Business-Leaders
Neon Equity AG. So heißt die neue Aktiengesellschaft des Frankfurter Büroimmobilien-Unternehmers Thomas Olek (54). Und sie kommt an diesem Freitag, dem 13. Januar 2023, an die Börse in Düsseldorf.
„Ich habe mein berufliches Engagement neu definiert und eine Gesellschaft gegründet, in der ich mich auf IPO´s (Börsengänge – Anmerkung der Redaktion) und Unternehmensfinanzierungen konzentriere“, sagte Olek zu Business Leaders, kurz bevor er am 1. Januar 2023 den Vorstandsvorsitz der Neon Equity AG übernahm. Das ganze Interview mit Thomas Olek „Vom Autowäscher zum Millionär“ lesen Sie hier.
Die Neon Equity AG fängt allerdings nicht bei null an. Sie ging aus der zehn Jahre alten TO-Holding GmbH von Thomas Olek in Frankfurt hervor. Die Holding erzielte 2022 einen Jahresüberschuss von rund 6,7 Millionen Euro, im Jahr davor sogar rund 43 Millionen Euro.
Was tut die Neon Equity AG genau?
Thomas Olek erklärt: „Neon Equity gründet und investiert in Immobilien-, Consulting- und Technologieunternehmen in Europa. Neon Equity bietet Beteiligungsunternehmen ein umfassendes und ganzheitliches Kapitalmarktkonzept und hilft, dass diese sich auf dem Kapitalmarkt sicher entwickeln.“
Olek wird mit der Neon Equity AG also nun zu einem Business Angel oder auch Geburtshelfer und späterer Begleiter für kleine und mittlere profit-schwangere Unternehmen, denen nur noch das nötige Anschub-Kapital und das richtige Marketing fehlt.
Neon Equity AG bringt weitere Unternehmen an die Börse
Thomas Olek berichtet über seine aktuelle Arbeit: „8 Unternehmen befinden sich bereits in der Analyse unserer Investment-Manager und werden im Hinblick auf ihre Kapitalmarktfähigkeit und unseren Investmentkriterien entsprechend geprüft. Für 2023 plant die Neon Equity AG, einen oder mehrere Börsengänge, gegebenenfalls in Form von Freiverkehrseinbeziehungen, zu begleiten.“
Die Investitionskriterien der Neon Equity AG für Portfoliounternehmen sind laut Wertpapierprospekt vom 9. Januar 2023:
- Unternehmen aus den Bereichen Immobilienwirtschaft, Consulting und Technologien;
- Unternehmenssitz in Europa;
- Bevorzugt kleine bis mittelgroße Unternehmen;
- ESG-Fähigkeit;
- Bewährtes Geschäftsmodell, das bereits profitabel ist oder voraussichtlich kurzfristig profitabel werden wird;
- Perspektivische Kapitalmarktfähigkeit des Unternehmens;
- Noch nicht oder nicht vollständig am Kapitalmarkt etablierte Unternehmen.
Woher kommt das Kapital?
Thomas Olek: „Wir planen, Kapitalmarktmaßnahmen der Portfoliounternehmen für 2023 unter Begleitung der Neon Equity AG in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zu platzieren.“
Die Neon Equity AG kooperiert mit mehr als 100 institutionellen Investoren.
Erst einmal eigener Börsengang am Freitag, dem 13. Januar 2023
Olek sorgt auch gleich für einen Paukenschlag. Und dabei scheint der einstige Arbeiterjunge aus dem Essener Ruhrpott nicht abergläubisch zu sein. Am kommendem Freitag, dem 13. Januar 2023, bringt Olek die Neon Equity AG (ISIN: DE000A3DW408) an die Düsseldorfer Börse, wie er in einer Presseerklärung am 9. Januar 2023 mitteilte. An diesem Tag wurde auch der Wertpapierprospekt von der BaFin gebilligt.
Der IPO der Neon Equity AG ist der erste Börsengang in ganz Deutschland im Jahr 2023
Sämtliche 40.050.100 bestehenden, auf den Namen lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) der NEON werden in den Freiverkehr der Börse Düsseldorf einbezogen werden. Im Anschluss daran sollen die NEON-Aktien zeitnah auch auf XETRA, der elektronischen Handelsplattform der Deutsche Börse AG, gelistet werden und dort handelbar sein; in diesem Zusammenhang ist zudem eine Einbeziehung der NEON-Aktien in das Freiverkehrssegment Quotation Board der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen.
Im Freefloat befinden sich allerdings nur 10,1 Prozent, weil Thomas Olek 89,9 Prozent hält – 28 Prozent direkt und 61,9 Prozent über seine TO Holding 1 GmbH aus Frankfurt.
Deal: Nur am Debüt-Freitag 8 bis 22 Uhr kann man 10.000 Aktien extra ersteigern
Anlässlich des Börsendebüts wird die Hauptaktionärin der NEON, die TO Holding 1 GmbH, bis zu 10.000 NEON Equity-Aktien aus ihrem Bestand öffentlich anbieten. Das entspricht 0,25% des Grundkapitals.
Das öffentliche Angebot wird über die Börse abgewickelt und erfolgt ausschließlich in der Bundesrepublik Deutschland. Kaufaufträge von Interessenten können über jede an der Börse Düsseldorf zugelassene Bank erteilt werden. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich am Tag der Erstnotiz; der Angebotszeitraum beginnt demnach voraussichtlich am 13. Januar 2023 um 8:00 Uhr (MEZ) und endet am selben Tage um 22:00 Uhr (MEZ).
