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Die Lage auf dem deutschen Wohnungsbau ist derzeit sehr prekär. Pleiten von Immobilienentwicklern sind an der Tagesordnung. Ein enormer Abwärtstrend im Wohnungsbau ist im Moment zu verzeichnen. Branchenkenner behaupten, dass sie die Situation kaum schlimmer werden kann. Erfahrungsgemäß kommt nach jedem Tief auch ein Hoch. Deshalb können Bauherren auf bessere Zeiten hoffen, wenn sie noch etwas Geduld haben.
2025 wird alles besser – Prognose für die Bauwirtschaft
Die gestiegenen Kreditzinsen sowie die hohen Material- und Personalkosten machen es den Bauherren im Moment sehr schwer. Für viele Immobilienentwickler ist es schwer bis unmöglich ihre bestehenden Bauprojekte zu finanzieren. Eine Insolvenzwelle war und ist die Folge. Der Kostenanstieg im Wohnungsbau hat sich zur Jahresmitte 2023 jedoch etwas abgeschwächt, aber im Vergleich zum Vorjahr sind die Baukosten insgesamt um circa 10% gestiegen.
Nach Angaben von Experten wird das preisbereinigte Bauvolumen 2023 um zirka 7 % sinken. Das Bauvolumen ist 2023 also insgesamt noch geringer, als 2020 vor Corona.
Bereits im Jahr 2022 sind die Baukosten zwischen 16 und 20% (je nach Bereich) im Vergleich zu 2021 gestiegen. Diese Preise werden sich jetzt an die Inflationsrate anpassen, perspektivisch aber nicht mehr sinken. Aufgrund verschiedener äußerer Einflüsse ließen sich 2022 und 2023 die Preise für Baudienstleistungen auf dem Markt nicht mehr durchsetzen, was den allgemeinen Wohnungsbau teilweise zum Erliegen brachte.
Preissteigerungen 2023 im Bausektor (nach Gewerken)
Rohbau
- Mauerarbeiten +13%
- Betonarbeiten +15%
- Dacharbeiten +17%
- Erdarbeiten +15%
- Zimmermannsarbeiten +3%
Ausbau
- Tischlerarbeiten +17%
- Heizung und Wasser +18%
- Elektrikerarbeiten +15%
- Dämmarbeiten +17%
(Vergleich 08/2022 zu 08/2023)
2024 soll laut Vorhersagen der Bauwissenschaftler das Bauvolumen insgesamt stagnieren. Erst ab 2025 ist wieder Licht am Ende des Tunnels. 2025 wird ein Anstieg von 1,9% der Umsätze in der Baubranche erwartet. Kurz- und mittelfristig ergibt sich ein höherer Bedarf an energetischen Sanierungen bei Bestandsgebäuden. Der Austausch von Heizungen oder die energetische Sanierung von Gebäuden (und der damit verbundenen Dämmung) könnte 2025 für entsprechendes Wachstum der Umsätze in der Baubranche sorgen.
Nun ist die Politik gefragt
Das Ziel der Bundesregierung mit jährlich 400000 neuen Wohnungen wurde 2022 bei weitem verfehlt. 2022 entstanden nur 295000 Wohnungen, also ein Viertel weniger als vom Bund geplant. 2023 wird eine Zahl von 245000 fertiggestellten Wohnungen erwartet, ein weiterer Abwärtstrend im Vergleich zu den Vorjahren. Für 2024 rechnet die Branche mit höchstens 200.000 neuen Wohnungen.
Experten gehen davon aus, dass sich Baukosten und Kreditzinsen mittelfristig wieder normalisieren werden. Sollte diese Prognose nicht zutreffen, muss die Politik unterstützend einschreiten. Möglich wären neue Abschreibungsmöglichkeiten oder andere Förderprogramme für Neubauten.
Am 01.Juni 2023 brachte die Koalition ein neues KfW-Programm auf den Weg, welches jungen Familien den Bau eines Eigenheimes erleichtern soll. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, und das eigentliche Problem des Wohnungsbaus in Deutschland wird dadurch nicht gelöst. Förderungen gehören dahin, wo gebaut wird. Hier sind alle Bauunternehmen und Immobilienentwickler „bedürftig“.
Auch beim Wohnungsgipfel am 25. September 2023 konnte die Ampel nichts zukunftsweisendes anbieten. Das Ergebnis war ein 14-Punkte-Plan, welcher eher mickrig daherkommt und keine echte Wirtschaftsförderung für den sozialen Wohnungsbau ist. Wirtschafts- und Klimaminister Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz verkündeten aif dem Gipfel den EH-40 Standard aufzuweichen.
Die Industriegewerkschaft sowie die Verbände und Vertreter der Bauwirtschaft betrachten den Gipfel als gescheitert. Echte Ergebnisse kamen nicht zustande, allerdings ist man der Meinung, dass es ein „erster Schritt in die richtige Richtung“ ist. Aber der Inhalt und die Power des Programms erfüllen bei weitem nicht die Erwartungen der Teilnehmenden des Gipfels. Hier bleibt die Ampel-Koalition der Bau- und Immobilienwirtschaft noch einige Antworten schuldig.
