Die Energiekrise schlägt sich nicht nur beim Thema Heizen nieder: Mit Beginn des neuen Jahres sind mit lokalen und temporären Stromausfällen in Europa und auch in Deutschland  zu rechnen, so der Leiter des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Bringt der Winter Stromausfälle mit sich?

Der erste Schnee läutet in vielen Teilen Deutschlands den Winter ein und damit eine Zeit, vor der Expertinnen und Experten seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor knapp neun Monaten ausdrücklich warnen. Im Januar und Februar kann es nämlich zu Stromausfällen kommen, obwohl Deutschland trotz der Stromkrise gut gerüstet in den Winter geht. Vor dieser Gefahr warnt Ralph Tiesler, Chef des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Tiesler und andere Katastrophenschutzexperten gehen davon aus, dass eventuelle Stromausfälle im Winter das bisherige Ausmaß übersteigen werden. Allerdings läge die Quelle dann nicht nur in der Energieknappheit, sondern auch in der gezielten, vorübergehenden Abschaltung der Netze seitens der Anbieter, um die Leitungen zu entlasten und die Gesamtversorgung zu gewährleisten.

Vorbereitung für einen Blackout

Falls es nicht nur zu regionalen, vereinzelten Stromausfällen kommt, sondern zu großflächigen Stromausfällen oder gar einen Blackout, ist eine gute Vorbereitung enorm wichtig. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass ein langanhaltender und großflächiger Stromausfall äußerst unwahrscheinlich ist. Doch wie bereite ich mich für den Fall der Fälle optimal vor? Optimalerweise sollte ein Haushalt fähig sein, im Falle eines Stromausfalls mehrere Tage ohne Hilfe von außen auszukommen. Hierzu müssen Sie nicht unbedingt Ihren eigenen Schutzbunker bauen und sich Videos über Survival auf YouTube ansehen. Bereits einfache, kostengünstige Maßnahmen können einen großen Unterschied machen. Übrigens: Alles, was bei einem Stromausfall hilft, kann auch in anderen Notsituationen und Katastrophen nützlich sein. Die wichtigsten Tipps laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind die folgenden:

  • Grundvorrat an Getränken und Lebensmitteln: ungefähr zwei Liter Flüssigkeit pro Person und Tag
  • Hausapotheke: Vorrat an ärztlich verordneten Medikamenten, Verbandskasten, Schmerzmittel
  • Hygieneartikel: Seife, Toilettenpapier und Müllbeutel
  • Brandschutz: Feuerlöscher und ein funktionierender Wasseranschluss
  • Energieversorgung: Taschenlampe, Kerzen, Batterien und einen Wasserkocher
  • Rundfunkgerät: Um Informationen von außen erhalten zu können
  • Persönliche Dokumente: Alle relevanten persönlichen Unterlagen 
  • Notgepäck: Kleidung, Schuhe und Schlafsack
Bereiten Sie sich gut auf einen möglichen Blackout vor
Bereiten Sie sich gut auf einen möglichen Blackout vor

Stromausfall betrifft viel Lebensbereiche

Längerfristige Stromausfälle haben direkte Konsequenzen auf viele Dinge, die Sie vielleicht zunächst nicht auf dem Radar hatten. Bargeldautomaten können kein Geld herausgeben, Tankstellen können kein Benzin fördern, die Bahn kann nicht fahren. Mehr noch: Alle Personen, die in einer solchen Notsituation aus Mangel an Vorräten oder aus anderen Gründen auf eine bestimmte Art von Infrastruktur angewiesen sind, verursachen eine um ein Vielfaches größere Gefahr. Andererseits erleichtert jeder gut vorbereitete Mensch in solchen Situationen die öffentlichen Infrastrukturen. Obwohl das Ziel vieler Vorsorgepläne darin besteht, für eine gewisse Zeit unabhängig zu leben, kann es in Situationen, in denen man sich nicht blind auf die unentgeltliche Hilfe von Nachbarn oder Fremden verlassen kann, hilfreich sein, einen angemessenen Bargeldbetrag zur Verfügung zu haben. Bei einem Stromausfall fallen in den betroffenen Gebieten die strombetriebenen Systeme aus, die nicht an Notstromaggregate angeschlossen sind oder mit Batteriestrom betrieben werden. Dadurch wird ein großer Teil der Infrastruktur stillgelegt: So gibt es ohne Strom kein Internet, einige Telefonnetze sind auf Strom angewiesen und in Krisensituationen oft überlastet. Auch Kassen und automatische Türen funktionieren nicht mehr, so dass Supermärkte und andere Versorgungseinrichtungen geschlossen bleiben. Stromausfälle sind auch besonders gefährlich für Menschen, die auf lebenswichtige Systeme wie Beatmungsgeräte angewiesen sind.

(FE)