Der konkrete Kaufpreis für die im Rahmen des öffentlichen Angebots angebotenen Aktien steht noch nicht fest, weil das Angebot über die Börse erfolgt. Bei einem Aktienerwerb über eine Wertpapierbörse entspricht der Angebotspreis dem jeweiligen Börsenpreis im Sinne des § 24 BörsG, der sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Der mit der Preisfeststellung beauftragte Skontroführer stellt auf Basis der Orderbuchlage fortlaufend An- und Verkaufspreise entsprechend Angebot und Nachfrage unter Beachtung der jeweils geltenden Regularien der Börse Düsseldorf. Die Bekanntgabe der An- und Verkaufspreise erfolgt über die Börse Düsseldorf und über elektronische Medien wie Bloomberg.
GBC AG Researchstudie: Marktwert der Neon Equity AG pro Aktie 10,81 Euro
Diplombetriebswirt Cosmin Filker, Finanzanalyst Marcel Schaffer und Diplomkaufmann Manuel Hölzle von der Augsburger GBC AG kommen in ihrer IPO-Researchstudie für die Aktie der Neon Equity AG auf einen Marktwert von 10,81 Euro je Aktie und für das ganze Unternehmen auf einen Marktwert von aktuell 432,98 Millionen Euro.
GBC AG Research: „Aufgrund der Gewinnthesaurierung verfügte die Gesellschaft über ein Eigenkapital von 233,49 Millionen € und eine Eigenkapitalquote von 99,6 % zum 31. Dezember 2021, die für eine Beteiligungsgesellschaft hoch ist.“
Wichtigstes Asset der Neon Equity AG: die publity AG
Das wichtigste Asset der Neon Equity AG ist eine Beteiligung von 48,9 Prozent an der publity AG. Sie hat laut der GBC AG Researchstudie einen Wert in Höhe von 197,65 Millionen €.
Die publity AG war 2003 von Thomas Olek von der Sächsischen Landesbank in Leipzig übernommen und dann im Jahr 2015 an die Börse gebracht worden. Die publity AG, DE0006972508, zählt laut Deutscher Börse AG zu den Leuchttürmen im Scale. Während die „All Share-Aktien“ im Handelssegment Scale für kleine und mittlere Unternehmen an der Frankfurter Börse seit Januar 2022 bis heute einen Wertverlust von 31,3 Prozent machten, koppelte sich die publity AG von diesem Abwärtsstrudel komplett ab und steigerte den Wert ihrer Aktie im selben Zeitraum bis heute um rund 12 Prozent.
Im 1. Halbjahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Gewinn nach Steuern von 5,2 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr.
Publity ist ein auf deutsche Büroimmobilien spezialisierter Asset-Manager mit Sitz in der 23. Etage des Frankfurter OpernTurms, in Nachbarschaft mit der Schweizer Großbank UBS Europe SE und dem größten Vermögensverwalter der Welt, BlackRock.
Vom 9. Oktober 2003 bis 31. Dezember 2020 war Thomas Olek Vorstandsvorsitzender der publity AG. Seit Jahresbeginn 2021 ist Thomas Olek als Berater für die Bereiche Big-Data Immobilienanalyse und Internationalisierung für den Konzern tätig. Am 11. Januar 2023 übernahm Thomas Olek den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der publity AG.
Die publity AG und ihre Töchter
Die publity AG hält aktuell 93 % des Grundkapitals der PREOS AG (PREOS Global Office Real Estate & Technology AG), welche wiederum 62,7 % des Grundkapitals der GORE AG (GORE German Office Real Estate AG) hält.
Haupttätigkeit der publity AG ist die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich des Immobilien Asset Managements, das sie auf Basis von mit der PREOS AG, der GORE AG und einigen Objektgesellschaften abgeschlossenen Immobilien Asset Management Verträgen für die von diesen gehaltenen Immobilien sowie im Einzelfall auch für Drittkunden erbringt. Dabei fungieren die PREOS AG und die GORE AG über ihre jeweiligen Objektgesellschaften als Immobilienbestandshalter mit Fokus auf Gewerbeimmobilien in Deutschland.
Die PREOS AG hält schwerpunktmäßig großvolumige Gewerbeimmobilien im Marktwert von jeweils über 50 Millionen Euro, während die GORE AG kleinere Gewerbeimmobilien mit Marktwerten zwischen 5 Millionen Euro und 25 Millionen Euro im Bestand hält.
Die Aussicht für die Neon Equity AG von GBA AG Research
Die Analysten von GBA AG Research geben folgende Aussicht für die Neon Equity AG: „Für die kommenden Geschäftsjahre erwarten wir eine Ausweitung des Beteiligungsportfolios und gehen auch von einer Zunahme der Beratungsmandate aus.
Ein wesentlicher Aspekt der Prognosen ist die Fähigkeit des Unternehmens, Portfoliokandidaten mit Entwicklungspotenzial zu identifizieren, zu akquirieren und anschließend kapitalmarktfähig zu entwickeln. Dann können mögliche Exiterlöse erzielt werden. Im kommenden Geschäftsjahr soll der Verkauf von Publikumsaktien nennenswerte Erlöse generieren, bevor in den Folgejahren Neuinvestitionen für einen starken Umsatz- und Ergebnisanstieg sorgen sollen.“ (FM)
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