Auszug aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition vom 24.11.2021
Aktuelle Entwicklung der Bauwirtschaft in Deutschland
Die aktuelle Entwicklung der Bauwirtschaft in Deutschland für das Jahr 2023 zeigt im Moment ein düsteres Bild. Trotz einer stabilen deutschen Wirtschaft, mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,9 %, verzeichnete das Baugewerbe einen Rückgang in der Bruttowertschöpfung um 2,3 %. Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) prognostiziert für das Jahr 2023 einen Rückgang des Umsatzes im Bauhauptgewerbe um etwa 7 %.
Besonders betroffen ist der Wohnungsbau, der nach Jahren des Booms nun deutliche Einbußen zu verzeichnen hat. Die Wohnungsbauziele dürften somit erheblich verfehlt werden. Diese negative Entwicklung spiegelte sich auch in den Zahlen des Statistischen Bundesamtes wieder:
- 2. Quartal 2023 = Rückgang des Umsatzes im Bauhauptgewerbe um 3,4 % (im Vergleich zum Vorjahr)
- Wohnungsbau mit einem Minus von 7,0 % .
Damit muss das Baugewerbe in Deutschland 2023 fertigwerden:
Ungewisse gesamtwirtschaftliche Lage: Die Unsicherheit in der Weltwirtschaft, die durch Faktoren, wie politische Spannungen, Handelskonflikte und Marktschwankungen beeinflusst wird, beeinträchtigen Investitionen und Bauprojekte erheblich. Unternehmen und Bauherren zögern, in neue Bauvorhaben zu investieren, solange die allgemeine Wirtschaftslage noch unklar wie jetzt ist.
Lieferengpässe und Rohstoffmangel: Diese Faktoren haben sich während und nach der Corona-Pandemie verschärft. Globale Lieferkettenprobleme führen zu Verzögerungen und Kostensteigerungen bei Bauprojekten. Rohstoffmangel, sei es durch Produktionsunterbrechungen, Handelsbeschränkungen oder erhöhte Nachfrage, treiben die Preise in die Höhe und erschwert die Planungssicherheit.
Steigende Energiekosten: Die Bauindustrie ist stark von Energie abhängig, nicht nur für den Bau selbst, sondern auch für die Herstellung und den Transport von Baumaterialien. Steigende Energiepreise erhöhen somit die Gesamtkosten für Bauvorhaben, wodurch die Rentabilität beeinträchtigt wird.
Fachkräftemangel: Das Thema Fachkräftemangel trifft das Hauptgewerbe frontal. Fehlende Arbeiter erschweren die Planung von Bauvorhaben. Personal ist -wenn überhaupt- nur noch unqualifiziert zu haben.
Prognose Bauwirtschaft Schweiz 2023
Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) und die Credit Suisse prognostizieren für das Jahr 2023 eine Abschwächung der Baukonjunktur in der Schweiz. Trotz einer anhaltend regen Bautätigkeit im Jahr 2022, die zu einem Umsatz von 23,3 Milliarden Franken führte, stehen die Bauunternehmer vor Herausforderungen durch gestiegene Materialpreise. Diese Preissteigerungen konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden, was zu niedrigen Gewinnmargen von 2 bis 3 Prozent führte. Real, also unter Berücksichtigung der Inflationseffekte, ist die Produktion im Jahr 2022 sogar um 2,0 Prozent gesunken.
Ein Rückgang des Bauindexes um 2,4 Prozent auf 157 Punkte deutet auf eine bevorstehende leichte Abkühlung der Baukonjunktur hin. Dies wird vor allem auf eine Schwäche im Wirtschafts- und Wohnungsbau zurückgeführt. Trotzdem befinden sich die Auftragsbestände und Neuaufträge weiterhin auf einem hohen Niveau, der erwartete Umsatzrückgang sei teilweise auch durch eine Anpassung der Baupreise bedingt.
Prognose Bauwirtschaft Österreich 2023
Auch die Bauwirtschaft in Österreich sieht sich 2023 weiterhin mit einer Reihe von Problemen konfrontiert. Die Branche verzeichnet einen anhaltenden Negativtrend mit einem Rückgang der Umsätze um 9,2 Prozent und der Aufträge um 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Bereiche Tischlerei, Metalltechnik und Bau.
Mehrere Faktoren tragen zu dieser schwierigen Lage bei:
Arbeitskräftemangel: Die Branche leidet unter einem Mangel an Arbeitskräften, bedingt durch unzureichende Ausbildungsplätze und geringe Möglichkeiten für Frauen. Initiativen wie “Bau packt an” zielen darauf ab dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, allerdings wird es einige Jahre dauern, bis diese Maßnahmen Wirkung zeigen.
Arbeitsbedingungen: Die Arbeitsbedingungen auf Baustellen sind für Mitarbeiter oft herausfordernd, was zu Unzufriedenheit führt. Forderungen nach einem Kulturwandel und besserer Work-Life-Balance sind laut geworden, um neuen Nachwuchs für die Branche zu gewinnen.
Preissteigerungen und Lieferengpässe: Die Branche kämpft mit Lieferengpässen und hohen Preissteigerungen bei Baumaterialien, die durch pandemiebedingte Produktionsausfälle und Logistikverzögerungen sowie die Inflation und den Ukraine-Krieg verschärft werden.
