Vonovia Aktie –  Die Aktie des Immobilienkonzern Vonovia SE ist dramatisch abgestürzt. Nicht nur Mieter, sondern auch Anleger fragen sich: Wie gefährlich ist Situation? Das Immobilienunternehmen Vonovia SE hatte bereits vor enigen Tagen die Dividende auf 85 Cent gekürzt, das führte bereits zu einem deutlichen Abschlag des Aktienkurses. Immobilienexperten und Analysten befürchten, dass es zu weiteren Maßnahmen kommen wird, um die Bilanz „zu reparieren“, die Kürzung der Dividendenzahlung wird nicht ausreichen. Die aktuell hohen Zinsen belasten das Unternehmen deutlich. Der Morgan-Stanley-Analyst Bart Gysens hatte den Dax-Konzern Vonovia bereits auf das negative Votum „underweight“ abgestuft. Bart Gysens sieht eine generelle Gefahr, dass beim Unternehmen Kapitalerhöhungen notwendig werden. Der Kurssturz der Vonovia Aktie an der Börse ging weiter, der Verlust betrug zwischenzeitlichen 4,8 Prozent, damit fielen die Aktien auf den tiefsten Stand seit 2014. Innerhalb des letzten Jahres hat sich der Vonovia-Kurs mehr als halbiert.
 

Vonovia Aktie – der dramatische Kurssturz

Der Immobilienkonzern Vonovia veröffentlichte am 17. März 2023 seine aktuellen Geschäfts-Zahlen. Das Portal Finanztrends berichtet: „Die Anleger geschockt – der Geschäftsbericht fällt schlechter aus als erwartet. Vonovia hat mit steigenden Zinsen und deutlich höheren Kosten zu kämpfen. Der operative Gewinn in 2022 konnte zwar gehalten werden – doch der Immobilienkonzern muss erhebliche Verluste in der Bewertung seiner Vermögensbestände verkraften“. Ein Auslöser – der den dramatischen Kurssturz und die damit verbundenen Abstufung beeinflusste, war auch die aktuelle Zinserhöhung der US-Notenbank Fed. Damit liegt er nun in der Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent. Besonders stark war der Druck auf die Aktien des Wohnungsbaukonzerns Vonovia, die deutliche Verluste zu verzeichnen haben.

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Vonovia – Die Lage am Wohnungsmarkt

Die Lage am Wohnungsmarkt ist weiter sehr angespannt. Laut offiziellen Schätzungen fehlen in Deutschland ca. 700.000 Wohnungen, das größte Wohnungsdefizit seit mehr als 20 Jahren. Eine Entlastung am angespannten Wohnungsmarkt in Deutschland ist nicht in Sicht. Der Immobilienkonzern Vonovia legt alle für dieses Jahr vorgesehenen Neubauprojekte auf Eis. Als Grund führt Vonovia an – stark steigende Baukosten und weiter steigende Zinsen. Vonovia-Vorstand Daniel Riedl in Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung: „Wir werden in diesem Jahr keinen Beginn von Neubau-Projekten haben. Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen, und davor können wir nicht die Augen verschließen. Wir hätten in diesem Jahr schon eine signifikante Zahl von Baustarts zum Beispiel in Berlin oder Dresden gehabt und haben sie nach hinten verschoben – so wie es die meisten Bauträger aktuell tun“.

Vonovia - Die Lage am Wohnungsmarkt
Vonovia – Die Lage am Wohnungsmarkt

Milliarden an Immobilienaktien werden verdampfen

Thomas Olek – Aufsichtsratsvorsitzender publity AG und NEON Equity AG im Gespräch mit WELT-Autor Stephan Maaß: „Die Gutachter, die die Jahresabschlüsse abnicken müssen, werden sich nicht darauf (auf die Boom-Immobilienbewertungen – Anmerkung der Redaktion) einlassen. Schließlich ist der Druck auf Wirtschaftsprüfer nach dem Wirecard-Skandal immens. Die werden darauf bestehen, dass marktgerechte Buchwerte bilanziert werden. Wie dramatisch die Lage noch werden kann, lässt sich an den Kursverlusten der großen Immobiliengesellschaften erkennen. Die Marktkapitalisierung der Branche sank von Januar bis Dezember 2022 um 57 Milliarden Euro auf 55 Milliarden Euro. Innerhalb eines Jahres haben sich die Aktien halbiert.

