In den letzten Jahren wurde während der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Konflikt alles teurer und private Krankenversicherungen deutlich beliebter, wie das JDC Trendbarometer zeigt. In dem Bericht von Jung, DMS & Cie. Wird ein höheres Eintrittsalter für private Krankenversicherungen (PKV) ermittelt und gleichzeitig ein gestiegenes Interesse an den die Höhe der Prämie bei PKV.
JDC Trendbarometer zeigt Beliebtheit von privaten Krankenversicherungen
Die JDC Group Tochter Jung, DMS & Cie. hat den Zeitraum von Anfang 2020 bis März 2023 mit anonymisierten, realen Daten von Morgen&Morgen (M&M) analysiert. Demnach haben in dieser Periode, während der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Konflikt, in etwa 250.000 Versicherte die Krankenversicherung gewechselt. Nach dem JDC Trendbarometer sind insgesamt 145.500 Menschen von der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) zu einer privaten Krankenversicherung (PKV) gewechselt, während nur 115.900 Menschen von der PKV zu einer GKV wechselten, sodass bis März 2023 netto 29.600 Menschen mehr privat versichert sind.
Nach dem Verband für PKV sind in etwa die Hälfte in Deutschland privat versichert. Der Verband kam im letzten Jahr zu dem gleichen Ergebnis, wie das JDC Trendbarometer in diesem Jahr. Zählt man die Vollversicherten und Zusatzversicherungen zusammen, sind ca. 37,81 Millionen Menschen in Deutschland privat versichert. Der Trend setzt sich seit vielen Jahren fort.
Eintrittsalter für PKV steigt im JDC Trendbarometer markant an
Als Pioneer unter den Maklerpools hat Jung, DMS & Cie. (JDC) im Trendbarometer das Eintrittsalter für Neukunden von privater Krankenversicherung analysiert. Im Vergleich zum Jahr 2020 hat sich das Eintrittsalter in PKV bis zum März 2023 um 1,7 Jahre nach hinten verschoben, von 29,7 Jahren in 2020 auf 31,4 Jahre in 2023.
Das durchschnittliche Eintrittsalter hat sich vor allem durch einen Anstieg der 30-Jährigen verschoben. Im Jahr 2020 waren noch 7,7 Prozent der Neukunden 30 Jahre alt, während es im Jahr 2023 11,3 Prozent waren. Die psychologisch wichtige Grenze von 30 Jahren stellt eine deutliche Ausnahme bei dem Wechsel der Krankenversicherung dar.
Private Krankenversicherung beliebter als Zusatzversicherung im JDC Trendbarometer
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bringt nur einen grundlegenden Schutz und Umfang an Leistungen mit. Daher sind gerade in Deutschland Zusatzversicherungen zu der GKV sehr beliebt. Der Trend hat sich jedoch in dem Zeitraum des JDC Trendbarometers geändert, sodass eine private Vollversicherung beliebter ist als nur einzelne Zusatzversicherungen. Die PKV bietet meistens die gleichen Vorteile wie Zusatzversicherungen und dazu noch Vorteile gegenüber dem Standardangebot.
Tarifberechnungen für PKV-Vollversicherung sind um 4,6 Prozent von 2020 bis März 2023 angestiegen, während Zusatzversicherungen 4,9 Prozent verloren haben. Der Trend war im Jahr 2022 mit 7,4 Prozent noch deutlich stärker als zu Beginn des Jahres 2023.
Die beliebtesten Zusatzversicherungen im JDC Trendbarometer
Die beliebteste Zusatzversicherung im Jahr 2022 für gesetzlich Versicherte in Deutschland ist die Zahnzusatzversicherung, mit einem Anteil von 42,3 Prozent der Anfragen. Die Tatsache, dass man in der GKV für den Krankenhausaufenthalt noch ein tägliches Entgelt bezahlen muss, hat zu einem Anteil von 20,5 Prozent für eine Krankenhauszusatzversicherung im JDC Barometer geführt.
Eine Besonderheit ist die Zusatzversicherung für Pflegetagegeld im Gegensatz zu einer Zusatzversicherung für Pflegekosten. Bei dem Pflegetagegeld hat man einen festen Tagessatz im Pflegefall zur Verfügung, während die Zusatzversicherung für Pflegekosten sich anteilig an den tatsächlichen Kosten beteiligt. Die Zusatzversicherung für einen festen Tagessatz ist mit 9,5 Prozent deutlich beliebter als die anteilige Versicherung mit nur 0,5 Prozent der Anfragen.
Das JDC Barometer führt als einen möglichen Grund die Schwierigkeit der genauen Vorhersage des finanziellen Bedarfs an. Daher ist der feste Tagessatz als kostengünstigere Alternative beleibter als Zusatzversicherung.
JDC Barometer stellt Sparsamkeit bei privat Versicherten fest
Die Sparsamkeit, die auch schon bei den Zusatzversicherungen sichtbar wurde, setzt sich bei den PKV im JDC Barometer fort. Sogenannte Leistungsfilter ermöglichen es Kunden eine maßgeschneiderte private Krankenversicherung zu finden, sodass man auch nur das zahlen muss, was man auch versichern möchte. Die Beleibtheit dieser Leistungsfilter hat sich zwischen den Jahren 2020 und 2023 stark verändert.
Insgesamt sind die angefragten Leistungen bei der PKV sind über alle Bereiche weniger geworden. Die Corona-Pandemie wird in der Entwicklung der am häufigsten gewählten Leistungsfilter in der PKV sichtbar. Dazu kommen die steigenden Energiekosten und Lebenshaltungskosten in dieser Zeit. Die Leistungen zu Höchstsätzen bei stationären Behandlungen sind vergleichsweise wenig gefallen. Im Zuge der Corona-Pandemie wollten viele Menschen wenigstens bei einem möglichen stationären Aufenthalt keine Abstriche machen.
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Sparsamkeit auch bei Zusatzbausteinen sichtbar
Neben den Leistungsfiltern bei der Auswahl der Versicherung gibt es noch extra Zusatzbausteine für die jeweiligen Versicherungen. Insgesamt ist die Nachfrage nach Reha-Kostenübernahme im Verglich zum Jahr 2020 um 57,6 Prozent zurückgegangen, während ein Zuschuss als Kurtagegeld um 41,8 Prozent angestiegen ist. Ähnlich wie im JDC Barometer zuvor bei den Pflegekosten Zusatzversicherungen für GKV, ist das Tagegeld deutlich beliebter geworden. Dagegen ist das Krankentagegeld beleibter geworden, im Vergleich zum Krankenhaustagegeld.
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