In der Welt der Kryptowährungen ist kein Tag wie der andere. Und schon steht der Kryptomarkt vor einer weiteren Herausforderung: Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) hat Klagen gegen zwei Giganten der Branche, Binance und Coinbase, eingereicht. Diese Klagen könnten weitreichende Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben und stellen die Frage, ob dies als Angriff gegen Kryptowährungen generell darstellt, da die Elite womöglich Angst vor Kontrollverlust und Dezentralisierung hat?

 

SEC-Klage gegen Binance

Binance, die weltweit größte Kryptowährungsbörse, steht unter schwerem Beschuss. Die SEC wirft dem Unternehmen vor, als unregistrierter Broker Dealer und Clearingstelle zu fungieren. Aber das ist noch nicht alles. Binance wird auch beschuldigt, US-Kunden in die Irre geführt zu haben. Diese Vorwürfe könnten schwerwiegende Auswirkungen auf Binance und seine Kunden haben und das Vertrauen in die Plattform untergraben. Die Anklage erinnert an das FTX-Debakel, doch CEO Changpeng Zhao beteuert, dass das eigene Geschäftsmodell nicht mit den Machenschaften von FTX zu vergleichen sei. 

Die möglichen Auswirkungen dieser Klage auf Binance und seine Kunden sind noch nicht gänzlich absehbar. Die SEC hat nun gefordert, dass die Gelder bei Binance eingefroren werden, was bedeutet, dass Kunden ihre Gelder nicht mehr abheben können. Dies ist erneut ein deutliches Beispiel für die Krypto Community, dass die Kontrolle über ihre eigenen Coins von entscheidender Bedeutung ist: „Not Your Keys, Not Your Coins„, ergo Coins von den Exchanges auf ein eigenes Hardware Wallet abziehen! Binance reagiert auf die SEC Klage wie zu erwarten: Das Unternehmen will alles in seiner Macht Stehende tun, um seine Interessen und die seiner Kunden zu schützen. Immerhin seien die Kundengelder „sicher„. 

Binance nicht das einzige Unternehmen ist, das von der SEC ins Visier genommen wurde. Auch andere große Kryptowährungsbörsen, wie Coinbase, stehen unter Beobachtung. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die SEC ihre Bemühungen verstärkt, die Kryptowährungsbranche zu regulieren. 

 

Gary Genslers angebliche Bewerbung als Berater bei Binance

Inmitten der laufenden Rechtsstreitigkeiten zwischen Binance und der SEC sind neue Vorwürfe aufgetaucht, die eine interessante Wendung in der Geschichte darstellen. Laut den Anwälten von Binance hat Gary Gensler, der aktuelle Vorsitzende der SEC, sich im Jahr 2019 als Berater für die Kryptobörse beworben. Diese Behauptung wurde in den Gerichtsdokumenten der SEC-Klage gegen Binance aufgeführt.

Die Anwälte von Binance, Gibson Dunn und Latham & Watkins, behaupten, dass Gensler in mehreren Gesprächen mit Binance-CEO Changpeng Zhao im März 2019 seine Dienste als Berater angeboten hatte. Gensler, der zu dieser Zeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) lehrte, soll sogar ein persönliches Treffen mit Changpeng Zhao in Japan gehabt haben. Die Anwälte behaupten weiterhin, dass Changpeng Zhao und Gensler nach diesem Treffen in Kontakt blieben und Gensler sogar ein Interview mit Changpeng Zhao für einen Kryptowährungskurs, den er am MIT lehrte, führte. 

Handelt es sich dabei um Marktmanipulation? Diese Behauptungen werfen ein neues Licht auf die SEC-Klage gegen Binance und lassen vermuten, dass dahinter eine persönliche Intention von Gensler stecken könnte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weder Binance CEO Changpeng Zhao noch SEC Chair Gensler öffentlich zu diesen neuen Details Stellung genommen haben. Es könnte sich demnach auch um fehlerhafte Informationen halten. 

