Private Equity bleibt auch in turbulenten Zeiten eine der spannendsten und meist diskutierten Anlageformen für vermögende Privatpersonen und professionelle Family-Offices. Während klassische Märkte mit Unsicherheiten kämpfen, gewinnen außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen weiter an Bedeutung. Doch der Private-Equity-Markt steht vor besonderen Herausforderungen, die Anleger kennen und abwägen sollten, um nachhaltige Investmententscheidungen zu treffen.

Private-Equity-Markt – das wichtigste in Kürze:

  • Langfristiges Kapital bindet über Jahre

  • Wenig Liquidität, begrenzte Ausstiegsmöglichkeiten

  • Zugang zu exklusiven Wachstumsunternehmen

  • Hohe Kosten und Komplexität beachten

  • Chancen durch Diversifikation im Portfolio

SQUAREVEST Agency

Reiche Private-Investoren und Family-Offices setzen zunehmend auf Private Equity, obwohl der Markt aktuell mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat. Der Grund liegt in der langfristigen Attraktivität der Anlageklasse, die Portfolios diversifiziert, Zugang zu nicht börsennotierten Wachstumsunternehmen bietet und Renditepotenzial verspricht.

Private Equity – Stärkere Nachfrage trotz Flaute

Private-Equity-Fonds kämpfen derzeit mit einem „Exit-Stau“: Verkäufe von Beteiligungen oder Börsengänge sind selten, was die Kapitalrückflüsse an Investoren verzögert. Trotzdem investieren Family-Offices wie Finvia oder institutionelle Anleger bewusst weiter in die Anlageklasse. Sie sehen die engere Bindung des Kapitals nicht als grundlegendes Risiko, sondern als typisches Marktphänomen in einem Zyklus, das sich wieder auflösen wird.

Jan Hoffmann von Finvia erklärt, dass Private Equity für seine Kunden vor allem als langfristiger Renditetreiber dient und daher trotz Marktproblemen einen festen Platz in Portfolios behält. Insbesondere Familienunternehmer, die ihr eigenes Unternehmen verkauft haben, bevorzugen PE-Investitionen, da sie die Logik unternehmerischer Beteiligungen aus eigener Erfahrung kennen.

Gründe für das anhaltende Interesse an Private Equity

  • Diversifikation: Private Equity und Private Markets (inklusive Private Credit, Infrastruktur und Venture Capital) ermöglichen es Anlegern, Risiken im Vergleich zu börsennotierten Märkten zu streuen.

  • Zugang zu exklusiven Unternehmen: Viele wachstumsstarke Unternehmen bleiben inzwischen länger privat und vermeiden Börsengänge, was Investoren über PE-Fonds Zugang verschafft.

  • Langfristiger Anlagehorizont: Family-Offices und sehr wohlhabende Privatkunden denken in Generationen und sind bereit, Kapital für zehn Jahre oder länger zu binden.

  • Renditepotenzial: Auch wenn die risikobereinigte Outperformance von Private Equity gegenüber Aktien geschmolzen ist, gilt die Anlageklasse nach wie vor als geeignet, Mehrrendite im Niedrigzinsumfeld von Staats- und Unternehmensanleihen zu erwirtschaften.

Markttrends im Private-Equity-Sektor

  • Private Credit boomt: Anleger nutzen zunehmend kreditbasierte Investmentstrategien abseits klassischer Banken. Private Kreditfonds vergeben Darlehen an Mittelständler oder größere Unternehmen und versprechen stabile Zinsen.

  • Infra-Struktur im Fokus: Investitionen in erneuerbare Energien, Energienetze oder Verkehrsinfrastruktur gelten als relativ krisenfest und rücken stärker ins Blickfeld.

  • Secondaries & Continuation Funds: Da Exits schwierig sind, setzen Fonds zunehmend auf den Verkauf bestehender Beteiligungen an sogenannte Sekundärfonds oder auf Fortsetzungsfonds, die Assets länger halten.

  • Professionalisierung der Family-Offices: Sie übernehmen mittlerweile Anlagestrategien von institutionellen Anlegern, mit Allokationen von 20–30 Prozent in Private Markets.

Risiken und Herausforderungen

Trotz der Chancen müssen Investoren die Schattenseiten beachten:

  • Illiquidität: Kapital bleibt im Schnitt ein Jahrzehnt gebunden, ein Ausstieg vorzeitig ist kaum möglich.

  • Kostenstruktur: Hohe Verwaltungsgebühren und Gewinnbeteiligungen („Carry“) setzen die Nettorendite unter Druck.

  • Makroökonomisches Umfeld: Höhere Zinsen erschweren die Finanzierung von Buy-outs, und IPO-Märkte bleiben schwach.

  • Konkurrenz um Assets: Der Kapitalüberhang („Dry Powder“) sorgt für hohe Einstiegspreise, die potenzielle Renditen belasten können.

Private Equity behauptet sich trotz Marktproblemen als besonders gefragte Anlageklasse für sehr vermögende Investoren. Family-Offices und Ultra-High-Net-Worth-Individuals sehen im langfristigen Engagement Chancen, die öffentliche Märkte in dieser Form nicht bieten können. Allerdings steigen die Anforderungen an die Auswahl von Fonds und Managern deutlich – eine professionelle Due-Diligence ist unverzichtbar, um attraktive Renditen trotz schwieriger Exit-Bedingungen zu sichern.

