Leitungswasser – eine neue Regelung der Europäischen Union könnte das Wasser, dass in Deutschland bereits sehr teuer ist, noch weiter verteuern. Grund ist die EU-Trinkwasserrichtlinie zur Wasserqualität. Die EU schreibt dazu: Die Wasserressourcen in der Union geraten zunehmend unter Druck, was zu Wasserknappheit und einer Verschlechterung der Wasserqualität führt. Insbesondere der Klimawandel, unvorhersehbare Wetterverhältnisse und Dürren tragen wesentlich dazu bei, den durch Stadtentwicklung und Landwirtschaft verursachten Druck auf die Süßwasserressourcen zu erhöhen. 2,2 Milliarden Menschen weltweit haben nur eingeschränkt oder gar nicht Zugang zu sauberem Trinkwasser.

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Leitungswasser – Neue EU Regel – Wie teuer wird das Wasser?

Leitungswasser in Deutschland ist im internationalen Vergleich bereits sehr teuer. 1 Liter Leitungswasser kostet in Deutschland durchschnittlich 0,2 Cent. Der durchschnittliche Wasserpreis in Deutschland liegt im Jahr 2023 – für einen Kubikmeter bei 1,85 Euro (in einigen Regionen bereits bei 3,01 Euro) – zuzüglich Umsatzsteuer sind dann für einen Kubikmeter 1,98 Euro fällig. Da in diesem Jahr auch der Grundpreis erhöht wurde, zahlt ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr etwa 5,50 Euro mehr (in manchen Regionen bis zu 78 Euro mehr).

Die Ampel-Koalition plant angesichts der Richtlinie für die Einzugsgebiete der Trinkwassergewinnung eine entsprechende neue Verordnung. Für die Versorger bedeutet dieser Verordnungsentwurf nach eigenen Angaben teure Bürokratie durch zusätzliche Datenerhebungen sowie Kontroll- und Berichtspflichten. Die kommunalen Wasserversorger lehnten den vorliegenden Verordnungsentwurf „weitestgehend ab“. (*Quelle: Tagesschau)

Trinkwasser – Nationale Wasserstrategie

Jeder Deutsche verbraucht pro Tag im Durchschnitt 129 Liter Wasser für die unterschiedlichsten Dinge. Damit das Trinkwasser in Deutschland für alle reicht, hat das Bundesumweltministerium bereits im Jahr 2021 eine Nationale Wasserstrategie entwickelt. Am 15.03.2023 wurde die Nationale Wasserstrategie im Bundeskabinett verabschiedet. Mit dieser Strategie und dem dazugehörigen Aktionsprogramm wird die Grundlage für ein zukunftsfähiges Management unserer Wasserressourcen und den Schutz unserer Gewässer gelegt.

Wasserwirtschaft und Gewässerschutz stehen durch Klimawandel, Globalisierung, diffuse Stoffeinträge und demografischer Wandel vor diversen Herausforderungen. Die Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten, Grundwasser und Ökosysteme zu schützen, Landwirtschaft und Wirtschaft mit ausreichend Wasser zu versorgen – das sind Kernziele der Nationalen Wasserstrategie. Die Nationale Wasserstrategie zielt darauf auch im Jahr 2050 und darüber hinaus den nachhaltigen Umgang mit unseren Wasserressourcen zu sichern.

Leitungswasser – wie teuer wird Wasser?

Laut dem aktuellen Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, den das Statistische Bundesamt (destatis) in Wiesbaden monatlich veröffentlicht, legten die Preise für Wasser und Dienstleistungen der Wasserversorgung um 4,7 Prozent zu, während für Wasser bei Abgabe an Haushalte bzw. Industrie 3,9 bzw. 2,5 Prozent mehr bezahlt werden musste. Wasser bei Abgabe an Wasserversorgungsunternehmen kostete sogar 9,0 Prozent mehr.

Leitungswasser - Die Reinigung des Wassers wird immer aufwändiger
Leitungswasser – Die Reinigung des Wassers wird immer aufwändiger

Grund für die Preissteigerung: Die Reinigung des Wassers wird immer aufwändiger. Hauptgrund für die Preissteigerung sind Mehrkosten bei der Reinigung des Wassers. Pestizide, Arzneien und Gülle müssen aufwendig aus dem Wasser herausgefiltert werden.

Leitungswasser – Verbraucherpreise

Die Wasserpreise unterscheiden sich weltweit sehr stark. Die UN empfiehlt, dass die Haushalts-Kostenbelastung für Trinkwasser den 3 Prozent-Wert der Haushaltseinkommen nicht überschreiten soll. Deutschland ist nicht nur bei Energiepreisen in der Weltspitze, auch beim Wasser liegt Deutschland weit vorn: International gesehen ist deutsches Leitungswasser teuer. Diese Kosten führen unter anderem auch zur Deindustriealisierung in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA kostet der Liter nur 0,05 Cent und liegt damit um rund 75 Prozent unter dem deutschen Preis. (*Quelle: trinkwasser-wissen) Durch die niedrigen Energie- und Wasserpreise und durch den Inflation Reduction Act ist es den USA möglich, Unternehmen zur Ansiedlung zu gewinnen. Am günstigsten ist Leitungswasser in Riad. Drei Cent je Kubikmeter (das entspricht 1.000 Litern) muss man in der saudi-arabischen Hauptstadt zahlen. In Oslo kosten 1.000 Liter Leitungswasser mehr als fünf Euro. (* Quelle: holidu.de)