Veränderungen im Gewerbebau: Der Trend zum Homeoffice, der sich seit der Pandemie fortsetzt, hat die Nachfrage nach Büroflächen reduziert, was die Bauindustrie beeinträchtigt.
Sanierungsleistungen: Ein positiver Trend ist im Bereich der Sanierungen zu verzeichnen, der durch erhöhte Fördermittel für thermische Verbesserungen unterstützt wird. Dies könnte langfristiges Wachstum für die Baubranche bedeuten.
Ukraine-Krieg: Der Krieg hat zu weiteren Preisanstiegen und Lieferproblemen geführt, was die bereits durch die Pandemie angespannte Situation um wichtige Baustoffe verschärft.
Globales Bevölkerungswachstum und Urbanisierung
Der Bereich der Bauwirtschaft steht in direktem Zusammenhang mit dem globalen Bevölkerungswachstum und der Urbanisierung. Sie nimmt eine entscheidende Schlüsselrolle bei der Gestaltung zukünftiger städtischer Lebensräume ein.
Urbanisierung: Die globale Tendenz zur Urbanisierung ist unübersehbar. Mehr und mehr Menschen ziehen in städtische Gebiete, wodurch die sogenannten Speckgürtel um große Städte immer weiter wachsen. Diese Entwicklung wird voraussichtlich weiterhin anhalten, da Städte in der Regel mit Wirtschaftswachstum und verbesserten Lebensbedingungen assoziiert werden. Diese Zunahme der städtischen Bevölkerung erhöht die Nachfrage nach Wohnraum, Bürogebäuden und Infrastruktur.
Bauwirtschaft und Infrastruktur: Um mit dem Anstieg der städtischen Bevölkerung Schritt zu halten, ist eine verstärkte Investition in Infrastrukturprojekte erforderlich. Hierbei spielt die Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung und den Unternehmen der Bauwirtschaft eine zentrale Rolle. Zu den notwendigen Projekten gehören der Ausbau von Straßen, Brücken, öffentlichen Verkehrsmitteln, Energieversorgungssystemen, Wasser- und Abwassersystemen sowie der digitalen Infrastruktur.
Chancen für Bauunternehmen: Diese Entwicklungen bieten große Chancen für Bauunternehmen. Es entsteht ein erhöhter Bedarf an Bau- und Ingenieurdienstleistungen, was wiederum neue Arbeitsplätze schafft und die Wirtschaft stimuliert. Die derzeitige Fachkräftesituation sowie die gestiegenen Material- und Energiepreise dämpfen allerdings die Euphorie.
Nachhaltigkeit und Technologie: Bei all diesen Entwicklungen ist es wichtig, auf Nachhaltigkeit und den Einsatz neuer Technologien zu achten. Innovative Bautechniken, umweltfreundliche Materialien und intelligente Stadtplanung sind wesentlich, um den ökologischen Fußabdruck im Zusammenhang mit der zunehmenden Urbanisierung zu minimieren.
Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel in der deutschen Baubranche ist ein tiefgreifendes Problem. Es ist jedoch kein Problem, was nur die Baubranche betrifft. Der Fachkräftemangel zieht sich durch alle Bereiche der Wirtschaft.
Ursachen des Fachkräftemangels in der Baubranche
Demografischer Wandel: Ein signifikanter Anteil der Bauarbeiter (Babyboomer-Generation) nähert sich dem Rentenalter. Dies führt zu einem natürlichen Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt, ohne dass genügend junge Fachkräfte nachrücken. Die niedrigen Geburtenraten in Deutschland bedeuten, dass weniger junge Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten, den Pool potenzieller Fachkräfte verringern.
Abnehmendes Interesse an Bauberufen: Viele junge Menschen ziehen akademische Karrieren anderen Berufswegen vor, was zu einem Mangel an Nachwuchs in handwerklichen und technischen Berufen führt.
Arbeitsbedingungen und Image der Branche: Die Arbeit auf dem Bau ist körperlich anstrengend und birgt zudem hohe Sicherheitsrisiken. Die Baubranche wird im Vergleich zu anderen Sektoren häufig als weniger attraktiv wahrgenommen, der Branche fehlt es einfach an Prestige.
Schwankungen in der Baukonjunktur: Zyklische Schwankungen in der Nachfrage bzw. Durchführbarkeit von Bauleistungen führen zu Unsicherheit und schwankenden Beschäftigungsmöglichkeiten. Viele Erwerbstätige ziehen deshalb eine Beschäftigung in anderen Branchen (mit kontinuierlicher Anstellung) vor.
Auswirkungen des Fachkräftemangels
Verzögerungen und Kostensteigerungen: Projekte verzögern sich und die Kosten für Bauvorhaben steigen, da Unternehmen um die wenigen verfügbaren Fachkräfte konkurrieren. Durch die ständig steigenden Personalkosten am Bau hat sich ein enormer Kostendruck entwickelt, der Unternehmen zwingt an anderer Stelle einzusparen. Aber das Potential der Einsparungen ist begrenzt. Die Kunden sind oft nicht mehr bereit die enorm gestiegenen Kosten zu tragen. Die Folge sind abgesagte Aufträge bzw. Baumaßnahmen, die aus Kostengründen verschoben werden oder garnicht erst beginnen.
