„Mit der bk World haben wir aus 30 Minuten Zwangsaufenthalt 30 Minuten Ladeerlebnis gemacht“, sagt der württembergische Unternehmer Gerold Wolfarth (51), der Erfinder und Erbauer der E-Tankstelle der Zukunft.

Am 3. Juni 2022 postete Wolfarth auf Facebook: „Ich bin unglaublich begeistert von der Teamleistung, welche die erste bk World am Firmenstandort in Endsee direkt an der A7 erst möglich gemacht hat. Heute stehe ich vor der ersten fertigen bk World und bin einfach nur stolz.“

„Bist du der deutsche Elon Musk?“ – Diese Frage wurde Gerold Wolfarth, Unternehmer aus dem Taubertal in Baden-Württemberg, Ende Mai 2022 gestellt. Wolfarth zog sich die Jacke nicht an, weil er niemanden kopiert. Aber er arbeitet tatsächlich mit Elon Musk unternehmerisch zusammen.

Am 3. Juni 2022 eröffnete Wolfarth in Kooperation mit dem Elon-Musk-Unternehmen Tesla, Inc. aus Austin in Texas mit neuer Fabrik in Grünheide bei Berlin und seinem Unternehmen bk Group AG im bayerischen Endsee eine Weltpremiere: die E-Tankstelle der Zukunft. Motto: „Laden als Erlebnis“.

An der A7 auf halbem Weg zwischen Nürnberg und Würzburg kurz vor der bayerisch-baden-württembergischen Grenze wurde ein Tesla-Ladepark mit 20 Superchargern aus dem Boden gestampft.

Der Name der neuen E-Tankwelt: bk World

Tesla erstellt und betreibt die E-Ladesäulen (Supercharger). Die bk Group liefert und bestückt die Wohlfühl-Oase-Module drumherum. Das ist Wolfarths Spezialität. Wolfarth hat das Unternehmen bk Group AG vor 22 Jahren vom Ein-Mann-Betrieb aus seinem Kinderzimmer heraus zu einem Weltmarktführer  im schlüsselfertigen Ausbau und anschließendem Verwalten von Gebäuden für Einzelhandel, Arztpraxen oder Autohäusern aufgebaut. Mit heute 200 Mitarbeitern und 11.500 Partnerunternehmern.

Was erwartet die E-Autofahrer?

Wolfarth: „Eine Aufenthalts-Lounge, in der die Ladezeit zur Quality Time wird.“

Die bk World besteht aus modulartig miteinander kombinierbaren und transportablen Raumelementen (Qubes), die Sanitäranlagen und einen Lounge-Bereich umfassen. Mit dem Konzept will das Immobilien-Unternehmen nichts weniger als „das Langstreckenreisen mit dem Elektroauto revolutionieren“.

Auch Porsche und Audi erproben das Konzept hochwertiger Lade-Lounges, Polestar hatte einen ähnlichen Popup-Standort nahe München – jedoch gepaart mit einem mobilen Showroom.

Das bk-Konzept ist  umfassender 

Die Ausgabe der verschiedenen Produkte funktioniert vollkommen automatisiert über ein onlinebasiertes Shopsystem. Zudem soll es in der Lounge kleine Büroecken für Business-Gespräche, einen Kinderspiel-Bereich sowie eine grüne Umgebung geben.

Die Idee für das Lounge-Konzept kam den beiden Gründern der bk World, Gerold Wolfarth und Marc Arnold (40, aus dem hessischen Lampertheim, Prokurist der bk Group AG und Co-Geschäftsführer der BK Services GmbH), wohl bei einer nächtlichen Ladepause, bei der sie sich eine solche Aufenthaltsmöglichkeit gewünscht hätten. „Das musste besser gehen – und einzigartig sollte es sein“, sagt Gerold Wolfarth. „Das gesamte Konzept der bk World ist von Nutzerseite aus gedacht“, ergänzt Marc Arnold. „Also: Was benötige ich als Fahrerin oder Fahrer eines Elektroautos während meiner Ladepause wirklich?“

Und Wolfarth hat wie Musk über den Tellerrand hinausgedacht

Die Qubes sind für jeden Standort geeignet. Die kleinste Version umfasst rund 50 Quadratmeter. Die Erlebnis-Lounges sind genauso mobil aufstellbar wie die Supercharger von Tesla.

