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Das Anlage-Barometer 2025 zeigt: In Zeiten geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheit gewinnt Gold deutlich an Vertrauen – besonders bei jungen Erwachsenen. Klassische Renditeversprechen verlieren an Strahlkraft.
Anlage-Barometer 2025 in Kürze:
- Anlageverhalten ändert sich: Zwei Drittel der Deutschen empfinden die Finanzmärkte als unsicher – sichere und wertstabile Anlageformen gewinnen deutlich an Bedeutung.
- Gold im Aufwind: Erstmals seit 2022 zählt Gold wieder zu den Top-3-Investments, bei den 25- bis 34-Jährigen ist es sogar die beliebteste Anlageklasse.
- Generationenwandel: Junge Anleger setzen stärker auf Werterhalt, Altersvorsorge und Nachhaltigkeit – Gold wird zunehmend als strategischer Portfoliobaustein gesehen.
Militärische Konflikte, geopolitische Spannungen, die US-Zollpolitik und der rasante Aufstieg Künstlicher Intelligenz verunsichern die Menschen in Deutschland zunehmend. Zwei Drittel der Bevölkerung (67 Prozent) sorgen sich aktuell um ihr Vermögen und halten die Lage an den Finanzmärkten für unsicher. Das ist das zentrale Ergebnis des „Anlage-Barometers 2025“ der Deutsche Börse Commodities GmbH.
Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Verian 1.023 Personen in Deutschland. Die Erhebung fand zwischen dem 20. und 28. November 2025 statt und gilt als repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.
Gold rückt wieder in die Spitzengruppe der Geldanlagen
Vor dem Hintergrund der Unsicherheit gewinnen stabile und wertbeständige Anlageformen an Bedeutung. Erstmals seit 2022 zählt Gold wieder zu den drei beliebtesten Investments in Deutschland. Auf die Frage, wie ein Anlagebetrag von 25.000 Euro investiert würde, nannten 27 Prozent Gold – nahezu gleichauf mit Tagesgeld oder Sparbuch (31 Prozent) sowie Fonds und ETFs (28 Prozent).
Demgegenüber verlieren klassische Anlageklassen an Attraktivität: Immobilien (16 Prozent) und Aktien (15 Prozent) spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Anleihen (7 Prozent) und Kryptowährungen (6 Prozent) bleiben Randphänomene. Beim Vertrauen führen weiterhin Tagesgeld und Sparbuch (21 Prozent), gefolgt von Gold sowie Fonds/ETFs (jeweils 14 Prozent).
Junge Anleger setzen auf Werterhalt
Besonders deutlich zeigt sich der Trend bei den 25- bis 34-Jährigen. Für sie ist Gold die beliebteste Anlageklasse. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) kann sich aktuell ein Goldinvestment vorstellen, 35 Prozent würden bei 25.000 Euro Anlagekapital gezielt Gold wählen. Auch beim Vertrauen liegt das Edelmetall vorn: 18 Prozent dieser Altersgruppe halten Gold für die vertrauenswürdigste Anlageform – noch vor Tagesgeld, Immobilien oder Fonds.
Bemerkenswert ist zudem der langfristige Blick der jungen Generation. Für fast die Hälfte der 25- bis 29-Jährigen (48 Prozent) spielt Gold eine Rolle bei der Altersvorsorge, deutlich mehr als im Gesamtdurchschnitt (29 Prozent). Jeder Fünfte in dieser Altersgruppe nennt zudem Nachhaltigkeits- und ESG-Kriterien als Argument für langfristige Goldinvestments – ein Wert, der bei allen Befragten lediglich bei acht Prozent liegt.
Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten
„Das Anlagebarometer zeigt, dass eine konstante Mehrheit der Deutschen die Lage an den Finanzmärkten als unsicher empfindet“, sagt Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH. Gleichzeitig steige das Interesse an Gold, dessen Kurs sich in den vergangenen Jahren deutlich positiv entwickelt habe. Studien empfählen einen Goldanteil von fünf bis zehn Prozent im Portfolio, um Vermögen abzusichern.
Insgesamt kann sich inzwischen 45 Prozent der Deutschen vorstellen, grundsätzlich in Gold zu investieren – sei es zur Altersvorsorge, als Inflationsschutz oder zum langfristigen Vermögensaufbau. Neben physischem Gold gewinnen dabei auch börsengehandelte Produkte an Bedeutung, die einen einfachen und kosteneffizienten Zugang ermöglichen.
Fazit
Das Anlagejahr 2025 ist geprägt von Vorsicht und einem neuen Sicherheitsbedürfnis. Auffällig ist dabei weniger die Rückkehr des Goldes als Anlageklasse – sondern der Umstand, dass ausgerechnet junge Anleger dem Edelmetall zunehmend vertrauen. In einer Welt wachsender Unsicherheiten wird Gold nicht mehr als nostalgischer Wertaufbewahrer gesehen, sondern als strategischer Baustein moderner Vermögensplanung.









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