Einspeisevergütung 2026: Warum sich Solarenergie jetzt doppelt lohnt

Die Einspeisevergütung für Solarenergie bleibt auch 2026 ein zentrales Investitionsargument, verschiebt ihren Fokus jedoch stärker in Richtung Eigenverbrauch, intelligente Steuerung und langfristige Planungssicherheit. Wer heute in Photovoltaik investiert, profitiert von stabil garantierten Vergütungssätzen über 20 Jahre und zusätzlich von sinkenden Anlagenkosten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Einspeisevergütung bleibt 20 Jahre garantiert. Für neu installierte Photovoltaikanlagen ist die Vergütung für eingespeisten Solarstrom ab Inbetriebnahme für 20 Jahre plus Restjahr gesetzlich gesichert, was eine klare Kalkulationsgrundlage bietet.​
  • Aktuelle Sätze unterscheiden zwischen Teil- und Volleinspeisung. Für kleinere Dachanlagen bis 10 kWp liegen die Vergütungssätze aktuell bei rund 7,86 Cent/kWh für Teileinspeisung und 12,47 Cent/kWh für Volleinspeisung, je nach Inbetriebnahmedatum.​
  • Förderlogik verschiebt sich hin zu Eigenverbrauch. Gesetzgeber und Förderstrategie setzen zunehmend Anreize, möglichst viel Solarstrom direkt im eigenen Gebäude zu verbrauchen und nur Überschüsse über die Einspeisevergütung zu vergüten.​
  • Technologischer Fortschritt erhöht die Rendite. Sinkende Modulpreise, effizientere Wechselrichter und bezahlbare Speicherlösungen verbessern die Wirtschaftlichkeit von Solarenergie und machen auch moderate Vergütungssätze attraktiv.​
  • Regulatorische Feinsteuerung bringt neue Pflichten. Instrumente wie die 60‑Prozent‑Einspeisebegrenzung ohne Smart Meter, Direktvermarktungspflichten für größere Anlagen und degressive Vergütung sorgen dafür, dass Solarenergie systemdienlich ins Netz integriert wird.​

Einspeisevergütung

Einspeisevergütung:
Fundament der Solarenergie-Finanzierung

Die Einspeisevergütung ist das Herzstück des deutschen Fördermodells für Solarenergie und garantiert Anlagenbetreibern über zwei Jahrzehnte hinweg feste Einnahmen für ins Netz eingespeisten Strom. Sie wird auf Basis des Erneuerbare‑Energien‑Gesetzes (EEG) für jede neue Anlage zur Inbetriebnahme festgelegt und bleibt dann über den gesamten Förderzeitraum konstant.​

Damit übernimmt die Einspeisevergütung gewissermaßen die Rolle eines langfristigen Stromabnahmevertrags, der Investitionen in Photovoltaik kalkulierbar macht. Für private Haushalte wie Unternehmen wird Solarenergie dadurch nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch betriebswirtschaftlich planbar.​

Einspeisevergütung
Einspeisevergütung für kleinere PV‑Anlagen bis 10 kWp, getrennt nach Teil- und Volleinspeisung.​

Vergütungssätze im Überblick

Zum 1. August 2025 wurden die Fördersätze für neu in Betrieb gehende PV‑Anlagen turnusgemäß um ein Prozent reduziert. Für Anlagen bis 10 kWp liegt die Vergütung bei Teileinspeisung jetzt bei 7,86 Cent pro Kilowattstunde, während bei Volleinspeisung 12,47 Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden.​

Diese Vergütungen gelten für neue Anlagen, die zwischen August 2025 und Januar 2026 ans Netz gingen, und bleiben dann über 20 Jahre unverändert. Parallel dazu wird die Einspeisevergütung für Neuanlagen halbjährlich um ein Prozent abgesenkt, um Kosten zu begrenzen und den technologischen Fortschritt abzubilden.​

Einspeisevergütung

2024-2026: klar erkennbare Degression der Vergütung
2027: Tiefpunkt der Förderhöhe
ab 2028: leichte Erholung durch Marktprämien und steigende Börsenpreise
2030: stabilisiertes, stärker marktabhängiges Niveau

Prognose bis 2030

Für 2026 und die Folgejahre ist mit einer moderaten, aber kontinuierlichen Absenkung der Einspeisevergütung und einer stärkeren Ausrichtung auf Marktmechanismen und Eigenverbrauch zu rechnen.

