Bankenpleite – wieder gibt es eine Bankpleite von größeren Ausmaß. Die Finanzmärkte wurden seit der großen Finanzkrise 2008 nicht mehr so stark erschüttert. Die Silicon Valley Bank (SVB) gehörte zu den größten Banken in den Vereinigten Staaten (Platz 16) mit einem Marktanteil von 25,9 % und unterstützte vorwiegend Start-ups. Die Silicon Valley Bank war eine Tochtergesellschaft der SVB Financial Group mit 29 Standorten in den Vereinigten Staaten. Die Federal Deposit Insurance Corporation hat die Kontrolle über sie übernommen, um die Einleger vor dem Verlust ihres gesamten Geldes zu schützen. Am 10. März 2023 hat die Federal Deposit Insurance Corporation die Vermögenswerte der Silicon Valley Bank übernommen und in eine neue Bank, die Deposit Insurance National Bank of Santa Clara, kurz DINB, überführt, der Betrieb der Bank wurde somit eingestellt. Die Anleger sind nur bis zu 250.000 US-Dollar geschützt.

Bankenpleite - Krise erschüttert die Börsenplätze
Bankenpleite – Krise erschüttert die Börsenplätze

Bankenpleite – Silicon Valley Bank

Die Silicon Valley Bank finanzierte und unterstützte 30.000 Start-ups. Am Freitag den 10. März 2023 teilte die Federal Deposit Insurance Corp. mit, dass die Finanzaufsichtsbehörden die Silicon Valley Bank geschlossen haben, und anschließend die Kontrolle über ihre Einlagen übernommen haben. Die Bankpleite der Silicon Valley Bank ist die bisher größte Bankenpleite in den USA seit der globalen Finanzkrise am 16. September 2008. Die Technologie- und Risikokapitalbranche wurde vom Zusammenbruch der SVB vollkommen überrascht, zurück bleiben jetzt verunsicherte Anleger, Unternehmen und wohlhabende Privatpersonen – die finanziell beteilgt waren und jetzt nicht wissen was mit ihrem Geld geschehen wird.

Harold Turner vom telegra.ph berichtet: „Laut Pressemitteilungen der Aufsichtsbehörden hat das kalifornische Ministerium für Finanzschutz und Innovation die SVB geschlossen und die FDIC zum Insolvenzverwalter ernannt. Die FDIC wiederum hat die Deposit Insurance National Bank of Santa Clara gegründet, die nun die versicherten Einlagen der SVB hält“.

Bankenpleite - schwarzer Montag erwartet

Bankenpleite – schwarzer Montag erwartet

Es wäre nicht der erste schwarze Montag an der New Yorker Börse. In Erinnerung ist noch der schwarze Montag – vom 19. Oktober 1987 – der Höhepunkt mit Verlusten von 20 Prozent im Standard & Poor’s 500 Index. Auch diesmal wird ein schwarzer Montag erwartet. Brisant ist auch, die Silicon Valley Bank hat auch Niederlassungen in China, Dänemark, Deutschland, Indien, Israel und Schweden.

Ashley Tyrner, CEO des Bostoner Wellnessunternehmens FarmboxRx, sagte: “ ..sie habe mindestens 10 Millionen Dollar bei SVB hinterlegt und rufe verzweifelt ihren Banker an. Sie nannte es „die schlimmsten 18 Stunden meines Lebens“.

Was sagt der Direktor des US-Finanzministeriums dazu, dass es keine Rettungsaktion für die Silicon Valley Bank geben wird? „Yellen says the Govt won’t bail out Silicon Valley Bank. Expert major market chrash on Monday„.

Aktuelle Meldung aus dem Finanzbereich: In den letzten Tagen haben die vier größten US-Banken zusammen 47 Milliarden Dollar an der Börse verloren.

Domino-Effekt in der Startup-Szene befürchtet

Domino-Effekt in der Startup-Szene befürchtet

Auszug aus der Homepage der Silicon Valley Bank – Deutschland: „Die Silicon Valley Bank vergibt seit mehr als einem Jahrzehnt Kredite nach Europa und baut ihre europäischen Aktivitäten angesichts der spannenden Entwicklungen in der Technologie- und Risikokapitalbranche des Kontinents weiter aus. 2018 eröffnet die SVB ihre erste Niederlassung in Deutschland. Jetzt werden auch wir sowohl innovative Unternehmen als auch ihre Investoren finanziell unterstützen“. Das Portal heise-online berichtet über die Ängste der Start-up Unternehmen: „Nachdem die Behörden die Kontrolle über die Silicon Valley Bank übernommen haben, zittern Start-ups um nicht abgesicherte Millionen-Einlagen und ihre Zukunft. Investoren warnen vor einem Domino-Effekt, der die Startup-Szene und andere Banken treffen könnte“. Auch das Handelsblatt berichtet über die Ängste von deutschen Start-up Unternehmen: „Auch deutsche Start-ups hatten Geld bei der SVB deponiert. Wichtig für sie sind nun aber Entscheidungen, die nicht in Deutschland fallen“.

