Das Wichtigste in Kürze: Zu einem E-Auto von Volkswagen, sagen immer mehr Autokäufer: Nein, Danke – und entscheiden sich für andere Hersteller. Der Volkswagen Konzern hat ehrgeizige Ziele und will der weltgrößte Hersteller von Elektroautos werden: Bereits im Jahr 2030 sollten mindestens 80 Prozent aller in Europa ausgelieferten VW-Fahrzeuge vollelektrisch sein. Jetzt aber gehen die Auftragseingänge sehr stark zurück. Riesiger Absatzschwund bei den Volkswagen Elektroautos. Der Konzern könnte in Europa den Anschluss zu verlieren. Im VW-Werk in Emden wird die Produktion von Elektroautos bereits stark reduziert bzw. gedrosselt.

Volkswagen – Das Dach brennt

Die Wirtschaft steuere auf eine Rezession zu, und VW verdiene nur ein Drittel bis die Hälfte dessen, was seine Wettbewerber im gleichen Segment verdienen.  Der Leiter der Markengruppe Core – Thomas Schäfer – hielt nun eine Brandrede über den Ernst der Lage bei Europas größtem Autohersteller. Das berichten unter anderem das Manager Magazin und das Handelsblatt. „The „roof is on fire“ („Das Dach brennt“), die Zukunft der Marke VW steht auf dem Spiel.“

Volkswagen – E-Autos – Dramatischer Einbruch der Nachfrage

Betroffen vom Nachfrageeinbruch sind die E-Autos von Volkswagen, ID.3, ID.4, ID.5 und ID.Buzz. Der viel gepriesene erste vollelektrisch konzipierte Bus von Volkswagen – der ID. Buzz kämpft mit gewaltigen Absatzproblemen. Gegen den Kauf eines Stromers sprechen laut „Ecomento“ besonders drei Gründe: zu hoher Preis, fehlende öffentliche Ladeinfrastrukturen und eine zu geringe Reichweite. Die Nachfrage nach dem herkömmlichen Verbrenner-Bulli T6.1 ist hingegen aktuell sehr hoch. Laut Zahlen des Datendienstleisters Marklines hat Volkswagen zwischen Januar und Mai dieses Jahres in Europa 97.000 ID-Elektrofahrzeuge gebaut, jedoch wurden lediglich 73.000 verkauft.

Staatliche Förderung ist 2023 ausgelaufen

Der deutsche Elektroautomarkt sei schwächer, als es scheine, betont Dudenhöffer. „Die Zulassungszahlen, die wir im Moment sehen, zeigen die Realität von gestern.“  „Der Auftragseingang ist dagegen deutlich niedriger als 2023.“ Zentraler Grund sei der weggefallene Umweltbonus der Bundesregierung.

Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vom 16.12.2023

„Im Zuge der Verhandlungen zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) ist am 13. Dezember 2023 beschlossen worden, die Förderung durch den Umweltbonus zeitnah zu beenden. Mit Ablauf des 17. Dezember 2023 können daher keine neuen Anträge mehr für den Umweltbonus beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Hintergrund ist die Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts, in dessen Folge dem KTF 60 Milliarden Euro entzogen werden. Daher muss der Wirtschaftsplan des KTF für 2024 neu aufgestellt werden und ihm stehen weniger Mittel zur Verfügung.

Für den Umweltbonus gilt: Bereits zugesagte Förderungen sind vom Förderende nicht betroffen und werden ausgezahlt. Vorliegende Anträge, die bis einschließlich 17. Dezember 2023 beim BAFA eingehen, werden in der Reihenfolge ihres Eingangs weiterbearbeitet und – sofern die Fördervoraussetzungen vorliegen – bewilligt.

Seit 2016 wurden insgesamt etwa 10 Milliarden Euro im Rahmen des Umweltbonus für rund 2,1 Millionen Elektrofahrzeuge ausgezahlt. Das Förderprogramm war sehr erfolgreich und hat die Elektromobilität in Deutschland entscheidend vorangebracht.“

Volkswagen verkauft den ID.3 für unter 16.000 Euro

Autobild berichtet: Warum gibt es das kompakte E-Auto in China für weniger als die Hälfte als bei uns? Der kompakte Elektro-VW ID.3 ist in China aktuell in der Basisversion für weniger als 16.000 Euro zu haben: 125.900 Yuan (rund 15.900 Euro) kostet das kompakte Elektro-Modell derzeit. Zum Vergleich: Zur Auslieferung in Deutschland steht er (vor Förderung) mit 39.995 Euro in der Liste – rund 24.000 Euro teurer. Der niedrigere Listenpreis in China von den dortigen „Produktionskostenvorteilen“ geprägt (geringere Energiekosten etc.).

Kehrtwende bei Volkswagen – kein entschiedenes NEIN zum Verbrenner

Laut Blume wolle man die Verbrenner im Markt lassen – wie die Kreiszeitung schreibt, „weil sie in vielen Weltregionen sehr beliebt sind“. Denn im Gegensatz zu seinem Vorgänger Herbert Diess war Blume schon immer ein Fan von E-Fuels. Ottomotoren können mit E-Fuels nahezu CO₂-neutral betrieben werden. Darüber hinaus würden sich E-Fuels „als Wasserstoff-Derivat hervorragend mit fossilen Kraftstoffen mischen“ lassen. Und jedes Prozent Beimischung sei ein Beitrag zum Klimaschutz.

Carlos Tavares, Chef des europäisch-US-amerikanischen Automobilherstellers Stellantis mit Marken wie Peugeot, Fiat, Opel und Jeep, hatte Folgendes betont: Die E-Mobilität werde vor allem politisch forciert und die in sie gesetzten Hoffnungen könnten einer realen Emissionsminderung nicht nachkommen.

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton warnt; „.. dass der Wechsel zur reinen Elektromobilität mehr als 600.000 Arbeitsplätze zerstören werde“.

Haben Autohersteller einen Plan B zur E-Mobilität?

Verbrenner oder Elektromotor? Der Wiener Motorenexperte Fritz Indra hatte sich klar positioniert und erklärt, der „Verbrenner ist das beste, das es gibt“. Als ehemaliger Ingenieur bei großen Autoherstellern wie Audi oder Opel ist Indra von dem Antrieb überzeugt. die großen deutschen Autobauer, die derzeit alles auf das E-Auto zu setzen scheinen, haben laut dem Diplom-Ingenieur einen Plan B in der Hinterhand. Eben weil er von der Überlegenheit des Verbrennungsmotors überzeugt ist, setzt Indra nach eigenen Angaben auch große Hoffnungen in die E-Fuels.