Qualitätseinbußen: Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kann zu Kompromissen bei der Bauqualität führen.
Druck auf Löhne: Unternehmen sind teilweise gezwungen, höhere Löhne zu zahlen, um Fachkräfte anzuziehen, was die Baukosten weiter erhöht. Selbständige Bauunternehmer aus dem europäischen Ausland nutzen zunehmend die Möglichkeit ihr Handwerk in Deutschland auszuüben. Natürlich kennen die Arbeiter aus dem Ausland die deutsche Misere und erhöhen ihre Stundensätze je nach Nachfrage und Marktsituation. Durch die uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU ist dies möglich. Die ausländischen Arbeitskräfte sind für viele Bauunternehmer „die letzte Rettung“, bevor sie Aufträge stornieren müssen. Nicht zwingend sind die ausländischen Fachkräfte auf dem Niveau ihrer deutschen Kollegen. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zwingt Unternehmen oft zu Kompromissen.
Technologische Innovation – Wie wir morgen bauen werden
Die Bauindustrie steht an der Schwelle einer technologischen Revolution, die durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien, wie Building Information Modeling (BIM), Robotik, 3D-Druck und KI-basierter Planungstools angetrieben wird. Diese Innovationen haben das Potenzial, die Effizienz in der Branche zu steigern, die Baukosten zu senken und die Art und Weise, wie Bauprojekte geplant, entworfen und umgesetzt werden, grundlegend zu verändern.
Gebäudeinformationsmodellierung (BIM)
BIM ist eine digitale Darstellung der physikalischen und funktionalen Eigenschaften eines Bauprojekts. Es ermöglicht eine bessere Planung und Verwaltung von Bauwerken und Infrastrukturen. Durch BIM können Architekten, Ingenieure und Bauunternehmer ein virtuelles Modell eines Gebäudes erstellen, das es ihnen ermöglicht, Design- und Konstruktionsphasen effizienter zu gestalten. Dies führt zu einer Reduzierung von Planungsfehlern, einer Optimierung der Ressourcennutzung und letztendlich zur Reduzierung von Kosten und Bauzeit.
Robotik
Roboter spielen in der modernen Bauindustrie eine immer wichtigere Rolle. Sie können für Aufgaben wie Schweißen, Malen, Mauern und sogar für den Transport von Materialien auf der Baustelle eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Robotern können gefährliche oder repetitive Aufgaben automatisiert werden, was die Sicherheit erhöht und die Effizienz steigert. Zudem sind Roboter in der Lage, dauerhaft präzise Arbeit zu leisten, was zu einer höheren Qualität des Bauwerks führt. Ein weiterer Vorteil der Robotik in der Bauindustrie ist die Fähigkeit, rund um die Uhr zu arbeiten, was die Projektlaufzeiten verkürzen kann.
3D-Druck
Der 3D-Druck revolutioniert die Bauindustrie, indem er es ermöglicht, komplexe Strukturen mit hoher Präzision und in kürzerer Zeit zu erstellen. Diese Technologie kann für den Druck von Bauteilen, ganzen Wänden oder sogar ganzen Gebäuden eingesetzt werden. Der 3D-Druck bietet nicht nur die Möglichkeit, angepasste Designs zu realisieren, sondern kann auch die Materialkosten senken und Abfall reduzieren. Darüber hinaus bietet er die Flexibilität, mit verschiedenen Materialien zu experimentieren, was zu innovativen und nachhaltigen Bauweisen führen kann.
KI-basierte Planungstools
Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Planung und Durchführung von Bauprojekten grundlegend zu verändern. KI-basierte Tools können große Datenmengen analysieren, um Muster zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und Entscheidungsfindungen zu unterstützen. Beispielsweise können sie dabei helfen, optimale Baupläne zu erstellen, Ressourcen effizient zu verteilen und potenzielle Probleme in einem frühen Stadium zu identifizieren. Diese Tools können auch zur Optimierung der Logistik auf Baustellen und zur Überwachung des Baufortschritts in Echtzeit genutzt werden.
Die Zukunft der Bauindustrie
Die Integration dieser technologischen Innovationen in die Bauindustrie bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Sie führt zu einer höheren Effizienz, Kostensenkung, Qualitätsverbesserung und Sicherheit auf den Baustellen. Darüber hinaus tragen Sie zur Nachhaltigkeit bei, indem Sie den Materialverbrauch reduzieren und umweltfreundlichere Bauweisen ermöglichen. Die Herausforderung für die Bauindustrie liegt darin, diese Technologien anzupassen und in bestehende Arbeitsprozesse zu integrieren, um die Vorteile voll ausschöpfen zu können. Die Zukunft der Bauindustrie sieht durch den Einsatz dieser innovativen Technologien vielversprechend aus.
Nach Einschätzung der Experten ist somit eine Steigerung des Auftragsvolumens beim Wohnungsbau von 15 bis 20% im Jahr möglich. Mit dem Einsatz neuer Technologien ist eine Kostenersparnis von bis zu 10% realistisch.
Nachhaltigkeit und grünes Bauen
Die Schwerpunkte beim nachhaltigen Bauen sind ökologische Verantwortung, Energieeffizienz und langfristige Ressourcenschonung.
