder ob es Sinn macht, wenn der Betreiber für Windanlagen und der Besitzer des Landes sagt, hier kann ein Windrad stehen, dann wird es gebaut. Früher bemühte man sich vorab zu prüfen, heute aber: Karl der Käfer wurde nicht gefragt – man hatt ihn einfach weggejagt.

Änderungen sind europarechtswidrig

Notverordnung Windkraft – Energiewende per Notstandsgesetz – Änderungen sind europarechtswidrig

Notverordnung Windkraft – Energiewende per Notstandsgesetz: Wirtschaftsminister Robert Habeck will keine Gegenwehr beim Ausbau der Windenergieanlagen. Damit die Windparks schneller gebaut werden können, darf jetzt per Notverordnung 18 Monate lang bestehendes Recht ausgeschlossen werden. Der NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger wirft Habeck im Interview mit der Bildzeitung „Jagd nach einem schnellen politischen Gewinn beim Klimaschutz“ vor, der „langfristig Schaden“ anrichte. Der Rechtsanwalt Rüdiger Nebelsieck gegenüber BILD: „Das ist ein im deutschen Umweltrecht einmaliger Vorgang: Per Notfallgesetz will Minister Habeck den Artenschutz und auch die Bürgerbeteiligung beim Bau neuer Windkraftanlagen aushebeln. Die geplanten Änderungen sind europarechtswidrig und erweisen sich insgesamt als Irrweg. Es drohen sogar Verzögerungen und neue Klagewellen.“

Das kann natürlich auch der Grund sein, warum der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz – Robert Habeck – jetzt dringend Juristen für sein Ministerium sucht. Eine Ausschreibung für „Fragen der Energiekrise“ mit einem Volumen von 20 Mio. Euro wurde auf den weg gebracht. Das Ministerium hat bereits ca. 2.400 Mitarbeiter.

Windkraftanlagen in Deutschland – es fehlen die Speicher

In Deutschland standen Ende 2021 insgesamt 28.230 Onshore-Windenergieanlagen. Zum Jahresbeginn 2022 gab es in Deutschland bereits 29.731 Windräder. Noch mehr Winräder in Deutschland? Windkraftanlagen in Deutschland produzieren bisweilen zuviel Strom – Lesen sie auch den Brandbrief eines Betreibers von Windkraftanlagen. Was in Deutschland seit Beginn des Ausbaus der erneuerbaren Energien fehlt sind Speicher.

(AH)