Ein Userkommentar zur aktuellen Lage der Vonovia Aktie: „Der ganze Markt wird immer schlimmer und das mit Vonovia endet wie die Credit Suisse“.

Drastische Verluste machten bereits im Jahr 2022 – etwa die Hamburger TAG Immobilien AG (minus 2,6 Milliarden Euro auf jetzt 800 Millionen Euro) oder die Berliner Deutsche Wohnen SE (minus acht Milliarden Euro auf jetzt aktuell rund 7,7 Milliarden Euro) oder die Bochumer Vonovia SE (minus 22 Milliarden Euro auf nur noch 17 Milliarden Euro).

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Vonovia und die drohende Dividendenstreichung

Rückblick – Dividendenstreichung als Druckmittel: Vonovia und die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen: Das Angebot das vorgelegt wurde – sei definitiv das letzte Angebot – so der Vonovia Chef. Sollte das Angebot nicht angenommen werden, drohe ansonsten die Dividendenstreichung. „Für die Kleinaktionäre ist auch wichtig zu wissen, dass die Vonovia als Mehrheitsaktionär der Deutschen Wohnen sich dafür einsetzen wird, dass die Deutsche Wohnen keine Dividenden mehr auszahlt“.

Vonovia und der aktuelle Korruptionsskandal

Vonovia Aktie – und der aktuelle Korruptionsskandal

Hat der aktuelle Korruptionsskandal der Vonovia Auswirkungen auf die Aktie? Der Tagespiegel berichtete über den aktuellen Korruptionsskandal: „Ermittler untersuchen Korruptionsvorwürfe bei Deutschlands größtem Wohnungskonzern Vonovia. Die Staatsanwaltschaft teilte konkret mit, sie führe ein Ermittlungsverfahren, „das strafbare Handlungen zum Nachteil von zwei in Bochum und Süddeutschland ansässigen Wohnungsunternehmen zum Gegenstand hat“. Der Focus schreibt dazu: „Die Staatsanwaltschaft erhebe Korruptionsvorwürfe gegen operative Mitarbeiter und Nachunternehmer „im technischen Bereich“.

Vonovia will Wohnungen verkaufen

Wie die Tageszeitung „Welt“ berichtet, will der Immobilienkonzern Wohnungen im Wert von 13 Milliarden Euro verkaufen: “ Die Zinswende zwingt Deutschlands größten Immobilienkonzern zum Umdenken. Vonovia SE bereitet den Verkauf von Wohnungsportfolios im Wert von 13 Milliarden Euro vor. Damit wollen die Bochumer Schulden zurückzahlen, ohne frisches Kapital aufnehmen zu müssen. Betroffen sind tausende Wohnungen“. Auch das hat einen gewissen Einfluss auf die Vonovia Aktie.

AKWEB: „Vonovia hat Anfang August angekündigt, für 13 Milliarden Euro Wohnungen verkaufen zu wollen. Die Ankündigung wirft ein Schlaglicht auf die Widersprüche des finanzialisierten Wohnungsmarktes in Deutschland und die Probleme, in die die finanzmarktorientierten Konzerne angesichts von Zinswende und Inflation geraten. In der öffentlichen Verlautbarung des Konzerns, die auch von der Berichterstattung weitgehend übernommen wurde, wird dieser Verkauf mit der Reduzierung der Schuldenlast des Konzerns begründet. Tatsächlich sind seine Schulden vor allem im Zuge der Übernahme der Deutsche Wohnen massiv angestiegen von ca. 36,6 auf rund 69,8 Milliarden.

Vonovia Aktie und die Probleme

In diesem Video wird die Vonovia Aktie vom BörsenBrudi betrachtet (der Hinweis hier erfolgt Wertungsfrei). Vonovia ist das größte deutsche Wohnungsunternehmen und ist u.a. im DAX vertreten. Die Immobilien Branche steckt allerdings seit Ende 2021 in großen Schwierigkeiten. 3 Probleme belasten das Immobilien Unternehmen besonders. Im Video geht man der Frage nach – welche der Probleme bei Vonovia bereits gelöst sind. Im Fazit wird berichtet: 2 von 3 Problemen wären bereits gelöst!