Hier sind die wichtigsten Aspekte:
Energieeffizienz: In Deutschland wird großer Wert auf den Bau von Gebäuden gelegt, die wenig Energie verbrauchen. Dies beinhaltet den Einsatz von Isoliermaterialien, energieeffizienten Fenstern und Türen sowie den Einbau von Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen, die den Energieverbrauch minimieren.
Erneuerbare Energien: Die Integration erneuerbarer Energien wie Solarenergie, Windenergie und Biomasse in Gebäuden ist ein zentrales Merkmal des nachhaltigen Bauens. Viele Gebäude in Deutschland sind mit Solarzellen ausgestattet, um ihren eigenen Strom zu erzeugen.
Umweltfreundliche Materialien: Beim grünen Bauen werden oft Materialien verwendet, die umweltfreundlich sind, wie z.B. recycelte, wiederverwertbare oder nachhaltig produzierte Materialien. Das Ziel ist es, die Umweltauswirkungen durch die Verwendung von Materialien mit geringerem CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Wassermanagement: Systeme zur Regenwassernutzung und zur effizienten Wassernutzung sind in grünen Gebäuden häufig anzutreffen. Dies trägt dazu bei, den Wasserverbrauch zu reduzieren und Regenwasser für verschiedene Zwecke wie Bewässerung oder sogar für sanitäre Anlagen zu nutzen.
Grünflächen und Biodiversität: Viele nachhaltige Bauprojekte in Deutschland integrieren Grünflächen, wie Dachgärten oder begrünte Fassaden, die nicht nur die Ästhetik verbessern, sondern auch zur Luftreinigung beitragen und Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen.
Smart Building Technologien: Der Einsatz von Smart Home-Technologien zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs ist ein weiterer wichtiger Aspekt des grünen Bauens. Solche Systeme ermöglichen es, Heizung, Beleuchtung, Lüftung und andere Systeme effizient zu verwalten.
Nachhaltige Stadtplanung: Grünes Bauen in Deutschland ist oft Teil einer größeren Strategie der nachhaltigen Stadtentwicklung, die darauf abzielt, lebenswerte, umweltfreundliche und effiziente urbane Räume zu schaffen.
Zertifizierungssysteme: Es gibt verschiedene Zertifizierungssysteme, wie das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen (DGNB), die Standards für nachhaltiges Bauen setzen und entsprechend die Nachhaltigkeitsleistung der Gebäude zertifizieren.
Prognose Bauwirtschaft 2024 Deutschland
Die Prognose für die Bauwirtschaft in Deutschland für das Jahr 2024 hängt von verschiedenen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Faktoren ab:
Wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie: Infolge der COVID-19-Pandemie hat es weltweit wirtschaftliche Verwerfungen gegeben. Für 2024 könnte dies bedeuten, dass die Bauwirtschaft weiterhin von staatlichen Konjunkturprogrammen und Investitionen in Infrastruktur profitiert, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.
Infrastrukturprojekte: Großprojekte im Bereich der Infrastruktur, wie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, Straßenbau und die Erneuerung von Brücken, werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um den Anforderungen einer wachsenden und mobilen Bevölkerung gerecht zu werden.
Baukosten und Materialknappheit: Steigende Rohstoffpreise und mögliche Materialknappheiten könnten die Baukosten in die Höhe treiben, was wiederum Auswirkungen auf die Rentabilität von Bauprojekten haben könnte.
Zinspolitik der EZB und Inflationsrate: Bauwirtschaft und Immobilienentwickler hängen immer am Tropf der Banken. Gestaltet sich das Zinsniveau (durch rückläufige Inflation) wieder auf ein normales Niveau wäre so wieder eine solide Basis für ein Wachstum der Baubranche geschaffen. Nach aktuellem Stand kann man jedoch nicht davon ausgehen, dass der Leitzins 2024 unter 4% rutschen wird. Finanzexperten rechnen mit einer Stagnation des Zinsniveaus.
Prognose Bauwirtschaft 2024 Österreich
Die Aussichten für die österreichische Bauwirtschaft für das Jahr 2024 werden weiterhin von Unsicherheit geprägt sein. Experten erwarten eine anhaltend schwierige Situation, die sich vor allem im Wohnungsbau niederschlägt. Die reale Bauproduktion ist bereits seit 2022 rückläufig, für 2024 deuten Prognosen auf ein weiterhin sinkendes Bauvolumen hin. Die Prognose der Wirtschaftskammer Österreichs (leichter Anstieg um 0,7 Prozent im Bauvolumen für 2024) erscheint nun zu optimistisch, da aktuellere Schätzungen ein Minus von 1,8 Prozent im Gesamtbau und sogar 3,3 Prozent im Wohnungsbau vorhersagen.
Der Wohnungsbau, der einst auf einem Hoch war, mit über 71.000 neuen Wohnungen im Jahr 2021, erlebt einen starken Rückgang. Im Jahr 2022 sank die Zahl auf 46.000, und für 2024 wird ein weiterer Abwärtstrend erwartet, getrieben durch hohe Baupreise und steigende Zinsen.
