Thomas Olek (55) aus Frankfurt, CEO der NEON Equity AG mit ihren Immobilienunternehmens-Beteiligungen publity AG und PREOS Global Real Estate & Technology AG, warnt gegenüber Business Leaders vor weiteren drastischen Abwertungen von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland.

Thomas Olek (55) aus Frankfurt am Main, CEO der NEON Equity AG © NEON Equity AG
Thomas Olek (55) aus Frankfurt am Main, CEO der NEON Equity AG © NEON Equity AG

Olek: „Ich erwarte, dass die Immobilienwerte nochmal weiter fallen um 10 bis 25 Prozent.“

Hauptgrund: 2024 bis 2026 werden Anleihen (Immobilienbonds) in Höhe von rund 25 Milliarden Euro fällig.

► Summe für 2024: 7.533.137.584,92 €

► Summe für 2025: 9.815.433.000,00 €

► Summe für 2026: 8.193.696.125,00 €

Fällige Auszahlungen von Immobilienfonds in den Jahren 2024-2026

Fällige Auszahlungen von Immobilienfonds in den Jahren 2024-2026

 

Thomas Olek: „Diese 25 Milliarden Euro können von den meisten Emittenten nicht zurückgezahlt werden. Beim aktuellen Zinsumfeld wird eine neue Bond-Finanzierung auch nicht möglich sein.“

Thomas Olek weiter: „Was bleibt, ist nur

  1. Schuldenschnitt,
  2. Verschieben oder
  3. Insolvenz.

Am Ende führt alles zum Verkauf. Und das in einem fallenden Markt ohne Käufer.

So sieht der Markt aktuell aus. Leider werden die vielen auslaufenden Bonds zum Ende des Jahres zu weiter fallenden Aktien-Kursen führen.“

Platzhirsch Vonovia SE wertet drastisch ab

Die Vonovia SE aus Bochum, Deutschlands führendes Wohnungsunternehmen, hatte im I. Quartal 2022 noch eine Marktkapitalisierung von rund 39,45 Milliarden Euro. Im I. Quartal 2024 lag die Marktkapitalisierung nur noch bei 21,8 Milliarden Euro.

Knapp 6,8 Milliarden Euro Verlust machte der Konzern im Jahr 2023, verglichen mit rund 669 Millionen Euro Verlust im Jahr 2022.

Die Immobilienbestände bewertete das Unternehmen für das Jahr 2023 mit 83,9 Milliarden Euro und damit gute zehn Milliarden Euro niedriger als im Jahr davor.

„Ich kann nicht garantieren, dass die Bewertungen im nächsten halben Jahr nicht noch ein wenig niedriger ausfallen werden“, sagte Vonovia-CEO Rolf Buch (59) aus Gütersloh, dessen Unternehmen rund 550.000 Wohnungen besitzt, Anfang Februar 2024 gegenüber REUTERS.

Der Aktienkurs des Unternehmens lag vor drei Jahren noch bei gut 50 Euro pro Aktien. Im Augenblick bei gut der Hälfte: 25 Euro je Aktie.

Manche Immobilienaktien auf dem Weg zum Pennystock?

Bereits zum 3. Quartal 2022 gab es einen dramatischen Absturz der Marktkapitalisierung der TOP-65-Immobilienaktien in Deutschland um gut 50 Prozent von 121 auf 64 Milliarden Euro. Platow Immobilien beschrieb am 4. April 2024 den Trend bei manchen Immobilienaktien mit den Worten: „Auf dem Weg zum Pennystock.“

Thomas Olek kommentiert: „50 Milliarden Euro sind schon Mal verdampft. Und der Politik scheint, die Zinskrise völlig egal zu sein. Es geht anscheinend nur noch um Wähler und nicht um diese Immobilien-Spekulanten (sowieso alles nur Superreiche).“

Die 670 Milliarden Euro (711 Milliarden US-Dollar) schwere deutsche Immobilienbranche ist eine wichtige Säule der deutschen Wirtschaft. Nach Angaben des Branchenverbands ZIA stellt sie mit einem von zehn Arbeitsplätzen und fast einem Fünftel der Wirtschaftsleistung den berühmten Automobilsektor des Landes in den Schatten.