Leitungswasser in Deutschland – Am meisten zahlen der Statistik zufolge die Menschen in Sachsen-Anhalt: Dort müsse der Musterhaushalt jährlich 589,89 Euro ausgeben. Ähnlich hoch sind die Preise in Sachsen und Brandenburg. Eine Aufstellung der Wasserpreise in Deutschland finden sie > hier

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Squarevest – Finanzblog

Weltwassertag – Der Wert des Wassers

Das Weltwasserforum ist ein seit 1997 regelmäßig stattfindendes Forum des Weltwasserrats, das sich mit der Sensibilisierung für Wasserversorgungsprobleme und der Förderung von Wassermanagement auf politischer und gesellschaftlicher Ebene beschäftigt. Der Weltwasserbericht (United Nations World Water Development Report, WWDR) ist ein von der „UN-Wasser“ mittlerweile jährlich im März anlässlich des Weltwassertags herausgegebener thematisch fokussierter und strategisch orientierter Bericht unter anderem zum weltweiten Stand der Versorgung mit trinkbarem Wasser.

Keynote von Cindy Wallis-Lage – vom Mitherausgeber Black & Veatch: (*machinelle Übersetzung) Auch der Preis von Wasser – und darüber hinaus sein Wert – wird häufig missverstanden. Derzeit ist der „Preis“, den Verbraucher für Wasser zahlen, in vielen Fällen viel niedriger als der für andere „lebenswichtige“ Dinge, die wir unserer Meinung nach unbedingt haben müssen, wie Mobiltelefone und Computer. Auch wenn wir uns ohne diese Gegenstände verloren fühlen, wenn sie verlegt werden oder kaputt gehen, können wir letztendlich ohne die Annehmlichkeiten, die sie uns bieten, auskommen. Das Gleiche gilt nicht für unser grundlegendstes Bedürfnis – Wasser.

EU Verordnung 2020/741 – Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung

(*Auszug) EU-Water Reuse Verordnung: Die Fähigkeit der Union, dem zunehmenden Druck auf die Wasserressourcen zu begegnen, könnte durch eine umfassendere Wiederverwendung von behandeltem Abwasser verbessert werden, indem die Entnahme aus Oberflächenwasserkörpern und Grundwasserkörpern begrenzt, die Auswirkungen der Einleitung von behandeltem Abwasser in Wasserkörper verringert und Wassereinsparungen durch verschiedene Nutzungsarten für kommunales Abwasser, bei gleichzeitiger Gewährleistung eines hohen Umweltschutzniveaus gefördert werden.

In der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates wird die Wasserwiederverwendung in Verbindung mit der Förderung des Einsatzes von Techniken mit hohem Wassernutzungsgrad in der Industrie und wassersparenden Bewässerungstechniken als ergänzende Maßnahmen genannt, die die Mitgliedstaaten zur Verwirklichung der Ziele jener Richtlinie, einen quantitativ und qualitativ guten Gewässerzustand der Oberflächenwasserkörper und der Grundwasserkörper zu erreichen, anwenden können.

Green Nudging - MABEWO Green-Nudging-Strategien - Make a better worldWasserwiederverwendung in der Landwirtschaft

MABEWO AGGreen-Nudging-StrategienMake a better world: Vertical-Farming – Ackerflächen und Wasser sind begrenzt. Neue effiziente landwirtschaftliche Konzepte sind gefragt. Die Wiederverwendung aufbereiteten Abwassers für die Bewässerung in der Landwirtschaft soll eine Möglichkeit bieten, die mit dem ⁠Klimawandel⁠ verbundene Wasserknappheit abzumildern. Das Ziel ist eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln. Die Entwicklung innovativer Indoor-Farming Lösungen bei dem die Pflanzenproduktion vom Boden in die Höhe verlagert wird – in sogenannten Green Domes – bietet eine nachhaltige und Klimaschonende effiziente Lösung. Das Unternehmen MABEWO informiert über diese zukunftsträchtigen Indoor-Farming-Systeme

Bürgerinitiative Right2Water

Die Heinrich Böll Stiftung informiert: „Right2water“ ist die erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative und hat es geschafft, das Thema Wasser in aller Munde zu bringen. Den Anstoß für die Bürgerinitiative „right2water“ gaben zwei Entwicklungen: Erstens die Enthaltung mehrerer EU-Mitgliedstaaten, als das Menschenrecht auf Wasser in der UN-Grundrechtcharta verankert wurde. Zweitens die wiederholten Liberalisierungsversuche der EU-Kommission in Bezug auf den Wassersektor, zuletzt im Rahmen der Konzessionsrichtlinie. Dem sollte ein Ende gesetzt werden. Wasser ist ein öffentliches Gut, keine Handelsware. Wasserversorgung hat deshalb nichts im Binnenmarkt zu suchen. Sie ist national öffentlich zu organisieren mit dem Ziel, allen Bürgerinnen und Bürger tatsächlich Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung zu verschaffen.

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Wasseruhr läuft nach – Verbrauch steigt

Wenn der Wasserzähler bei der Entnahme von Trinkwasser nachläuft. Viele Fragen: Ist es möglich, dass sich der Wasserzähler nach dem Schließen des Hahns so lange dreht, bis der Druck wieder aufgebaut ist, ohne dass aber Wasser verbraucht wird. Eigentlich sind Wasserzähler geeicht. Trotzdem kann es beim Messen Probleme geben. Nachlauf nennt sich das bekannte Phänomen bei sogenannten Flügelradzählern. Bei vielen kleinen Entnahmen, kann der Verbrauch durch „Nachlaufen“ über die Toleranz hinaus ansteigen.

(AH)