Wolfarth: „Die bk World Holding plant die Eröffnung von weltweit 1.000 Standorten in den kommenden fünf Jahren. An den Ladeparks der größten Ladesäulenbetreiber und Energieanbieter profitieren bald schon Gäste, Einzelhändler und die Umwelt.“

Selbst wenn der Pachtvertrag für das Grundstück ausläuft, sollen die Qubes an anderen Standorten weiterverwendet werden können. Das biete Grundstücksbesitzern, aber auch Ladeparkbetreibern größtmögliche Flexibilität. „Mit der bk World sind die Betreiber von Ladeparks nicht mehr auf bestehende Infrastruktur angewiesen. Wir kommen einfach überall dorthin, wo ein Ladepark entsteht“, sagt Wolfarth. „Dazu benötigen wir nur einen Wasser-, Abwasser- und Stromanschluss und können unsere Lounges so praktisch an jeden beliebigen Standort setzen.“

Die aus Fichtenholz erbaute und mit einem nachhaltigen Dämmstoff sowie einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgestattete bk-World soll über ihre Lebensdauer hinweg klimapositiv sein.

Tesla soll übrigens nicht der einzige Partner des fränkischen Unternehmens  bleiben. Künftige bk Worlds sollen „an den Ladeparks der größten Ladesäulenbetreiber und Energieanbieter“ entstehen, heißt es in einer Mitteilung.

Regionale Produkte im onlinebasierten Shop

Das maximal 80 Produkte umfassende Portfolio lässt stets Anbieter aus der jeweiligen Region zum Zuge kommen. „Wer direkt an der Autobahn hält, nimmt von den tollen Geschäften in angrenzenden Ortschaften keine Notiz“, sagt bk-Mit-Gründer Gerold Wolfarth. Mit dem Konzept der bk World sollen ausdrücklich nicht die überall anzutreffenden Großkonzerne, sondern Unternehmen aus der Umgebung eine bessere Sichtbarkeit erlangen und ihren Kundenkreis vergrößern können.

In Endsee finden Besucher des Ladeparks unter anderem fränkische Weine, prämierte Schokoladenerzeugnisse oder außergewöhnliche Speiseöle.

Exklusive Partnerschaft der bk World mit Marcell Jansen

Gesundes Essen und Hygiene: Die bk World ist für die Aufenthalts-Lounges eine Partnerschaft mit dem ehemaligen Nationalspieler Marcell Jansen eingegangen, der als Unternehmer und Investor insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Ernährung tätig ist.

„Ein wichtiger Bestandteil des bk World-Konzepts war von Anfang an, unseren Gästen vor Ort gesunde Lebensmittel anzubieten. Deshalb freuen wir uns sehr, mit Marcell Jansen einen visionären Partner an der Seite zu haben, der seine große Expertise in diesem Bereich einbringt und als erfahrener Investor in Health- und Food-Unternehmen die gleichen Ziele und Erwartungen verfolgt, wie wir“, so Marc Arnold, Co-Founder der bk World.

Marcell Jansen ist neben seiner Tätigkeit im Profi-Sport auch Initiator und Schirmherr des HygieneCircle, einer gemeinnützigen Initiative für neue Hygiene Standards. Neben seinen Investments in verschiedene Unternehmen rund um die Themen Gesundheit und gesunde Ernährung, arbeitet er mit seinem Team an der Entwicklung weiterer innovativer Health-Konzepte. Auch dabei stehen Mensch und Umwelt für ihn im Fokus.

„Die Partnerschaft mit der bk World basiert vor allem auf gemeinsamen Werten. Nachhaltigkeit ist für mich im Food-Bereich genauso wichtig, wie für die bk World bei der Gesamtkonzeption der Aufenthaltslounges. Wir streben zusammen nach innovativen Lösungen und entwickeln bereits jetzt ein ganzheitliches Konzept rund um das Thema gesunde Ernährung“, verspricht der Unternehmer Marcell Jansen.