Jahrelang hat der Immobilienmarkt in Europa und insbesondere in Deutschland geboomt, als die Zinsen fielen und die Nachfrage in die Höhe trieben. Doch ein plötzlicher Anstieg der Zinsen und Baukosten trieb einige Bauträger in die Insolvenz, da die Bankfinanzierung versiegte und die Geschäfte einfroren.

Deutschland ist bisher das am stärksten betroffene Land in Europa in einer Krise, die auch China und die Vereinigten Staaten erfasst hat. Immer mehr Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, und die Branche hat um Soforthilfe gebeten.

In Europa erlitt der Sektor mit dem Untergang von Signa des österreichischen Immobilienmoguls René Benko einen Rückschlag, der seine riesigen Einzelhandelsbeteiligungen und die Zukunft des New Yorker Chrysler Buildings bedrohte.

d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG: Milliardenpleite

Gegen das Wiesbadener Wohnungsunternehmen d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG (50 Standorte in Deutschland, 4 Milliarden Euro Assets under Management) hat das Amtsgericht Frankfurt am Main am 9. April 2024 ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet und die Frankfurter Rechtsanwältin Dr. Romy Meyer von der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner als vorläufige Insolvenzverwalterin eingesetzt (810 IN 397/24 D).

Am 12. April 2024 hat die d.i.i. 14. GmbH & Co. Geschlossene Investment-KG als erster geschlossener Fonds der d.i.i. einen Insolvenzantrag gestellt.

„Leider ist uns der lange Atem ausgegangen, die aktuell zurückhaltende Investoren- und Käuferseite zu überbrücken“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Wojtalewicz (61) aus Wiesbaden am 28. März 2024 dem Handelsblatt. Gestiegene Baukosten, Planungsunsicherheiten der Fördergelder, ein hohes Zinsumfeld und der weggebrochene Transaktionsmarkt hätten zu einer starken Kostenerhöhung geführt und „zu einer zeitlichen Verschiebung von benötigten Umsätzen und Einnahmen“.

Gespräche mit Gesellschaftern und Finanzierungspartnern zur Überbrückung der Liquiditätsengpässe seien in den vergangenen Monaten „sehr vielversprechend“ verlaufen, letztlich jedoch gescheitert.

publity AG verkaufte rechtzeitig das Sky-Headquartier bei München

Das ESG-konforme Sky-Headquartier in Unterföhring bei München wird mit Geothermie beheizt © NEON Equity AG
Das ESG-konforme Sky-Headquartier in Unterföhring bei München wird mit Geothermie beheizt © NEON Equity AG

Noch rechtzeitig vor dem prognostizierten Immobilien-Preissturz hat die von Thomas Olek beaufsichtigte publity AG das Sky-Headquartier (30.00 Quadratmeter Bürofläche) bei München verkaufen können, wie business-leders.net berichtete.

Erfolgsrezept: Impact Investment

Frank Schneider, CEO der publity: „Es freut uns, ein solches Vorzeigeobjekt in diesen herausfordernden Zeiten veräußert zu haben. Als Asset Manager haben wir die Sky-Zentrale in den vergangenen Jahren auf den modernsten Stand gebracht und dabei aktuelle ESG-Standards berücksichtigt. Solche attraktiven Immobilien sind bei Investoren in der heutigen Zeit stark nachgefragt.“

Thomas Olek sagte am 4. April 2024 dem Venture Capital Magazin über die Anlagestrategie seiner NEON Equity AG: „Des Weiteren sind wir unter anderem signifikant in den Green Asset Manager publity investiert.  Das Unternehmen hat einen besonderen Fokus auf die sozial und ökologisch sinnvolle Umgestaltung von Büroimmobilien in bevölkerungsreichen Metropolen. 

Impact Investing ist ja einer der Anlagestile mit den höchsten Wachstumsraten weltweit, das Marktvolumen wird schon heute auf rund 1.200 Billionen US-Dollar geschätzt. Insofern ist Neon Equity mit seinem Ansatz in guter Gesellschaft.“

Ein Unternehmens-Profil der NEON Equity AG finden Sie auf Squarevest.ag. (Autor: Frank Maiwald)