Der amerikanische Schauspieler Anton Viktorovich Yelchin wurde am 11. März 1989 in Leningrad (heute St. Petersburg, Russland) geboren. Sein viel zu früher Tod am 19. Juni 2016 hinterließ nicht nur eine Lücke in der Filmindustrie, sondern auch in den Herzen seiner Fans und Kollegen.

Weg der Yelchins in die USA

Anton Yelchin wurde in der Sowjetunion als Sohn einer russisch-jüdischen Familie geboren. Seine Eltern, Irina Korina und Viktor Yelchin, waren professionelle Eiskunstläufer und gehörten 15 Jahre lang dem Leningrader Eisballett an. Die Familie erlebte religiöse und politische Unterdrückung, was sie schließlich dazu bewegte, im September 1989 in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Bevor er im Herbst 2007 ein Filmstudium an der University of Southern California begann, wuchs Anton Yelchin im San Fernando Valley in Kalifornien auf.

Anton Yelchin wurde mit Zystischer Fibrose geboren, aber die Details seiner Krankheit wurden 2017 posthum von einer in seinem Namen gegründeten Stiftung, der Anton Yelchin Foundation, enthüllt.

Anton Yelchins Aufstieg in Hollywood

Seine Schauspielkarriere begann früh, und er erlangte erste Anerkennung für seine Rolle als Bobby Garfield in „Hearts in Atlantis“ (2001), für die er 2002 den Young Artist Award als bester Hauptdarsteller erhielt. Doch Anton Yelchins Talent beschränkte sich nicht nur auf Kinderrollen; er zeigte sein Können in verschiedenen Genres.

Im Jahr 2006 beeindruckte er in „Alpha Dog“ an der Seite von Bruce Willis, Justin Timberlake und Emile Hirsch. Es folgten Auftritte in Blockbustern wie „Star Trek“ (2009) und „Terminator Salvation“ (2009), in denen er die Rollen des Lieutenant Pavel Chekov und Kyle Reese übernahm. Seine Vielseitigkeit zeigte sich auch in Produktionen wie dem Drama „Like Crazy“ (2011) und dem Horror-Thriller „Green Room“ (2015).

Anton Yelchin, 2011 © Philippe Berdalle, CC BY-SA 2.0
Anton Yelchin, 2011 © Philippe Berdalle, CC BY-SA 2.0

Anton Yelchins Leidenschaften und Beziehungen

Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme Clumsy Smurf in den Realverfilmungen der „Smurfs“-Filme (2011–2013) und James „Jim“ Lake Jr. in der Netflix-Animationsserie „Trollhunters: Tales of Arcadia“ (2016–2018).

Yelchins persönliches Leben war von Interesse für die Öffentlichkeit, insbesondere nach seinem tragischen Tod. Er hatte eine Leidenschaft für die Musik, spielte gerne Gitarre und war Mitglied der Punkband „The Hammerheads“. Auch die Fotografie faszinierte ihn. 2018 präsentierte die De Buck Gallery in New York City eine Ausstellung seiner Fotos mit dem Titel „Anton Yelchin: Provocative Beauty“.

Im Bereich der Beziehungen hatte Yelchin eine kurze Beziehung zu Kristen Stewart, die er während der Dreharbeiten zu „Fierce People“ (2005) kennenlernte. Stewart beschrieb Yelchin nach seinem Tod als ihren „ersten Liebeskummer„. Die beiden blieben eng befreundet. Anton Yelchin entschuldigte sich Jahre später bei Stewart für etwaige Verletzungen, die er in der Beziehung verursacht haben könnte.

Umstände von Anton Yelchins Tod 

Die traurigen Umstände von Anton Yelchins Tod werfen immer noch Fragen auf. Nach Berichten von „TMZ“ soll sein Jeep Grand Cherokee rückwärts die steile Auffahrt hinuntergerollt sein. Die Todesursache wurde als „Erstickung infolge einer starken Quetschung“ angegeben, wie der Gerichtsmediziner Ed Winter bestätigte. 

Es wurde spekuliert, dass der Unfall möglicherweise auf einen Fehler am Auto zurückzuführen sei. „TMZ“ berichtete, dass das Modell des Jeep Grand Cherokee, das Yelchin besaß, bereits für Probleme mit der Automatik-Schaltung bekannt war. Der Hersteller „Jeep“ hatte dieses Modell aufgrund möglicher Schwierigkeiten mit der Getriebeschaltung zurückgerufen. Doch laut „TMZ“ hatte der Schauspieler angeblich nicht auf den Rückruf reagiert.

Die Kontroverse um Anton Yelchins Tod lenkte die Aufmerksamkeit auch auf mögliche Schwächen in der Automobilindustrie und die Bedeutung von Rückrufaktionen. Seine Eltern entschieden sich, eine Klage gegen den Hersteller Fiat Chrysler Automobiles (FCA) einzureichen. Laut „TMZ“ war FCA bereits im April 2016 über das Rollrisiko bei den Modellen informiert und hatte eine Rückrufaktion gestartet. Die Yelchins einigten sich schließlich außergerichtlich mit dem Hersteller. 

Vermächtnis und Gedenken von Anton Yelchin

Die Filmindustrie und Anton Yelchins Fans trauerten um den Verlust eines vielversprechenden Talents. Die Produzenten von „Star Trek“ entschieden, die Rolle des Chekov nicht neu zu besetzen. Sie widmeten „Star Trek Beyond“ (2016) Yelchin und Leonard Nimoy, der ebenfalls zwischen den Veröffentlichungen zweier „Star Trek“ Filme verstorben war.

In Gedenken an Anton Yelchin wurde im Oktober 2017 eine Bronzestatue auf seinem Grab im Hollywood Forever Cemetery enthüllt. Zahlreiche Prominente, darunter Jennifer Lawrence, Zoe Saldana, Simon Pegg und J.J. Abrams, nahmen an der Zeremonie teil. Die Statue, geschaffen von den Bildhauern Nick Marra und Greg Nicotero, ist nun im Garden of Legends des Friedhofs öffentlich zugänglich. Ein Testament hinterlies er nicht. 

Anton Yelchins Erbe erstreckt sich über die Leinwand hinaus und zeigt sich in der Dokumentation „Love, Antosha“ (2019), die sein Leben und seine Karriere feiert. (AD)