Historische Daten belegen, dass Gold nicht vor Inflation schützt. Für viele gilt Gold als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten. Viele Privatanleger investieren deshalb ihr Geld in das gelbe Edelmetall. Ganz so sicher scheint Gold vor Inflation nicht zu sein, wie historische Daten beweisen. Eine Analyse von Morningstar zeigt dies.

Gold ist keine perfekte Absicherung

In den USA ziehen die Verbraucherpreise an. Die Sorge vor Inflation am Aktienmarkt ist groß. Die Deutsche Bank warnt davor, dass sich die Inflationsrisiken zu einer globalen Zeitbombe entwickeln könnte. Normalerweise flüchtet viele Anlege in Gold, wenn die Angst vor der Geldentwertung steigt. In Gold sehen viele Anleger eine Absicherung vor Inflation. Das Edelmetall ist nämlich auf sein natürliches Vorkommen begrenz, es wird in vielen Branchen benötigt und kann nicht durch Geldpolitische Maßnehmen entwertet werden. Dies lässt den Schein einer Absicherung in Krisenzeiten wahren.

"Sicherer Hafen" doch nicht so sicher
„Sicherer Hafen“ doch nicht so sicher

Analyse zeigt was anderes

Zunächst muss verstanden werden, dass ein Investment erst als Inflationsschutz bezeichnet werden kann, wenn sein Wert immer dann steigt, wenn auch die Inflation steigt. Laut einer Analyse von Morningstar ist das nicht der Fall. Amy Arnott, Portfolio-Strategin bei Morningstar, weisst daraufhin, dass in den letzten 50 Jahren der Goldpreis und Inflation nur eine Korrelation von 0,16 aufwiesen. Je näher der Wert für die Korrelation bei 1 liegt, desto eher entwickeln sich die Investments gleichermaßen. Eine Korrelation von nur 0,16 bedeutet, dass es keine Beziehung zwischen den beiden Werten gibt.

Langzeitbilanz deutlich besser

In kürzeren Zeiträumen kann es manchmal eine gute Absicherung sein, aber manchmal eben auch nicht. Von 1988 bis 1991 lag die jährliche Inflation bei 4,6 Prozent im Durchschnitt. Im gleichen Zeitrum verlor der Wert von Gold etwa 7,6 Prozent. Von 1973 bis 1979 lag die Inflationsrate pro Jahr bei etwa 8,8 Prozent. Der Wert des Edelmetalls stieg in diesem Zeitraum um 35 Prozent. Gemessen an der Langzeitbilanz – über mehrere Jahrzehnte hinweg – ist der Ruf des Edelmetalls doch nicht so schlecht, wie Arnott behauptet. Um sich vor Inflation zu schützen empfehlen Experten ein breit gestreutes Portfolio bestehend aus Aktien, ETFs oder auch anderen Rohstoffen wie etwa Öl oder Kupfer. (FW)