Eine gewisse Erholung könnte jedoch im Tiefbau und im Nichtwohnungsbau stattfinden. Prognosen deuten auf ein Wachstum von 1,0 Prozent im Nichtwohnungsbau und 2,4 Prozent im Tiefbau für das Jahr 2024 hin. Der Tiefbau könnte dank Projekten in den Bereichen Telekommunikation, Verkehr und Energie die Bilanz des österreichischen Bauwesens stützen. Obwohl der Nichtwohnungsbau hinter dem Tiefbau zurückbleibt, wird erwartet, dass er sich mittel- bis langfristig schneller als der Wohnungsbau erholen wird.
Prognose Bauwirtschaft 2024 Schweiz
Für die Bauwirtschaft in der Schweiz rückt 2024 das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Angesichts des zunehmenden Klimabewusstseins werden Bauunternehmen dazu aufgerufen, energieeffizientere Materialien und Methoden zu nutzen. Mit der Annahme des Klimaschutzgesetzes und der Verschärfung der Umweltauflagen durch die Schweizer Regierung, beispielsweise der verpflichtenden Installation von Solaranlagen auf Neubauten ab Januar 2024, reagiert die Branche auf den Klimawandel.
Innovative Baustoffe, wie Öko-Beton, gewinnen an Bedeutung, da sie die Umwelt schonen und zur Langlebigkeit der Gebäude beitragen. Der Einsatz von Technologien, von Solaranlagen bis hin zu intelligenten Haussensoren, wird immer entscheidender für die Energieeffizienz und die Modernisierung von Gebäuden. Zudem erhalten Altbauten durch umfassende Sanierungen ein energieeffizientes Update.
Finanzierungsinstitute und Investoren erkennen zunehmend den Wert von nachhaltigen Bauprojekten und sind eher bereit, diese zu fördern. Zugleich wächst die Kenntnis über nachhaltiges Bauen unter jungen Architekten und Bauexperten, unterstützt durch eine Ausbildung, die verstärkt auf nachhaltige Praktiken setzt.
Nachhaltigkeit wird somit zu einem festen Bestandteil der schweizerischen Bauindustrie, wobei die bevorstehende Erhöhung der Mehrwertsteuersätze ab 2024 eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Der Standardsteuersatz wird von 7,7 Prozent auf 8,1 Prozent steigen, der reduzierte Satz von 2,5 Prozent auf 2,6 Prozent und der Sondersatz für Beherbergung von 3,7 Prozent auf 3,8 Prozent. Diese Änderungen werden erhebliche finanzielle Folgen haben und erfordern eine Anpassung der Systeme und korrekte Ausweisung der Steuersätze bei Dienstleistungen über den Jahreswechsel hinaus.
Prognose Bauwirtschaft 2025 Deutschland
Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft wird bis 2025 weiter voranschreiten, wodurch Prozesse der Bauwirtschaft effizienter gestaltet und Kosten reduziert werden können. Neue Technologien werden in immer mehr Projekten zum Einsatz kommen. Bis 2025 wird die Bauwirtschaft von einer zunehmenden Integration grüner Technologien bestimmt werden. Aspekte, wie nachhaltiges Bauen und energieeffiziente Technologien werden stärker in den Vordergrund rücken und die Branche insgesamt verändern.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wird wahrscheinlich einen wesentlichen Einfluss auf die Bauwirtschaft haben. Für Projekte, die auf umweltfreundliche Materialien und energieeffiziente Designs setzen, kann man eine hohe staatliche Förderung erwarten.
Digitalisierung: Die fortschreitende Digitalisierung wird wahrscheinlich auch schon 2024 eine wichtige Rolle in der Bauwirtschaft spielen. Der Einsatz von Technologien, wie Building Information Modeling (BIM), digitalen Zwillingen und künstlicher Intelligenz wird die Effizienz und Genauigkeit im Bauprozess verbessern.
Wohnungsbau und Urbanisierung: Angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums und der Urbanisierung in Deutschland wird die Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren voraussichtlich weiterhin hoch bleiben. Dies könnte zu einer Zunahme von Bauaktivitäten im Wohnungsbau führen.
Prognose Bauwirtschaft 2025 Österreich
Die Aussichten für die österreichische Baubranche im Jahr 2025 lassen auf eine Besserung der aktuellen Lage hoffen. Vorausgesetzt, dass die makroökonomischen Rahmenbedingungen sich verbessern und Fremdfinanzierungen erschwinglicher werden, prognostizieren Fachleute eine Belebung der Baubranche in verschiedenen Sektoren im Jahr 2025 nach einem herausfordernden Jahr 2024.
Die Bauwirtschaft in Österreich und vielen Teilen Europas steht vor großen Problemen. Laut Prognosen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) ist für 2023 und 2024 mit einer realen Stagnation der Bauwirtschaft zu rechnen, wobei für 2025 ein leichter Aufschwung erwartet wird. Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt, der im Vorjahr ein Wachstum von 3 Prozent verzeichnete, lag Österreich mit einem realen Wachstum von nur 0,2 Prozent zurück. Diese zaghafte Entwicklung wird hauptsächlich den stark gestiegenen Baukosten und dem schwachen Wohnungsneubau zugeschrieben, der 2022 schrumpfte und auch in den nächsten Jahren verhalten bleiben dürfte. Sanierungen und starker Tiefbau können diese Schwäche nur teilweise ausgleichen.