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SEC-Klage gegen Coinbase

Die SEC hat nicht nur Binance, sondern auch Coinbase ins Visier genommen. Die SEC wirft Coinbase hierbei vor, ein neues Produkt namens „Lend“ auf den Markt bringen zu wollen, das in ihren Augen als Wertpapier eingestuft werden könnte. Dieses Produkt würde es den Nutzern ermöglichen, Zinsen auf ihre Krypto-Einlagen zu verdienen, was die SEC als potenzielles Wertpapierangebot sieht. Daher wurde dieses Vorhaben vorerst eingefroren. Die Plattform ist des weiteren wegen des Handels mit mindestens 13 Krypto-Assets, die als Wertpapiere hätten registriert sein sollen, verklagt. Dies betrifft eine Reihe von Kryptowährungen, darunter bspw. Solana, Cardano, MaticEs gibt keine Hinweise darauf, warum etwa Solana auf der Liste steht, Ethereum aber nicht. Die SEC behauptet, dass diese Unternehmen sich an das Wertpapiergesetz halten müssen, wenn US-Bürger damit handeln wollen

Brian Armstrong, der CEO von Coinbase hat stark gegen diese Anschuldigungen zurückgeschlagen und argumentiert, dass sie in ständigem Dialog mit der SEC standen und dass die Behörde ihre Position plötzlich und ohne Vorwarnung geändert hat. Woher kommt nun dieser plötzliche Richtungswechsel von Gary Gensler um 180 Grad? Es ist durchaus wichtig zu betonen, dass Coinbase eigentlich nichts Falsches getan hat – Im Gegenteil! Sie haben transparent versucht, mit der SEC zusammenzuarbeiten und ihre Produkte im Einklang mit den geltenden Vorschriften zu halten. Die plötzliche Änderung der Position der SEC ist daher besonders beunruhigend. 

Die SEC-Klage gegen Coinbase hat weitreichende Auswirkungen auf die Krypto-Industrie. Es stellt sich die Frage, ob andere Krypto-Unternehmen, die ähnliche Produkte anbieten, ebenfalls ins Visier der SEC geraten könnten. Dies könnte zu einer Welle von regulatorischen Maßnahmen gegen die Krypto-Industrie führen, die das Wachstum und die Innovation in diesem Sektor bremsen könnte.

Ist die aktuelle SEC-Klage gegen Finance und Coinbase ein Beispiel dafür, wie die traditionelle Finanzelite versucht, die Krypto-Industrie klein zu machen? Es scheint, als ob sie Angst vor der Dezentralisierung und der Machtverschiebung haben, die die Krypto-Industrie mit sich bringt. Es erinnert an einen Versuch, sich gegen die Zukunft zu stellen und das Machtmonopol weiterhin zu kontrollieren.

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Fazit

Gary Gensler, der Vorsitzende der SEC, hat damit eine bemerkenswerte 180-Grad-Wendung vollzogen. Gensler, der sich nun gegen die größten Krypto Börsen der Welt gewandt, galt in der Vergangenheit als großer Befürworter der Kryptowährungsindustrie. Diese 180-Grad-Wendung von Gensler hat viele in der Krypto-Community überrascht und verärgert.

Die Wendung von Gensler erinnert an einen Song der deutschen Hip-Hop-Band Beginner, in dem es um einen „Wendehals“ geht, der seine Meinung schnell ändert, um sich an die vorherrschenden Umstände anzupassen. In diesem Fall scheint Gensler seine Meinung geändert zu haben, um sich an die regulatorischen Anforderungen und den Druck der traditionellen Finanzwelt anzupassen, die sich von der wachsenden Popularität und Akzeptanz von Kryptowährungen bedroht fühlt. Ist die Finanz- und Bankenkrise 2023 etwa ein Grund so stark gegen Kryptowährungen vorzugehen? 

Unabhängig vom Ausgang dieser Klage ist jedoch klar, dass die Debatte über die Regulierung von Kryptowährungen und die Rolle der SEC in dieser Branche weitergehen wird.

(PM).