Gleichzeitig bleibt Solarenergie der wichtigste Wachstumstreiber der Energiewende, sodass Förderinstrumente nicht abrupt wegfallen, sondern schrittweise umgebaut werden.​

Degression der Vergütung 2026

Ab Februar und August 2026 sinken die Vergütungssätze planmäßig um jeweils rund 1 Prozent, was insbesondere neue Anlagen trifft, die in diesen Zeitfenstern in Betrieb gehen. Für kleine Dachanlagen bis 10 kWp bedeutet das laut aktuellen Prognosen Werte von etwa 7,78 Cent/kWh (Teileinspeisung) und 12,35 Cent/kWh (Volleinspeisung) ab Februar 2026, mit weiterer geringfügiger Absenkung im August.​

Politische Debatte und mögliche Reformen

Im politischen Raum wird seit 2025 offen über ein mögliches Auslaufen der klassischen, fixen Einspeisevergütung und stärkere Marktintegration diskutiert. Szenarien reichen von einer schrittweisen Absenkung zugunsten von Investitionszuschüssen oder Mieterstromförderung bis hin zu stärker börsenpreisabhängigen Erlösmodellen für neue Anlagenkohorten.​

Mittelfristige Prognosen bis 2030

Studien zur EEG‑Mittelfristprognose 2026-2030 gehen von einem deutlichen Zubau der Photovoltaikleistung aus, wobei Solarenergie den größten Anteil am zusätzlichen Ausbau der erneuerbaren Energien stellt.

Trotz wachsender Kapazitäten rechnen Analysten zunächst mit sinkenden Förderzahlungen bis etwa 2027, bevor ab 2028 wieder leichte Anstiege erwartet werden – unter anderem durch höhere Marktprämien und veränderte Börsenstrompreise.​

Bedeutung für Investoren und Betreiber

Für Investoren heißt das: Wer bis Juli 2026 baut, sichert sich im historischen Vergleich noch attraktive Vergütungssätze und profitiert zusätzlich von sinkenden Anlagenkosten.

Langfristig verschiebt sich die Renditelogik zunehmend in Richtung hoher Eigenverbrauchsanteil, intelligentes Lastmanagement, Speicherintegration und gegebenenfalls Teilnahme an Direktvermarktung und Flexibilitätsmärkten.​

Vom Einspeisemodell zur Eigenverbrauchsstrategie

Während die Einspeisevergütung in den frühen 2000er‑Jahren vor allem als Anschubförderung für Solarenergie diente, rückt inzwischen der Eigenverbrauch immer stärker in den Mittelpunkt. Die Politik setzt über das EEG 2023 und nachfolgende Anpassungen gezielt Anreize, möglichst viel Solarstrom direkt im Gebäude zu nutzen und das Netz nur mit Überschüssen zu belasten.​

Sinkende Vergütungssätze für große Anlagen und zusätzliche Fördermechanismen wie Marktprämien und Investitionszuschüsse lenken die Investitionen in Richtung flexibler, systemdienlicher Lösungen. Davon profitieren insbesondere Betreiber, die ihre PV‑Anlage mit Batteriespeichern und intelligenten Energiemanagementsystemen kombinieren.​

Rahmenbedingungen und neue Regelungen

Mit dem sogenannten Solarpaket I wurden 2024 und 2025 zahlreiche Detailregelungen der EEG‑Förderung überarbeitet. Dazu gehören vereinfachte Anschlussbedingungen, die Möglichkeit höherer Vergütungssätze für ausgewählte Dachsegmente sowie Klarstellungen zu Mieterstrommodellen und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung.​

Eine zentrale Neuerung ist die 60‑Prozent‑Drosselungsregel:

PV‑Anlagen ohne Smart Meter und steuerbare Einrichtung dürfen seit März 2025 nur noch 60 Prozent ihrer installierten Leistung ins Netz einspeisen, sofern sie die fixe Einspeisevergütung nutzen. Wer flexibel auf Netzsignale reagiert und moderne Mess- und Steuertechnik einsetzt, kann dagegen die volle Leistung vermarkten.​

Wirtschaftlichkeit:
Solarenergie bleibt trotz sinkender Vergütung attraktiv

Auf den ersten Blick wirken Vergütungssätze von unter 8 Cent pro Kilowattstunde für Teileinspeisung moderat. Im Vergleich zu Haushaltsstrompreisen, die vielerorts deutlich darüber liegen, bleibt die Kombination aus Eigenverbrauch und Einspeisevergütung jedoch ausgesprochen attraktiv, zumal die Gestehungskosten von Solarstrom häufig deutlich darunter liegen.​

Hinzu kommt: Die Investitionskosten für PV‑Anlagen sind in den vergangenen Jahren deutlich gefallen, während Wirkungsgrade und Lebensdauer zugenommen haben. In vielen Szenarien erreichen gut geplante Anlagen heute interne Verzinsungen im mittleren einstelligen Bereich, insbesondere wenn Speicher und Lastmanagement den Eigenverbrauch erhöhen.​

Fazit

Die Einspeisevergütung bleibt 2026 ein zentrales Instrument, um Investitionen in Solarenergie zu ermöglichen – allerdings mit einem klaren Trend weg von reiner Netzeinspeisung hin zu intelligentem Eigenverbrauch.

