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Continuation Funds revolutionieren derzeit die Private-Equity-Branche. Angesichts stagnierender Börsengänge und eines schwierigen M&A-Umfelds bieten sie innovative Liquiditätslösungen für Investoren und Fondsmanager. 2025 erreichen diese Fonds Rekordvolumina und werden zunehmend zur Schlüsselstrategie für erfolgreiche Exits und weitere Wertsteigerungen.
Continuation Funds – Die wichtigsten Punkte im Überblick:
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Rekordvolumen: 41 Mrd. USD im Halbjahr
Bedeutender Exit-Kanal für Private Equity
Flexibilität für Alt- und Neuinvestoren
Verlängerte Wertschöpfung potenzialstarker Assets
Kontroversen um Bewertung und Transparenz
Thomas Olek – Olek Capital: Der Markt für Continuation Funds erlebt 2025 einen beispiellosen Boom. Die jüngsten Presseberichte zeichnen ein Bild von wachsender Bedeutung, Rekordvolumina und prominenten Transaktionen im Private-Equity-Bereich.
Continuation Funds – Rekordwerte und Marktbedeutung
Private-Equity-Firmen haben allein im ersten Halbjahr 2025 über Continuation Funds rund 41 Milliarden US-Dollar realisiert – ein Zuwachs von 60% gegenüber dem Vorjahr. Continuation Funds machen mittlerweile etwa 19 Prozent aller Exits in der Branche aus. Sie gelten als bedeutende Alternative zu klassischen Börsengängen (IPOs) oder Unternehmensverkäufen, insbesondere in einem schwierigen Marktumfeld für klassische Exits.
Der globale Markt für Secondaries – also den Handel mit existierenden Fondsanteilen – erreichte 2024 einen historischen Höchststand von 160 Milliarden US-Dollar, knapp die Hälfte davon getrieben durch Continuation Funds. In Europa und Deutschland gewinnen die Vehikel zunehmend an Bedeutung, wie auch die Branchenkonferenz „Superreturn“ in Berlin bestätigt.
Große Private-Equity-Häuser wie Vista Equity Partners oder Inflexion haben spektakuläre Continuation-Fund-Transaktionen durchgeführt (z.B. 5,6 Mrd. US-Dollar für die Cloud Software Group bei Vista). In Deutschland legte der niederländische Investor Main Capital 2025 einen Continuation Fund über 520 Millionen Euro für drei Softwarefirmen auf. Auch Deutsche Beteiligungs AG (DBAG), Oakley und Deutsche Private Equity (DPE) haben mit ihren jüngsten Fonds mehrere Milliarden Euro bewegt. Dabei wurden etwa die Tech-Beratungen Eraneos und Valantic oder die Logistikfirma Solvares in solche Strukturen überführt.
Gründe für den Boom von Continuation Funds
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Schwaches IPO- und M&A-Umfeld: Während klassische Exit-Kanäle erschwert sind, bieten Continuation Funds eine flexible Liquiditätslösung für Altinvestoren.
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Wachsender Kapitalbedarf: Viele institutionelle Investoren müssen Anteile verkaufen oder neu investieren, was die Marktdynamik zusätzlich befeuert.
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Performance-Optimierung: Fondsmanager können die Haltedauer erfolgreicher Unternehmen verlängern und weitere Wertsteigerungen realisieren.
Kontroverse und Kritik
Trotz ihres Siegeszugs stehen Continuation Funds in der Kritik:
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Zwei Drittel der institutionellen Anleger bevorzugen weiterhin klassische Exits.
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Kritiker bemängeln die „Kapitalzirkulation“ innerhalb der Private-Equity-Branche, da Vermögenswerte von einem Fonds in den nächsten verschoben werden.
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Die Transparenz und Bewertung solcher Transaktionen stehen im Fokus laufender Debatten.
Continuation Funds sind kein kurzfristiger Trend, sondern entwickeln sich zum festen Bestandteil der internationalen Private-Equity-Landschaft. Die aktuellen Marktberichte zeigen den Wandel hin zu flexibleren und an den Markt angepassten Exit-Lösungen.
Was sind Continuation Funds?
Continuation Funds sind spezialisierte Private-Equity-Fonds, die es ermöglichen, einzelne oder mehrere Vermögenswerte aus einem bestehenden Fonds in einen neuen Fonds zu übertragen, um die Haltedauer zu verlängern oder Liquidität für die bisherigen Anleger zu schaffen.
Continuation Funds werden in der Regel von den bestehenden Fondsmanagern (General Partner, GP) aufgelegt, wenn die ursprünglich vereinbarte Fondslaufzeit abläuft, die verbleibenden Portfoliounternehmen aber noch Entwicklungspotenzial besitzen. Altanleger bekommen so die Möglichkeit, auszusteigen und ihr Kapital zurückzuerhalten, während neue und bestehende Investoren in den neuen Fonds (Continuation Fund) investieren oder „rollen“ können.
Vorteile für Anleger
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Liquidität: Anleger können flexibel entscheiden, ob sie aussteigen und ihre Anteile auszahlen lassen oder weiter investiert bleiben möchten.
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Wertsteigerungspotenzial: Durch die längere Halteperiode können gut laufende Portfoliounternehmen weiterentwickelt und deren Wert optimal realisiert werden, oft bei ausgereifterem Risiko-Rendite-Profil.
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Geringere Gebühren: Die Managementgebühren der Continuation Funds sind meist niedriger als bei neuen Blind-Pool-Fonds, da keine neue Akquisephase mehr nötig ist.
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Transparenz: Investoren wissen genau, in welche konkreten Assets sie investieren, da nicht in unbekannte neue Unternehmen, sondern bestehende Portfoliounternehmen investiert wird.
Risiken und Nachteile
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Interessenkonflikte: Der Fondsmanager agiert sowohl als Verkäufer (im alten Fonds) als auch als Käufer (im neuen Fonds), was Preisfindung und Strukturierung sehr sorgfältig und oft unter Einbindung Dritter und unabhängiger Bewertungen erfordert.
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Komplexität: Die Strukturierung ist aufwändiger, insbesondere in Bezug auf regulatorische Anforderungen, Zustimmung der Altanleger und Preisbestimmung.
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Unsicherheit über Wertsteigerung: Die Verlängerung der Haltedauer garantiert keinen Anlageerfolg. Es kann vorkommen, dass die erwartete weitere Wertsteigerung ausbleibt und die Strategie ihre Wirkung verliert.
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Kosten: Beratungskosten und Transaktionsgebühren sind bei Continuation Funds meist hoch und gehen zu Lasten des Gesamtertrags.
Continuation Funds bieten liquide und flexible Lösungen sowohl für ausstiegswillige als auch für langfristig orientierte Investoren, bergen aber durch den Interessenkonflikt und die komplexe Abwicklung spezifische Risiken.
Ein Continuation Fund ist ein Anlageinstrument, mit dem Vermögenswerte aus einem bestehenden Fonds in einen neuen Fonds übertragen werden, um die Haltezeit zu verlängern oder Investoren Liquidität zu verschaffen.
Sie bieten Flexibilität, ermöglichen erfolgreiche Exits auch bei schwachem Marktumfeld und erlauben Fondsmanagern, Wertsteigerungspotenzial länger zu nutzen.
Anleger können zwischen Ausstieg und Reinvestition wählen, profitieren von Transparenz über die Assets und gegebenenfalls von geringeren Gebühren
Interessenkonflikte bei der Preisfindung, komplexe Strukturierung, Bewertungsdiskussionen und hohe Transaktionskosten sind zentrale Risiken.
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