Prognose Bauwirtschaft 2025 Schweiz
Das CO₂-Gesetz ist 2023 in der Volksabstimmung gescheitert. Das Klimaschutzgesetz wurde aber angenommen. Somit kann und wird die Schweizer Regierung spätestens 2025 schärfere Umweltauflagen für Gebäude einführen. Nachhaltigkeit in der Baubranche ist in der Schweiz kein kurzlebiger Trend, sondern wird ab 2025 zum Standard. Ökologische Baustoffe und der Einsatz von neuen Technologien werden immer mehr verpflichtend, um sowohl Neubauten als auch Altbauten nachhaltiger zu gestalten. Finanzielle Anreize für grüne Bauprojekte nehmen zu.
Theoretisch ist die Nachfrage an Bauleistungen in der Schweiz vorhanden, aber es gibt (teilweise politische) Hürden, die man bis 2025 beseitigen muss:
- Bodenknappheit
- Strenge Vorschriften zur Verdichtung
- Zonenpläne und Umzonungen
- Hohe Hürden bei Finanzierungen
- Einsprüche
Hinzu kommt, dass einige europäische Länder derzeit in einige Wirtschaftssektoren eingreifen, indem sie gezielte Subventionen an Firmen und Branchen vergeben. Im Gegensatz dazu hält die Schweizer Bundesregierung nichts von solchen staatlichen Hilfen, was dazu führt, dass schweizerische Unternehmen ohne diese Unterstützung auskommen müssen. Dies führt zu einem Wettbewerbsnachteil für die Schweiz, was ihre Unternehmen zunehmend weniger attraktiv macht. Es wird erwartet, dass dieser Nachteil 2025 gerade in der Bauindustrie vermehrt spürbar sein wird. Experten rechnen für 2025 mit einer Stagnation der Bautätigkeit in der Schweiz.
Prognose Bauwirtschaft 2030 Deutschland
Die Prognose für die Bauwirtschaft bis 2030 erfordert eine Betrachtung langfristiger Trends und potenzieller Entwicklungen.
Hier sind einige Schlüsselaspekte, die für die Zukunft der Bauwirtschaft 2030 relevant sein könnten:
Nachhaltigkeit und Klimawandel
Der Klimawandel und das zunehmende Bewusstsein für Nachhaltigkeit werden voraussichtlich einen großen Einfluss auf die Bauwirtschaft haben. Es wird erwartet, dass umweltfreundliche und energieeffiziente Bauweisen sowie der Einsatz nachhaltiger Materialien zunehmend gefragt sein werden. Dies könnte auch strengere Umweltauflagen und Vorschriften zur Folge haben. Neue Bauvorschriften könnten eingeführt werden, die den Bau energieeffizienter und klimafreundlicher Gebäude als Standard festlegen.
Digitalisierung und Technologieeinsatz
Technologische Entwicklungen, wie künstliche Intelligenz, Automatisierung, 3D-Druck und der Einsatz von Drohnen könnten bis 2030 noch stärker in die Bauindustrie integriert werden. Diese Technologien können die Effizienz steigern, Kosten reduzieren und neue Bauverfahren ermöglichen.
Größe der Wohnungen
Die prognostizierte Nachfrage der Wohnungsgröße, ermittelt über den Indikator „Wohnflächenbedarf“, wird nach Einschätzung des BBSR (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) von 43 qm im Jahre auf 47 qm/ Person ansteigen. Die Zahl der Haushalte soll den Berechnungen nach zunehmen, bedingt durch den steigenden Anteil von 1 und 2-Personen-Haushalten.
Demografische Entwicklung
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ergeben, dass 2030 noch ca. 79,2 Millionen Einwohner in Deutschland leben werden. Die Zahl ist insofern nicht belastbar, weil man nicht weiß, wie viele Ukrainer nach dem Krieg wieder in ihre Heimat zurückkehren werden.
Es wird in Deutschland 2030 17% weniger Kinder und Jugendliche geben als heute. Die Zahl der arbeitsfähigen Bevölkerung wird deutlich sinken. Die Generation Babyboom (Jahrgänge 1950-1970) scheidet nach und nach aus dem Erwerbsleben aus. Die Zahl der Menschen im Rentenalter (67+) wird voraussichtlich von heute 16,7 Millionen auf 20 Millionen Rentner (2030) zunehmen.
Die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, insbesondere die Alterung der Gesellschaft, wird die Nachfrage nach verschiedenen Bautypen beeinflussen. Es könnte 2030 einen erhöhten Bedarf an altersgerechten Wohnungen und Gesundheitseinrichtungen geben.
Fachkräftemangel
Das Fachkräfteproblem wird es in der Baubranche 2030 immer noch geben, nicht zuletzt dessen geschuldet, dass diese Branche wenig Attraktivität im Vergleich zu anderen Berufen besitzt. Neue Technologien werden das Fachkräfteproblem teilweise „beheben“ müssen. Die Bauwirtschaft wird weniger Arbeiter zur Fertigstellung von Gebäuden benötigen. Der Einsatz von Robotertechnik und Automatisierung im Bau wird bis 2030 soweit voranschreiten, dass eine wesentliche Steigerung der Produktivität (und zu enormen Kosteneinsparungen durch Personal) zu erwarten ist.