Bankenpleiten in den USA

Das Portal kreditvergleich.net zur Bankenpleite in den USA: „Bevor eine insolvent gewordene Bank in den Vereinigten Staaten von Amerika geschlossen wird, hat die FDIC – die Federal Deposit Insurance Corporation – drei Möglichkeiten. Sie kann das Kreditinstitut komplett schließen, alle Forderungen fällig stellen und Gläubiger auszahlen. Dieser Fall tritt allerdings nur selten ein. Die Anzahl dieser registrierten Banken ist seit Beginn des Betrachtungszeitraum ims Jahr 1984 zurückgegangen und sank von 14.400 Instituten auf nur noch 4.519 Institute im Jahr 2019. Im Jahr 2020 waren 5001 Bank in den USA eingetragen“.

Hinweis: In den USA gab es seit 2008 – 532 gemeldete Bankpleiten, nur im Jahr 2018 wurde keine Bankenpleite gemeldet. Es ist die erste FDIC-versicherte Bank seit mehr als zwei Jahren, die letzte war die Almena State Bank im Oktober 2020.

Bankenpleite in den USA - weltweite Auswirkungen

Bankenpleite in den USA – weltweite Auswirkungen

Markus Fugmann vom Portal finanzmarktwelt.de schreibt zur Bankenpleite in den USA: „Die Pleite der Silicon Valley Bank schlägt weltweit Wellen – man fürchtet nun einen Flächenbrand durch einen bank run in vielen Ländern, wenn die Aufsichtsbehörden in den USA nicht bereits am Montag eine Lösung für sogenannte unversicherte Kundeneinlagen bei der kalifornischen Bank präsentieren können. In Großbritannien steht die Silicon Valley Bank-Einheit kurz vor der Insolvenz, hat bereits den Geschäftsbetrieb eingestellt und nimmt keine neuen Kunden mehr an“. Auch der Dollar gerät dadurch immer wieder unter Druck – denn weltweit werden Geschäfte vorwiegend in Dollar abgerechnet, dagegen aber formiert sich Widerstand.

Bankenpleiten auch in Deutschland

Auch in Deutschland sind Bankpleiten vorgekommen und ganz sicher auch nicht auszuschließen. Hier eine Auflistung seit der Finanzkrise im Jahr 2008. (*Auszug / Quelle: euronetwork.de)

  • 2008 Weserbank AG
  • 2008 Lehmann Brothers Bankhaus AG
  • 2008 Hypo Real Estate
  • 2008 Dresdner Bank (Fusion)
  • 2009 Concord Investmentbank AG
  • 2009 NCS mobile payment Bank GmbH
  • 2010 Concord Financial Intermediary GmbH
  • 2010 Berliner Bürgschaftsbank
  • 2010 noa bank GmbH & Co. KG
  • 2010 Ineas und LadyCarOnline
  • 2012 FXdirekt Bank AG
  • 2012 West LB
  • 2013 Dr. Seibold Capital GmbH
  • 2013 INFINUS AG
  • 2014 Bankhaus Wölbern & Co.
  • 2014 Wolfgang Müller WertpapierManagement e.K.
  • 2015 BVAG Berliner Versicherungs AG
  • 2016 Maple Bank GmbH
  • 2016 Bremer Landesbank
  • 2016 Günther Hallmeier e.K.
  • 2016 SCHNIGGE Wertpapierhandelsbank AG (Insolvenzantrag von Bafin wieder zurückgezogen)
  • 2017 East-West Assekuranz AG Berlin
  • 2017 Süddeutsche Aktienbank Stuttgart
  • 2017 PESEUS Invest und Vermögen AG
  • 2018 DERO Bank AG München
  • 2018 Noon Finance GmbH
  • 2020 Wirecard Bank
  • 2020 Zentrum für Leasing und Handel AG Zweigniederlassung Frankfurt am Main
  • 2021 Greensill Bank AG

(AH)