Emerging Affluents – Aufstrebende Vermögende – Wie ist das Anlageverhalten der jungen finanzstarken Mittelschicht? Welche Anlagen bevorzugen die Emerging Affluents? Die Boston Consulting Group hat in einer aktuellen Studie das Anlageverhalten der aufstrebenden Mittelschicht untersucht, und ist der Frage nachgegangen: Werden die Investments vorwiegend an neuen Märkten – oder in Investments in Kryptowährungen getätigt. Oder zocken die jungen Anleger eher an den Kapital- und Aktienmärkten?

Emerging Affluents - das Anlageverhalten der jungen Gutverdiener
Emerging Affluents – das Anlageverhalten der jungen Gutverdiener

Emerging Affluents auf ETF-Sparpläne

Der größte Teil der jungen Anleger setzt ganz konservativ auf Sparpläne. Investments im Markt der Kryptowährungen oder das Risiko an den Kapitalmärkten gehört nicht zu den bevorzugten Anlageverhalten der Emerging Affluents. Im Bereich der Anlagen am Kapitalmarkt präsentiert sich der Großteil der jungen Vermögenden durchaus eher bodenständig. Die zeigt die aktuelle Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG).

Ein ETF (engl.: „Exchange Traded Fund”) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise des DAX, abbildet. Im Kern vereinen ETFs die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Produkt.

Die Boston Consulting Group BCG hat in der Studie feststellen können, dass 47 Prozent der jungen Investoren Fondssparpläne besitzen, die überwiegend in ETFs anlegen. Danach zählen für die Gruppe der Sparplaninvestoren Tagesgeldkonten (50 Prozent), Einzelaktien (46 Prozent), Lebensversicherungen (38 Prozent) und Immobilien (29 Prozent) zu den Lieblingsvarianten in Sachen Geldanlage.

Informationen über Finanzanlagen aus dem Internet

Zwar haben die Emerging Affluents ihre Gehaltskonten zum größten Teil immer noch bei einer Filial- oder Direktbank. Für ihre Investments nehmen sie die Unterstützung der Institute kaum noch in Anspruch. 74 Prozent der Befragten nutzen digitale Kanäle, um Geschäfte zu tätigen und sich zu informieren. 38 Prozent unterhalten ihre Depots bei Neobrokern, wobei sie stark auf die Preise und natürlich auf die Qualität im Finanzbereich achten. Zudem sollen die Gebühren transparent und die Abläufe einfach sein.

Der BCG-Untersuchung zufolge steht Trade Republic bei den Emerging Affluents hoch im Kurs. 22 Prozent der Studienteilnehmer haben ihre Depotverbindung bei der Plattform. Es folgen die Comdirect mit 13 und die DKB mit zwölf Prozent. Einen Robo-Advisor nutzen nur drei Prozent, eine persönliche Anlageberatung oder die Dienste eines Vermögensverwalters jeweils vier Prozent.

Nach den Sparplaninvestoren bilden die Gelegenheitstrader mit 28 Prozent die zweitgrößte Anlegergruppe. Sie setzen ebenfalls am häufigsten ETFs ein. Danach nutzen sie risikoreichere Produkte wie Einzelaktien (71 Prozent) und Kryptowährungen (46 Prozent). Die drittgrößte Gruppe bilden die Nichtinvestoren mit neun Prozent. Sie verzichten auf Aktien und bevorzugen stattdessen Tages- oder Festgeld, Versicherungen, Bausparprodukte und Immobilien. Als Gründe dafür, dass sie den Kapitalmarkt meiden, nennen sie mangelnde Erfahrung, fehlende Kenntnisse – und zu wenig Geld. (AH)