Wer die aktuelle Förderlandschaft versteht und seine Anlage strategisch plant, kann die festen Vergütungssätze mit hohen Eigenverbrauchsquoten kombinieren und so sowohl die Stromkosten senken als auch zur Energiewende beitragen.

Einspeisevergütung

Quellenverzeichnis

ADAC – Einspeisevergütung für PV-Anlagen (EEG-Förderung 2025/2026):
Überblick zu Vergütungssätzen, Degression und möglichen Änderungen durch Reformen
https://www.adac.de/rund-ums-haus/energie/spartipps/einspeiseverguetung-pv-anlagen

ADAC – Photovoltaik-Förderung mit Details zur Einspeisevergütung 2025/26:
Tabellenwerte und Halbjahres-Deguression
https://www.adac.de/rund-ums-haus/energie/spartipps/foerderung-photovoltaik

Finanztip – Aktuelle Einspeisevergütung 2025:
Höhe der Vergütung Sätze und Entwicklung
https://www.finanztip.de/photovoltaik/einspeiseverguetung

Bundesnetzagentur – EEG-Förderung und Fördersätze:
Amtliche Fördersatz-Informationen aus dem EEG
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/ErneuerbareEnergien/EEG_Foerderung/start.html 

Enpal – Aktuelle Einspeisevergütung 2025/2026:
Branchenspezifische Übersicht zur Förderung
https://www.enpal.de/photovoltaik/einspeiseverguetung 

ADAC News – Fixe  vor dem Aus 2026:
Aktuelle politische Entwicklung zur Vergütungsdebatte
https://www.adac.de/news/fixe-einspeiseverguetung-pv-anlagen-vor-dem-aus

Ennergy – Aktuelle Einspeisevergütung 2025 (Photovoltaik):
Branchenartikel mit Vergütungshöhen und Regelungen
https://ennergy.de/aktuelle-photovoltaik-einspeisevergutungen-2025

Energie-Experten.org – Tabellen zur Einspeisevergütung 2025/26:
Hintergrundwerte zur Vergütung
https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/photovoltaik/photovoltaikanlage/einspeiseverguetung

ACEflex – Prognose Einspeisevergütung 2026:
Werte zur erwarteten Degression und Entwicklung
https://www.aceflex.de/magazin/einspeiseverguetung-2026-tabelle

FAQ

Was passiert mit der Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen?

Seit 2025 erhalten Betreiber neu installierter PV‑Anlagen bei negativen Strompreisen an der Börse keine Einspeisevergütung für die betroffenen Stunden mehr. Diese Regel soll Anreize setzen, Solarstrom stärker am Bedarf des Netzes auszurichten.​

Lohnt sich eine Volleinspeisung trotz fehlendem Eigenverbrauch?

Ja, vor allem bei großen, gut ausgerichteten Dachflächen oder wenn der eigene Stromverbrauch gering ist, kann die höhere Vergütung der Volleinspeisung betriebswirtschaftlich attraktiv sein. Viele Betreiber kombinieren sie mit einer separaten Eigenverbrauchsanlage auf demselben Gebäude.​

Wie wirkt sich ein Batteriespeicher auf die Einspeisevergütung aus?

Ein Speicher verändert den Vergütungssatz nicht, erhöht aber den Anteil des selbst genutzten Solarstroms und reduziert so die Strombezugskosten aus dem Netz. Dadurch verbessert sich in vielen Fällen die Gesamtrendite der Anlage, selbst wenn die eingespeiste Strommenge sinkt.​

Können auch Mieter von der Einspeisevergütung profitieren?

Über Mieterstrommodelle können Mieter Solarstrom vom Gebäudeeigentümer beziehen, während Überschüsse vergütet ins Netz fließen. Reformvorschläge sehen zusätzliche Förderungen für solche Modelle vor, um Solarenergie auf Mehrparteienhäusern stärker zu verbreiten.​

Was ist der Unterschied zwischen Einspeisevergütung und Marktprämie?

Bei der klassischen Einspeisevergütung erhält der Anlagenbetreiber einen festen Preis je Kilowattstunde vom Netzbetreiber. Im Marktprämienmodell wird der Strom an der Börse verkauft und über eine Prämie so ergänzt, dass unterm Strich ein ähnliches Förderniveau entsteht, allerdings mit stärkerer Marktintegration.​