Prognose Bauwirtschaft 2030 Österreich
Die Bauwirtschaft wird in Österreich 2030 voraussichtlich durch eine Kombination aus technologischen Innovationen, Nachhaltigkeitsbestrebungen, demografischen Veränderungen und globalen Trends geprägt sein. Die Branche steht vor der Herausforderung, diese Trends zu nutzen und gleichzeitig auf eine sich verändernde Welt zu reagieren.
Diese Themen werden 2030 ein große Rolle spielen:
Demographische Entwicklung
Bis 2030 wird mit einem Rückgang der Bevölkerung von 3 bis 4 Prozent gerechnet. Dazu kommt, dass die Zahl der arbeitsfähigen Personen um 5 bis 8 Prozent abnehmen wird. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen wird um 15 Prozent sinken, die Personen im Rentenalter werden mit 10 Prozent zunehmen.
Für die Baubranche bedeutet das, dass neue Arbeitskräfte und Auszubildende (nicht nur in der Baubranche) fehlen werden. Neue Technologien müssen die dann fehlenden Arbeitskräfte ersetzen.
Urbanisierung
Die fortschreitende Urbanisierung wird auch 2030 ein wichtiger Faktor sein. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Ballungszentren wird wahrscheinlich weiter zunehmen. Auch durch die zunehmende Alterung wird sich hier Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum deutlich erhöhen.
Infrastrukturinvestitionen
Große Investitionen in die Infrastruktur, wie Verkehrssysteme, Energieversorgung und Wasserwirtschaft, werden voraussichtlich eine zentrale Rolle spielen, insbesondere im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel und die Förderung der Energiewende.
Globalisierung und internationale Märkte
Die Bauwirtschaft wird zunehmend von globalen Trends und internationalen Märkten beeinflusst werden. Dies könnte Chancen für internationale Kooperationen und Projekte bieten, aber auch Herausforderungen durch globale Wettbewerbsbedingungen mit sich bringen.
Prognose Bauwirtschaft 2030 Schweiz – Charta kreislauforientiertes Bauen
Einsatz grüner Technologien beim Bau – Gedanken von Marcel Burgstaller (istraw)
Marcel Burgstaller ist Unternehmer und Gründer von istraw. Istraw produziert hauptsächlich Platten für den Innenausbau von Gebäuden – und das alles aus Stroh. Diese Platten werden in der Zukunft des Bauwesens, auch bei der Sanierung von Gebäuden, eine wichtige Rolle spielen. Deshalb hat er mit istraw ein junges, innovatives Unternehmen gegründet, das genau die Produkte entwickelt und anbietet, die es dafür braucht. Stroh kann dabei helfen die Klimaziele im Immobiliensektor zu erreichen. Der (negative) ökologische Fußabdruck der Strohbauplatten ist den herkömmlichen Materialien, wie Gipskartonplatten, bei weitem überlegen.
Strohbauplatten sind nicht nur eine vernünftige Alternative zu Gipskarton, sie fördern auch die notwendige CO2-Reduzierung bei Gebäuden in einem sehr hohen Maße. Auch die Transportwege der Strohbauplatten sind überschaubar, da die „Platten vor Ort“ produziert werden können. Denken wir an die Verpflichtung der Europäischen Union bis 2050 Klimaneutralität umzusetzen, so leistet Marcel Burgstaller bereits heute schon einen entscheidenden Beitrag für den Europaen Green Deal.
Marcel Burgstaller (Gründer und CEO der istraw GmbH & Co. KG): „Die Ampelregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag auf die Fahnen geschrieben, dass sie den ‚Einsatz grauer Energie und die Lebenszykluskosten verstärkt betrachten‘ wollen. Dabei ist es leider geblieben, also bei einer Betrachtung des Themas. Seitens der Ampel konnte ich als Unternehmer für meinen Betrieb (mit großer Klima- und Umweltverantwortung) keine Unterstützung sehen, da muss mehr kommen. Auch ein öffentlicher Brief an das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck blieb unbeantwortet.
Damit die Ampelkoalition ihrer Rolle als „klimaneutrale Koalition“ nur im Ansatz gerecht wird, sind riesige Investitionen und Zuschussprogramme im Bereich klimaneutrales Bauen erforderlich. Unternehmen, wie istraw, müssten von der Ampel eigentlich mit Fördergeldern überschüttet werden. Schließlich sind wir als Unternehmer diejenigen, die die ehrgeizigen Ziele der Regierung umsetzen. Auch andere start-ups, die sich dem klimaneutralen Bauen verschrieben haben sehen keine Sonne, weil einfach das Kapital fehlt.
Um das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel klimaneutraler Gebäude bis 2045 zu erreichen ist nach Einschätzung von Fachleuten zusätzliches Kapital in hoher dreistelliger Milliardenhöhe erforderlich. Dazu kommt, dass zur Umsetzung dieses Zieles mehr Fachpersonal eingestellt werden muss. Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes hat errechnet, dass man dafür circa 200.000 zusätzliche Arbeiter einstellen müsste.
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