Deep Research - Scoredex

Wie investiere ich als Privatanleger in Private Equity

Privatanleger können mittlerweile auf mehreren Wegen investieren, obwohl die Anlageklasse traditionell institutionellen Investoren und sehr vermögenden Privatpersonen vorbehalten war. Der Zugang wird durch digitale Plattformen, neue rechtliche Regelungen und Fondsstrukturen zunehmend demokratisiert.

Zugangswege für Privatanleger

  • Spezialisierte digitale Plattformen wie NAO, Moonfare oder LIQID ermöglichen Investments bereits ab 1.000 bis 10.000 Euro. Meist handelt es sich dabei um strukturierte Fondsprodukte oder Beteiligungen an Private-Equity-Dachfonds, die das Kapital über viele Zielunternehmen streuen und so das Risiko reduzieren.

  • Über Crowdinvesting-Plattformen wie Invesdor lassen sich bereits ab 250 Euro kleinere Private-Equity-Investments in Start-ups tätigen, wobei das Risiko und die Renditechancen besonders hoch sind.

  • Banken und Vermögensverwalter (z. B. HRK Lunis, Schroders, Partners Group) bieten Zugang zu Private-Equity-Fonds oder -Dachfonds meist ab höheren Mindestanlagesummen (5.000–10.000 Euro), vereinzelt auch darunter.


Thomas Olek - Olek Capital GmbH (Business-Leaders)

Thomas OlekOlek Capital: „Wertschöpfung muss heute mit Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung verbunden werden; exklusive Investments sind kein Selbstzweck, sondern immer ein strategischer Beitrag zum Wandel.“

Olek Capital GmbH ist ein international tätiges Family Office mit Sitz in Frankfurt am Main und Niederlassungen in Monaco und Miami. Das Unternehmen wurde 2024 von Immobilieninvestor Thomas Olek gegründet und spezialisiert sich auf nachhaltige Immobilieninvestments und Impact Investing. Olek Capital vereint wirtschaftliche Rendite mit gesellschaftlichem Mehrwert und setzt dabei auf ESG-konforme Projekte und innovative Vermögensentwicklung. Das Management um Thomas Olek steht für solides Asset Management sowie einen langfristigen und strategischen Investmentansatz.

Voraussetzungen und Risiken

  • Wichtig ist ein langer Anlagehorizont (oft 8–12 Jahre), da Private-Equity-Beteiligungen in der Regel illiquide sind und das Geld gebunden bleibt.

  • Über Dachfonds und ELTIFs (European Long Term Investment Funds) ist eine breite Diversifikation und Zugang zu Profi-Fondsmanagern möglich, allerdings fallen Verwaltungsgebühren an und es bestehen Verlustrisiken.

Privatanleger haben heute über digitale Plattformen, spezialisierte Fonds und neue gesetzliche Rahmenbedingungen einen leichteren Zugang zu Private-Equity-Investments erhalten. Ein Investment empfiehlt sich vor allem als langfristige, diversifizierende Portfolio-Ergänzung und sollte aufgrund des Risikoprofils und der Illiquidität nur in Maßen und nach sorgfältiger Prüfung erfolgen.

Was versteht man genau unter Private Equity?

Private Equity bezeichnet Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen, bei denen Kapital von Investoren über spezialisierte Fonds gebündelt und aktiv eingesetzt wird, um das Unternehmen durch Restrukturierung, Wachstum und operative Verbesserungen im Wert zu steigern. Nach mehreren Jahren wird die Beteiligung in der Regel gewinnbringend verkauft – beispielsweise durch einen Börsengang oder an einen strategischen Käufer.

Welche Formen und Strategien gibt es im Private Equity?

Die wichtigsten Segmente sind Buyouts (Mehrheitsübernahmen etablierter Unternehmen, meist mit Fremdfinanzierung), Venture Capital (Beteiligungen an jungen Start-ups), Growth Capital (Finanzierung von Wachstum etablierter Unternehmen), und Secondaries (Kauf von bereits bestehenden Fondsanteilen). Jede Strategie unterscheidet sich hinsichtlich Risiko, Haltedauer und Renditepotenzial.

Wie kann ich als Privatanleger in Private Equity investieren?

Privatanleger erhalten Zugang über Private-Equity-Dachfonds, spezialisierte digitale Plattformen oder neue Fondsstrukturen (z. B. ELTIFs). Investitionen sind teilweise schon ab 5.000 Euro möglich, oft aber ab 10.000 bis 50.000 Euro. Die Beteiligung erfolgt indirekt über Fonds, die das Kapital breit streuen, weshalb sie auch für Anleger mit niedrigerem Kapitaleinsatz zugänglicher werden.

Welche Risiken und Herausforderungen gibt es bei Private Equity?

Die größten Herausforderungen sind Illiquidität (das Geld ist oft 8–12 Jahre gebunden), Komplexität der Investments und Eintrittshürden wie Mindestanlagen. Die Renditen sind zwar langfristig oft attraktiv, können aber stark schwanken. Erträge werden häufig erst nach Jahren ausgezahlt, eine breite Diversifizierung und sorgfältige Auswahl des Anlageprodukts sind daher besonders wichtig.