Zur Eröffnung der bk World durften sich die Gäste in den Aufenthaltslounges zunächst auf Speisen von Jansens Restaurant KINNELOA freuen. Neben ausgesuchten Salaten und außergewöhnlichen Gemüsegerichten, frischem Obst und zuckerarmen Nachspeisen, können die Besucher vor Ort auch erfrischende Getränke genießen. Ein Großteil der Gerichte ist vegetarischen oder vegan. Die KINNELOA Gerichte sind seit dem 3. Juni 2022 in der bk World in Endsee erhältlich.

Doch das soll erst der Anfang sein. Wolfarth: „Aus der Partnerschaft mit Marcell Jansen entsteht ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell: ein umfassendes Produktportfolio rund um die Themen Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ernährung – exklusiv für die bk World.“

Was sagen andere?

„Wenn die Mobilitätswende gelingen soll, dann brauchen wir innovative Konzepte wie die bk World. Und engagierte Macher, die nicht auf den Staat warten, sondern selbst aktiv werden. Ich freue mich schon, die bk World bald an immer mehr Ladeparks zu entdecken“, sagte CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (69) aus Bergisch-Gladbach, ehemaliger Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages und Jury-Mitglied bei der Online-TV-Gründershow „Secret  Investors“ des Münchener Business-Klubs THE GROW, bei der Eröffnung der bk World in Endsee.

„Innovation braucht Kontext“

Alles schon mal dagewesen, aber es fehlte der Kontext; damit überraschte Professor Dr. Maximilian Lude (33) aus Friedrichshafen am Bodensee in Baden-Württemberg, Mitgesellschafter (25 Prozent) und Co-Geschäftsführer der Münchner Unternehmensberatung und Marktforschung Philoneos GmbH, bereits im Vorfeld im September 2021 an selber Stelle in Endsee bei einem THE-GROW-Gipfeltreffen von Politik und Wirtschaft in seinem Einführungsvortrag und verwies auf den E-Roller, der ähnlich schon 1915 präsentiert wurde. Aus vielem wurde einfach nichts, weil „Innovation Kontext braucht” und es daran gefehlt habe. Exponentiell wachsende Digitalisierung werfe alte Denk- und Handlungsmuster über Bord.

Elon Musk und Gerold Wolfarth – beide sind Visionäre

Ein Vergleich mit dem US-Unternehmer lässt Wolfarth dann doch noch zu. Wolfarth: „Ich bin genauso ein Visionär und ein großer Verfechter der Elektromobilität. Elon ist, wie ich, bereit All-In zu gehen und Alles zu riskieren. Er war dreimal pleite und ist jetzt der reichste Mann der Welt. Ich habe drei Unternehmenskrisen hinter mir und stehe heute mit meiner Unternehmensgruppe stärker da, als je zuvor.“

Im Interview mit Business Leaders erzählt der Unternehmer und Social Entrepreneur Gerold Wolfarth, warum Pommes und Champagner in seinem neuen Startup-Paradies Endsee zusammengehören.

Im Teil 2 des Interviews berichtet Wolfarth auf News.Scoredex.com, welchen ersten Durchbruch der Ökovation Ventures Fonds, den er mit seinem Geschäftspartner Bernhard Schindler (44, SalsUp GmbH, Ergolding) aus Landshut in Bayern ins Leben gerufen hat, im Februar 2022 mit dem Startup ottobahn GmbH in München erzielte und was die meisten Startups aus seiner Sicht falsch machen.

Es ist der erste Fonds aus dem Mittelstand für den Mittelstand. Ökovation wurde gerade neu von SCOREDEX eingewertet und zeigt damit Transparenz und Seriosität.

Seine Motivation erklärte Wolfarth in einem Post am 29. Mai 2022 auf Facebook so: „Eine Zeit lang habe ich überlegt, ob es mein Ego ist, das immer mehr möchte. Aber das ist es nicht. Es ist ganz einfach die Freude am Neuen und mein eigenes Potenzial zu erweitern.“ (FM)