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Kurssturz – Vonovia Aktie

Die Aktie der Vonovia SE ist bereits seit September 2015 im DAX gelistet. Vonovia SE war der erste Vertreter aus der Immobilienwirtschaft. Das Grundkapital von Vonovia beträgt 795.85 Millionen Euro und wurde zuletzt im Mai 2022 erhöht. Nach Definition der Deutschen Börse befanden sich 2021 etwa 85,4 % der Aktien im Streubesitz. Zu den größten Aktionären zählte Vonovia unter anderem die US-amerikanische Fondsgesellschaft BlackRock (7,4 %) und den Norwegischen Staatsfonds (14,6 %). Bei 94 % der Anleger handelt es sich um Pensionskassen, Staatsfonds, internationale Vermögensverwalter und andere institutionelle Investoren, der Rest besteht aus Privataktionären. (Quelle: Wikipedia)

Die Eigenkapitalquote in 2021 beträgt damit 39,0% im Vergleich zu 39,8% am Jahresende 2020. Die Schulden erhöhten sich von 37.585,6 Mio. € um 1.527,5 Mio. € auf 39.113,1 Mio.

Auf dem Portal Boersennews gibt es heftige Diskussionen um dem Kurssturz der Vonovia Aktie. Die Diskussionsteilnehmer sind zum Teil vom Kurssturz verunsichert – andere haben einige der Probleme bereits vorausgesehen.

User: Tycoon5711,
Ich warte auch noch auf tiefere Kurse. Fundamental ist Vonovia einfach noch zu teuer. Laut Marketscreener liegen die Fundamentaldaten bei: 15Mrd Börsenwert bei aber nur 3Mrd Umsatz. Denke ein KUV höher als 2-3 ist nicht gerechtfertigt. Der aktuelle Bestandswert der Immobilien spielt keine Rolle, da jetzt eh massiv der Wert in den Keller geht. Da wird es Abschreibungen geben in der Größenordnung 30-40Mrd über die nächsten Jahre. Der Verlust für 2023 liegt bei ca. 2-3Mrd. Interessant wird Vonovia erst so bei ca. 5-8€. Ab da kann man kaufen.

User: windowsfenster
Hat sich jemand den Analysten-Call angehört? Wie war das Sentiment? Frage mich aktuell ob der ununterbrochene Kurssturz wirklich nur auf Dividende und Zinsen zurückzuführen ist, oder ob hier wirklich schon die EU Gebäudesanierungsgeschichte reinspielt. Habt ihr ne Idee?

Enteignungen in Berlin – Wann geht es los?

Die Befürworter des Volksentscheids „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ fragen sich: Wann geht es los? Die Initiative setzt sich dafür ein, Immobilienunternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen zu „vergesellschaften“, also gegen eine Milliardenentschädigung – aber unter Verkehrswert – zu enteignen. Rund 240.000 Wohnungen in der Hauptstadt Berlin sollen danach in den Besitz einer Anstalt des öffentlichen Rechts überführt und gemeinwohlorientiert verwaltet werden.

Wer soll Enteignet werden: Nicht geklärt ist zudem, nach welchen Kriterien entschieden wird, wer enteignet werden soll und wer nicht. Betroffen von einer Vergesellschaftung wären zirka ein Dutzend Berliner Unternehmen – unter anderem die Deutsche Wohnen und Vonovia – mit insgesamt mehr als 240.000 Mietwohnungen.

Vonovia und die Beschwerden der Mieter

Vonovia und die Beschwerden der Mieter

Vonovia hat an va. 400 Standorten rund 1 Mio. Kunden. Da bleiben Beschwerden und Negative Schlagzeilen nicht aus. Die Kritik: überteuerte Mieten, schlechte Instandsetzung und überzogene Nebenkostenabrechnungen. Es wurden Mieter-Netzwerke gegründet um sich gegen Vonovia zur Wehr zu setzen. Seit langem steht der größte deutsche Vermieter, die Vonovia SE, in der Kritik von Mietern und Mieterorganisationen. An verschiedenen Standorten haben sich Mieterorganisationen zusammengeschlossen. Auch ein offener Brief an die Vonovia wurde verfasst.

Hinweis am Rande: Die Aktie von Vonovia war nicht die einzige, die einen Kurssturz zu verzeichnen hatte. Noch deutlicher ging es bei der Aktie von Aroundtown abwärts, die mit 1,65 Euro auf ein neues Rekordtief fiel.

(AH)